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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 4.1893

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165

Vermischtes. — Vom Kunstmarkt. — Zeitschriften.

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Riesch, Prof. C. Becker. Präsident der Akademie, Prof. F.
Schaper, Redakteur G. Schweitzer, Verlagsbuchhändler P.
Parey, Verlagsbuchhändler R. Mosse und Geh. Reg.-Rat Lipp-
mann. Dem Kunstverein sind 640 Mitglieder beigetreten.

VERMISCHTES.

%* Für die Versammlungen der Abgeordneten des Kreises
Teltow ist in Berlin in der Viktoriastraße nach dem Entwürfe
des Baurats Schmechten «in Monumentalbau mit Sandstein-
facade errichtet worden, zu dessen künstlerischer Ausschmük-
kung im Innern die Gemeinden Rixdorf und Schöneberg zwei
von Prof. Max Koeh ausgeführte Gemälde gestiftet haben,
die zwei kulturhistorisch wichtige Momente aus der Geschichte
des Kreises darstellen: „Der große Kurfürst besichtigt den
ersten Kartoftelanbau in der Mark" und „Friedrich der Grolle
besichtigt die Meliorationsarbeiten an der Nuthe bei Potsdam".
Die Bilder nehmen die südliche Längsseite des Sitzungssaales
ein. An der Nordseite wird eine Statue des Kaisers Wilhelm II.
aufgestellt werden, die nach einem Modell von A. Calandrelli
in Bronze gegossen wird.

%* Zum Münchener Künstlerstreit wird der „Frank-
furter Zeitung" geschrieben, dass im Schöße der sezessioni-
stischen Künstlergruppe erhebliche Dissonanzen hervorgetreten
seien, seitdem infolge der abiebnenden Haltung der Sezef-
sion der Glaspalast für die nächstjährige Kunstausstellung
wieder der Künstlergenossenschaft eingeräumt worden ist.
Auch zwischen den Sezessionisten und dem früheren Geschäfts-
führer der Künstlergenossenschaft, Rat Paulus, der ein Haupt-
faktor in der sezessionischen Bewegung war und ihre Haupt-
stütze bei Hof gewesen ist, sollen Differenzen eingetreten
sein. — Wie jetzt aus Dresden berichtet wird, ist die vom
Depeschenbureau Herold verbreitete Nachricht, nach welcher
eine Abordnung Münchener Künstler mit den Dresdener Be-
hörden wegen Übersiedelung nach Dresden und einer im
nächsten Jahre hier abzuhaltenden Ausstellung verhandelt
habe, auf einem Irrtum beruht.

*„* Zur Baugeschichtc des Berliner Schlosses hat, wie
die „Vossische Zeitung" meldet, Dr. C. Gurlitt eine Ent-
deckung gemacht, die für seine von allen übrigen Kunst-
historikern abweichende Ansicht über Schlüter's Anteil ent-
scheidend sein soll. Gurlitt hatte in mehreren Abhandlungen
zu beweisen gesucht, dass um 1690 der Umbau des Schlosses
begonnen habe, dass Schlüter, der 1698 an den Bau kam,
ursprünglich nach einem nicht von ihm, Fondern wahrschein-
lich von einem Italiener gefertigten Plan baute und dass
nur die Portale I und V des Schlosses, ferner die Anlage
des zweiten Hofes sowie Teile der Innendekoration von
Schlüter selbst entworfen seien. Diese Ansicht wurde von
Walle, Borrmann und Dohme entschieden bestritten, indem
sie annahmen, der Schlossbau habe erst 169S nach Schlüter's
eigenen Plänen begonnen. Gurlitt hat nun die Pläne, deren
Existenz er vermutete, wohl erhalten entdeckt, und zwar
stammen sie aus der Zeit zwischen 1694 und 1698 und sind
von dem Architekten Christian Eltester gefertigt, der bis
1694 in Rom Architektur studirte und 1700 jung verstarb.
Aus diesen Plänen soll mit Sicherheit hervorgehen, dass die
Lustgartenf'ront des Schlosses, wie Gurlitt schon aus stili-
stischen Gründen angenommen hatte, ursprünglich ohne Por-
tal V geplant und höchst wahrscheinlich bis zum zweiten
Stock aufgebaut worden war, ehe Schlüter Schlossbaudirek-
tor wurde.

VOM KUNSTMARKT.

In den Pariser Gcmäldevcrsteigernnge.n erzielen die
Bilder neuerer französischer Meister, besonders der aus der

Schule von Fontainebleau, trotz des Panamaskandals und
der damit verknüpften Geldverluste, immer noch ungewöhn-
lich hohe Preise. So wurde z. B. bei der Versteigerung
der Günzburg'schen Sammlung am 13. Dezember ein Tier-
stück von Troyon, das der Besitzer für 5600 Frank gekauft
hatte, mit 73000 Frank bezahlt, und eine Landschaft von
Th. Rousseau, die 2400 Frank gekostet hatte, wurde für
33500 Frank versteigert. Es handelte sich dabei nicht ein-
mal um hervorragende Meisterwerke.

München. Soeben ist in Ludwig Rosenthal's Antiquariat
Katalog 90, enthaltend Incunabula xylographica et chalco-
graphica, erschienen. Es ist ein stattlicher Folioband mit
102 Illustrationen der seltensten Art, und wir behalten uns
vor, auf denselben später noch ausführlich zurückzukommen.
Der Preis des Katalogs beträgt 10 Mark, ein in Betracht
der vortrefflichen Ausstattung nicht zu hoher Preis.

