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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 3.1892

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Meyer, Alfred Gotthold: Die dritte Münchener Jahresausstellung, [3]
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Verschiedenes / Inserate
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https://doi.org/10.11588/diglit.5366#0043

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Konkurrenzen. - Personalnachrichten. - Sammlungen und Ausstellungen.

Freilich; jene eigenartige, auf Grund solcher Ver-
suche jetzt allgemach lebensfähig gewordene kolo-
ristische Stimmungsmalerei, wie sie in später zu schil-
dernden Hauptwerken dieser Ausstellung, wie in Ber-
trichs „St. Georg" zur Geltung gelangt, liegt Menzels
Kunst überhaupt fern, und in diesem Sinne ist sein
obiges Urteil über die modernen Naturalisten kon-
sequenter naturalistisch als sie selbst. —

(Fortsetzung folgt.)

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bat

KONKURRENZEN.

= tt. Pforzheim in Baden. Unsere Stadtverwaltung
einen Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für
ein hier zu errichtendes neues Rathaus ausgeschrieben. Als
Einreichungstermin ist der 15. Dezember 1891 bestimmt und
sind Preise von 3000 , 2000 und 1000 Mark ausgeworfen;
"iter den Preisrichtern nennen wir Baudirektor Dürrn-
Karlsruhe, Oberbaurat von Z,ciHs-Stuttgart und Professor
Friedrich TWerse/f-München.

Z. Die Verwaltung der PreisstifUmg König Ludwigs für
das Bayerische Gewerbemuseum bestimmt als Preisaufgabe
.le Ausführung eines Blumentisches. Stil, Material, Technik
8'nd freigestellt, Aquarien dürfen nicht darauf angebracht
sein- Ablieferungstermin ist der 15. Juli 1892. Die einge-
sandten Arbeiten werden vom L August bis 1. September
Ausstellungsgebäude für Industrie und Handel zur Schau
gestellt. Preise: 300 und 200 Mark. Die ausgestellten Arbeiten,
welche mit Motto und versiegeltem Adressenkuvert versehen
müssen, gehen am 2. September an die Bewerber zurück.
(, erc Mitteilungen macht der Direktor des Bayerischen
ewerbemuseums Tli. von Kramer in Nürnberg.

PERSÜNALNACHRICHTEN.

des *** Der Bildhauer Otto Geyer in Berlin ist an Stelle
v'erstorbenen Bildhauers Römer mit dem Unterricht im
58"*Öd»«n un(i ornamentalen Modelliren an der technischen

0ehschule iu Berlin-Charlottenburg betraut worden.
gj . * X'1 Ehrenmitgliedern der Miincliener Kunstakademie
Mal ^CW^n"' und vom Prinzregenten bestätigt worden: die
er Bouguerau und Gerome (Paris), Courtens (Brüssel),
°yer (Kopenhagen), Klinger (Rom), Orchardson (London),
wig (Berlin), Braith (München), Bildhauer Myslbcck
rag), Oskar Roth (Paris).

tion \ Am Stvrcs- An die Stelle des Direktors der Na-
lalruanufaktur in Sevres, des vor einem halben Jahre
steri 8nen Fayencier Deck, ist der Kabinettschef im Mini-
Mr ß"1 tlC8 öttentlichen Unterrichts und der schönen Künste,
Che a]"mgart' ernannt und ihm als technischer Dirigent der
stech" l VOßt Und alB artistischer Dirigent der Kupfer-
der * - raquemont 'beigegeben worden. Der neue „Direktor
sekr H • " Künste"> Mr- Ronjon, hat zu seinem Kabinetts-
etar den Kunstschriftsteller Oudinot erwählt.

Kaise**e"9lischcMaler Sidney Rodges hat vom deutschen
Anerk Rr0ß° goldene Medaiile für Kunst erhalten als
SchlieennUnS fÜl ei" VOn ihm gerenktes Bildnis Heinrich
Saale ^anns' das im Berliner Museum für Völkerkunde im
er trojanischen Altertümer seinen Platz gefunden hat.

SAMMLUNGEN UND AUSSTELLUNGEN.

