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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 2.1890/​91

DOI Artikel:
Rosenberg, Adolf: Die internationale Kunstausstellung in Berlin, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.3773#0238

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KUNSTCHRONIK

WOCHENSCHRIFT FÜR KUNST UND KUNSTGEWERBE.
Ankündigungsblatt des Verbandes der deutschen Kunstgewerbevereine,

HERAUSGEBEK:

CARL von LÜTZOW und ARTHUR PABST

WIEN KÖLN

Heugasse 58. Kaiser-Wilhelmsring 24.

Verlag von E. A. SEEMANN in LEIPZIG, Gartenstr. 15. Berlin: W. H. KÜHL, Jägerstr. 73.

Neue Folge. IL Jahrgang.

1890,91.

Nr. 28. 4. Juni.

Die Kunstchronik erscheint als Beiblatt zur „Zeitschrift für bildende Kunst" und zum „Kunstgewerbeblatt" monatlich dreimal, in den
Sommermonaten Juli bis September monatlich einmal. Der Jahrgang kostet 8 Mark und umfasst 33 Nummern. Die Abonnenten der „Zeit-
schrift für bildende Kunst« erhalten die Kunstchronik gratis. — Inserate, ä 30 Pf. für die dreispaltige Petitzeile, nehmen außer der Ver-
lagshandlung die Annoncenexpeditionen von Haasenstein & Vogler, Rud. Mosse usw. an.

ANTON SPRINGER f.

Am 31. Mai nachmittags 3 Uhr endete Anton Springer. Ein sanfter Tod erlöste ihn
von dem langwierigen Leiden, das ihn seit Monaten an das Krankenlager gefesselt hatte.

Den großen Verlust, den die Wissenschaft, der er mit nie rastendem Fleiße bis ans
Ende diente, durch seinen Tod erlitten, wird jeder ermessen, der den geistvollen Schrift-
steller aus seinen Werken, den mit zündender Rede den Hörer fesselnden Lehrer in seiner
akademischen Wirksamkeit kennen zu lernen das Glück hatte.

Schwer trägt an diesem Verluste die Zeitschrift für bildende Kunst, der er seit ihrer
Begründung ein warmer Freund und bereitwilliger Mitarbeiter war, schwerer noch der
Schreiber dieser Zeilen, der im langjährigen persönlichen Verkehr an dem Heimgegangenen
fast mehr noch den Menschen als den Gelehrten schätzen und lieben lernte.

Leipzig, 1. Juni 1891.

E. A. Seemann.

DIE INTERNATIONALE
KUNSTAUSSTELLUNG IN BERLIN.

IL
Die Russen sind noch früher gekommen, als
wir erwartet hatten. Bereits am .Morgen des 2.">. Mai
*aren zwei Scitensüle im Ostflügel des Ausstellungs-
gebaudea mit den Gemälden, Aquarellen und Pastell-
/l'ielinnngen gefüllt, die Hussland BOT Vertretung
Beiner Kunst hergegeben hatte — etwa 70 Num-

"ll'ni. der Zahl nach also etwa nin zwei Dritteile

Weniger als die letzte Pariser Weltausstellung in

ihrer russischen Abteilung enthielt. Doch war das
Gros der letzteren (137 von 205 Nummern) von in
Paris, Brüssel, München und Rom lebenden russischen
Künstlern gestellt worden, während die Berliner
Ausstellung im wesentlichen durch das offizielle
Kussland, d. h. durch den Kaiser, den Großfürsten
Wladimir und die Akademie der Künste in St. Pe-
tersburg zu stände gekommen ist. Der Kaiser hat
aus seinem Privatbesitz und aus der Ermitage allein
etwa vierzig Bilder hergegeben, wie es heißt, naeli
sorgfältiger Auswahl, wobei, wie es scheint, zwei
htspunkte maßgebend gewesen sind, einmal die
 
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