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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 23.1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.5954#0071

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Denkmäler — Ausgrabungen — Ausstellungen

120

Entwürfe preisgekrönt. Es erhielten: den 1. Preis Bauräte
Weidenbach & Tschatnmer, den 2. Preis Architekt Emil
Franz Hansel, den 3. Preis Architekt Karl Poser, den 4. Preis
Architekt Arthur Starke. Zum Ankaufe bestimmt wurden
die Entwürfe der Architekten R. Brachmann, Walter Heß-
ling, Joh. und Rob. Koppe, Hermann Kunze, Alfred Liebig.

Im Wettbewerb für die Ausgestaltung des Park-
gürtels, der im Bebauungsplane des westlichen Teiles des
Tempelhof er Feldes in Berlin vorgesehen ist, hat das
Preisgericht das Urteil gefällt. Den ersten Preis (5000 M.)
erhielt Regierungsbaumeister Fritz Bränning (Templin i.
Uckermark), den zweiten Preis (3000 M.) Baurat Ernst
Spindler (Berlin). Der dritte Preis wurde, nachdem die
ausgesetzte Summe von 2000 M. auf 3000 M. erhöht wurde,
zu gleichen Teilen von je 1500 M. auf zwei Entwürfe ver-
teilt, von denen der eine vom Gartenarchitekten Alfred
Hensel (Schöneberg) eingesandt war, während der andere
eine gemeinsame Arbeit von Professor Franz Seek (Berlin)
und Gartenarchitekt Paul Freve (Charlottenburg) darstellt.
Im ganzen waren 54 Entwürfe eingegangen.

Der seit 1903 bestehende Dombauverein zu Freiberg
in Sachsen strebt bekanntlich den Ausbau der Westfront
des Domes an, die zwei von altersher bestehende, aber
noch unausgebaute Türme aufweist. Um dazu Entwürfe
zu erlangen, hat der Verein bereits im Jahre 1907 unter
den deutschen Künstlern ein allgemeines Preisausschreiben
veranstaltet. Der damals mit dem ersten Preise ausge-
zeichnete Entwurf fand zwar viel Anklang, doch beschloß
man später, von seiner Ausführung zunächst abzusehen und
noch einen engeren Wettbewerb unter fünf als hervor-
ragend bekannten deutschen Künstlern, den Herren Billing-
Karlsruhe, Fischer-München, Kreis-Düsseldorf, Schilling
und Gräbner-Dresden und Bruno Schmitz-Charlottenburg,
auszuschreiben. Das Preisrichterkollegium hat einmütig
beschlossen, den mit dem Kennwort »Evangelium« ver-
sehenen Entwurf zur Ausführung zu empfehlen. Als Ver-
fasser dieses Entwurfes wurde Bruno Schmitz in Char-
lottenburg festgestellt. Die Wettbewerbs-Entwürfe für
den Dom bleiben vorläufig im großen Kaufhaussaale zu
Freiberg aufgestellt. Sie sollen später auch in Dresden
gezeigt werden.

In dem für Frankfurter Architekten veranstalteten Wett-
bewerbe für den Neubau der Alten Brücke in Frank-
furt a. M. sind 24 Entwürfe eingegangen. Den 1. Preis
von 4000 Mk. erhielten die Architekten Franz Heberer und
Hermann v. Hoven, den 2. Preis von 3000 Mk. Architekt
C. F. W. Leonhardt, den 3. Preis von 2000 Mk. Stadtbau-
inspektor A. Moritz und Architekt F. Schadt, sämtlich in
Frankfurt a. M.

Groningen (Holland). Bei dem internationalen Wett-
bewerb um ein Glasgemälde für das Universitätsgebände
zu Groningen wurde von dem Preisgericht, dem u. a. Mes-
dag angehörte, der Entwurf der Glasmaler Rudolf und Otto
Linnemann zu Frankfurt a. M. mit dem ersten Preise aus-
gezeichnet.

Das Preisgericht zur Erlangung eines Ausstellungs-
plakates für die Internationale Baufachausstellung in
Leipzig 1913 hat folgendes Resultat gezeitigt: 1. Preis
(1200 Mk.) Erich Waschneck-Eilenburg bei Leipzig, 2. Preis
(700 Mk.) Walter Buhe-Friedenau und Busso Malchow-
Berlin; ferner vier 3. Preise zu je 400 Mk. Karl Moehler,
K. Opitz und E. Waschneck in Leipzig, Paul Plontke-Bres-
lau V, Ernst Aufseeser-München. Außerdem erhielten 10
Entwürfe lobende Erwähnungen.