* Ans Anlass der Eröffnung des Jainsthistorischen Hof-
museums in Wien bringt die Köln. Zeitung vom 20. Oktober
einen Bericht aus 'der Feder eines ihrer Wiener Korrespon-
denten, welcher sich sowohl mit dem Bau des Museums und
seiner Ausstattung, als auch mit der Aufstellung der Samm-
lungen selbst kritisch beschäftigt. Der Berichterstatter
pflichtet im allgemeinen dem enthusiastischen Lobe bei, wel-
ches der Schöpfung Sempers und Hasenauers und dem
Arrangement der in den Räumen des Riesenbaues unterge-
brachten Kunstwerke von den Besuchern des Museums ge-
spendet worden. Nur mit der Aufstellung der Gemälde-
galerie, ist er ganz und gar nicht einverstanden. Indem
wir uns vorbehalten, unsern eigenen Standpunkt in dieser
Angelegenheit den Lesern ausführlich darzulegen und sach-
gemäß zu begründen, teilen wir das Urteil des Wiener
Korrespondenten der Köln. Zeitung hier wörtlich mit. Das-
selbe lautet: „Nach dem, was wir in den Parterreräumen
bewundert, nach den Schätzen, die uns aus dem Belvedere
bekannt, und dem Zuwachs, der aus den Magazinen und
Schlössern in Aussicht gestellt war, ist die Erwartung hier
aufs höchste gesteigert; um so bitterer ist die Enttäuschung.
Jch hätte nicht geglaubt, dass so herrliche Kunstwerke, wie
sie hier vereinigt sind, nur durch ihre Anordnung und Auf-
stellung so in ihrer Wirkung beeinträchigt werden könnten,
wie es hier der Fall ist! Aus dem Belvedere, in dem die
Aufstellung keineswegs besonders gut gewählt und glücklich
war, wird jeder noch den überwältigenden Eindruck in der
Erinnerung haben, den ein Tizian, ein Palma, van Dyck,
Rubens, Velazquez in ihren besonderen Räumen durch die
Fülle und Schönheit ihrer Bilder machten. In den statt-
lichen Räumen des Neubaues, deren Oberlicht ein vorzüg-
liches, volles und ruhiges Licht bietet und deren Wandton
(ein tiefes (irün) keineswegs ungünstig ist, sind die kostbaren
Schätze so verzettelt und so unvorteilhaft zusammen ge-
stellt, dass man kaum mehr ahnt, dass jene Meister hier
reich und trefflich vertreten sind. Vergeblich habe ich mich
abgemüht, einen Grundsatz zu entdecken, nach dem hier
die Aufstellung angeordnet wäre: weder historische noch
künstlerische Rücksichten, weder architektonische noch male-
rische Wirkung oder gar diese Gesichtspunkte vereinigt
sind hier zur Geltung gekommen. Willkürlich und meist
geradezu ungünstig angeordnet hängen (wenige, offenbar
durch andere Hand geordnete Nebenräume ausgenommen)
die herrlichsten Originale neben elenden Kopien, Bilder
eines Tizian neben Bottoni und Carpaccio, neben Amigoni
oder Schwarz! In die Kabinette sind alle die zahlreichen
Porträts verbannt, wo sie in ihrer Menge in den unglück-
lichen engen Räumen meist wenig vorteilhaft wirken,
während man ihr Fehlen in den Sälen empfindlich vermssit.
Die Überzeugung, dass hier ein schlimmer Missgriff gemacht
worden ist, war so allgemein, (selbst unter fast allen Beamten
der Sammlungen), dass sie über kurz oder lang zu einer
Neuordnung durch andere Hand führen muss. Dann stört
nichts mehr den großartigen Eindruck der herrlichen Kunst-
schätze des kaiserlichen Hauses in ihrem neuen, schönen
Heim, welches sich dem Louvre und der Ermitage würdig
an die Seite setzen darf."

-f- Die Brüsseler Museen. Das Fachblatt „L'Art mo-
derne" führt seit sechs Monaten einen erbitterten Kampf
gegen den staatlichen Ausschuss, welcher die Gemälde für
die Brüsseler Museen ankauft. In einem Schlussaufsatze
weist das Blatt heute nach, dass für 14 minderwertige
Gemälde G5U000 Frs. verschleudert worden sind. Die Maler
 
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