ZEITSCHRIFTEN.

Allgemeine Kunstchronik. 1892. Nr. 2G.

Im Künstlerhause. — Fritz Burger. Von R. Sehaefer. — Kunst-
brief aus Lemberg. Von K. J. Nitman. — Kunstplauderei aus
Sachsen. Von Dr. O. Mothes. — Neue Schriften über Kunst-
denkmäler und moderne Kunst.

Architektonische Rundschau. IX. 1892/93. Nr. 3.

Tat'. 17. Villa Heinr. Liebrich-Merkel in Neustadt a. Haardt; er-
baut von Prof. L. Levy in Karlsruhe. — Taf. 18. Konkurrenz-
projekt zu einem in New-York zu errichtenden Denkmal für den
General U. S. Grant vom t Baurat O. Hieser. — Taf. Ii). Par-
lamentshaus für Japan ; entworfen von den Architekten En de
und Bochmann und tKöhler in Berlin. — Taf. 20. Erstes
Seitenportal vom Wohn- und Geschäftshaus des Herrn Kommer-
zienrat L. Bernheimer in München; nach den Entwürfen von
Fr. Thiersch ausgeführt von Architekt O. Dülfer daselbst. —
Taf. 21 u. 22. Villa des Baron Ritter in Wölhau bei Cilli (Unter-
steiermark) nebst projektirtem Zubau für einen Saal und Aus-
sichtsturm. Entworfen und erbaut vom f Baurat 0. Hieser. —
Taf. 23. Wohnhaus Thümmler, Albertstraße 26 a in Leipzig ; erbaut
von Architekt P. Gründling daselbst. — Taf. 24. Friedhof-
kapelle in Loschwitz bei Dresden; erbaut von Reuter und
Fischer, Architekten in Dresden.

Bayerische Gewerbezeitung. 1892. Nr. 23.

Wohnstuben im 16. und 17. Jahrhundert. Eine kulturgeschicht-
liche und vergleichende Studie. Von H. Becker.
Christliches Kunstblatt. 1892. Nr. 12.

Die Friedenskirche in Stuttgart. — Die Malereien im Rathause
zu Goslar. — Bilder zu Hante's göttlicher Komödie.

Die Kunst für Alle. 1892/93. Heft 7.

Die Bedeutung der illustrirten Zeitschriften für die Kunst. Von
P. Schultze. — Der Fall Münch. Von Dr. Relling. — Rund-
schau von Fr. Pecht.
Gewerbehalle. 1893. Heft 1.

Taf. 1. Seitenportal der Jesuitenkirche in Mannheim; aufgenom-
men von E. Hagemeister in Karlsruhe, — Taf. 2. Schrank,
massiv Eichen mit Nussbaum; entworfen und ausgeführt von Bild-
hauer A. Siegfried in Güstrow. — Taf. 3. Bilderrahmen aus
der Kirche zu Mögeldorf bei Nürnberg (Nürnberger Arbeit,
16. Jahrh.); aufgenommen von K. Lürtzing in Nürnberg. —
Taf. i. Silbernes Weihrauchschiffchen (Ende ües 16. Jahrh.) aus
dem Kirchenschatz der heil. Kreuzkirche zu Gmünd; aufgenom-
men von W. Rupp in München. — Taf. 5. Salonschrank im Stil
Louis XIV.; entworfen von L. Kugler in Wien. — Taf. 6. Teil
einer geätzten Grabplatte (Solenhofener Stein) in der Dionysius-
kirche in Esslingen; aufgenommen von R. Knorr in Stuttgart.

— Taf. 7. Farbige Thürbeschläge in Velthurns: aufgenommen von
Architekt H. Kirohmayr in München. — Taf 8. Wandmalereien
im Schloss Goldegg im Pongau, Herzogtum Salzburg; aufge-
nommen von Architekt J. von Grienberger in Salzburg.

Zeitschrift für christliche Kunst. 1892,93. Heft 9.

Studien zur Geschichte der französischen Plastik. II. Die Königs-
portale der nordfranzösischen Kathedralen. Von Paul Clemen.

— Die neue Reliquienbüste für das Haupt des heil. Paulinus in
Trier. Von G. Hermeling. — Alter Taufstein zu Seligenthal.
"Von Effmann. — Der Centraibau auf dem Valkenhofe bei Nym-
wegen. Von G. Humann.

L'Art Nr. «86. 15. Dezember 1892.

Ingres ä Montauban: le Musee Ingres. Von J. Mommeja. —
Comedie Francaise: Suzanne Reichemberg. Von E. Stoullig.

— La Statue d'Honore de Balzac. Von Ph. Audebrand. —
Silhonettes d'artistes contemporains. XXII: R. Piguet. Von
P. Leroi.

The Art Journal. 1892. Dezember.

Ernest Parton. — Recent Fashions in French Art. II. Von M.
Hepworth Dixon. — Dogs of war. Von E Blantyre Simpson.

— Concerning a revival of art guilds. Von W. S. Sparrow. —
Bolton Abbey in the present time. Von L Berens. — The fur-
nishing and decoration of the house. VI: Windows-Blinds, Light-
ing and Accessories. Von Aymer Vallance. — The new Gallery :
Autumn Exhibition.
 
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