DENKMÄLER
Wien. Im Meridianparke im Währinger Cottage wurde
ein Denkmal für Josef Kainz enthüllt. Der Schöpfer ist
der Bildhauer Sandor Jaray. Kainz ist in der Rolle Ham-
lets dargestellt mit dem Totenkopf in der Hand.

Ein Reuterbrunnen in Glogau, ein vom Baurat
Wagner entworfener künstlerischer Laufbrunnen, der durch
eine vom Bildhauer Jansen in München geschaffene Figuren-
gruppe, Onkel Bräsig mit Lining und Mining, bekrönt wird,
ist dieser Tage an der Stelle enthüllt worden, wo früher
die Hornburg gestanden hat, in welcher Fritz Reuter im
Jahre 1837 sechs Wochen seiner »Festungstid« verbringen
mußte.

Ein Denkmal für Henrik Ibsen, und zwar das zweite
in Amerika, wurde kürzlich in Washington (Nord-Dakota)
unter lebhafter Beteiligung der vielen, in den Vereinigten
Staaten lebenden Norweger enthüllt. Die Büste ist vom
Bildhauer Fielde bei einem Aufenthalt Ibsens im nordischen
Seebad Moide modelliert worden.

AUSGRABUNGEN

Ausgrabungen auf Delos. Über die letzten Aus-
grabungen der Ecole Franchise d'Athenes auf der Insel
Delos berichtete vorläufig Holleaux, der Direktor der Schule,
an die Akademie des inscriptions et belles-lettres, daß die
Campagne die bislang reichsten und wertvollsten Resultate
gebracht hat, namentlich was die epigraphischen Funde
betrifft. Es wurde an vier verschiedenen Punkten gear-
beitet: 1. Am Heratempel; 2. Im Tal und Bett des Inopos;
3. Am Gymnasium; 4. In der südlichen und westlichen
Umgebung des Theaters. — Ein gewaltiges Depot archa-
ischer Vasen wurde unter dem Heraion, in den Uberresten
des ältesten Baues gefunden; es sind über 200 korinthische,
rhodische, samische, naukratische, attische Vasen aus dem
7. und 6. Jahrhundert vor Chr. Dazu tritt dann die Ent-
deckung bis jetzt gänzlich unbekannter blauer Teller, die
mit gleicher Farbe dekoriert und mit außerordentlicher Fein-
heit ausgeführt waren. Weiter wurde eine hervorragende
Serie von Terrakottabüsten gefunden, die vielleicht Dar-
stellungen von Hera repräsentieren, da sie alle den matro-
nalen Typus haben. Im Süden des Theaters wurde von
Vallois ein Tempel aufgedeckt, der möglicherweise dem
Dionysos, vielleicht aber dem Apollon geweiht war. Er
stammt aus der Zeit der zweiten Herrschaft Athens über
die heilige Insel, ebenso wie die mit Denkmälern zu beiden
Seiten bestandene Straße, die zu ihm führte. — Von den
Inschriften ist eine Weihung an einen barbarischen, wahr-
scheinlich orientalischen Gott merkwürdig, dessen Name
hier erstmalig auftaucht. Sie wurde westlich vom Inopos-
bassin unter dem vor kurzem entdeckten Serapeion ge-
funden. M.

Rom. Die Ausgrabungen auf dem Palatin sind
unter Bonis Direktion mit größerem Eifer unternommen
worden und man arbeitet jetzt daran das Haus der Flavier
vollständig auszugraben. Die Umfassungsmauer des Klosters
von Villa Mills hatte bis vor kurzem dessen Freilegung
gehindert. Nun ist die Mauer abgetragen und köstliche
Marmorfußböden kommen zum Vorschein. Unter hohem
Schutt ist vor einigen Tagen eine achteckige Piscina ent-
deckt worden.

AUSSTELLUNGEN
Karlsruhe. Zu Ehren Prof. Gustav Schönlebers, der
kürzlich seinen 60. Geburtstagfeierte,hat der Badische Kunst-
verein, wie bereits kurz berichtet, eine große Ausstellung
veranstaltet, enthaltend Werke des Meisters, seiner Schüler
 
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