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zunächst ein Statut entwerfcn und auf Grund desselben die
hiesige Linwohnerschaft, hosfentlich mit dem besten Grfolg,
zum Beitritt auffordern wird." (Rhein. Lour.)

» bsinsichtlich des Leicbnens auk dcn böberen Lcbulcn
ist ein Erlaß des preußischen Unterrichtsministers an die
sdrovinzial-Schulkollegien erschienen, der auf den Nutzen einer
„maßvollen verwertung des Zeichnens sür die nieisten Untcr-
richtsgegenstände höherer Schulen" hinweist nnd sür die För-
derung „dieser Seite des Anlchauungsunterrichtes" eintritt.

* „Das Grnamenk"» das von I. lhänselmann be-
gründete und geleitete „(Urgan sür den Zeichenunterricht und
das Runstgewerbe" hat leider, wie der Verlag von Grell
Füßli 6c Lo. in Zürich mitteilt, wcgen andanernder Urankheit
des kserrn lserausgebers „vorläuffgen Abschlnß gefunden."

* Lin kunskgewerblicbcs Ndressbucb soll vom lsam-
burger Rnnstgewerbeverein herausgegeben werden.

* Marnwr iin Mürztale. In dem mineral- und erz-
reichen Seitengraben des schönen lNürztales wurdc neucrdings
das vorkommen eines wertvollen biintcii lNarmors entdeckt.
Lin Probestück, das an die Geologische Rcichsanstalt zur
prüfung übersandt wurde, ergab, daß der Ukarmor an
Zeichnung nnd Farbe dem roten Salzburger. Ularmor
ähnlich, ebenso schön, sehr feinkörnig und besonders wetter-
beständig sei.

Ausstellungen und Museen.

* Lröffnung des Ikrunskgewerbe-Museuins III Hrarls-
rubc. Die in Verbindung mit der Großh. Runstgewerbe-
schule in deren Lichthofe neubegründete Sammluiig soll vom
28. Gktober ab an sämtlichen lvochentagen mit Ausnahme
von Nlontag und Samstag dem Publikum unentgeltlich ge-
öffnet sein. Als Bcsuchszeit !st die von (0 bis l Uhr
(Sonntags von N bis ( Uhr) und Nachmittags von 2 bis
q Uhr festgesetzt. Dio bereits sooo Nummern umfassende
Sammlung enthält ältere und neuere kmistgewerbliche Lr-
zeugnisse, und zwar Arbeiten in Gold, Silber, Bronze, Lmail,
Niello, Nkessing, Uuxfer, Iinn, Lisen, Porzellan, Ukajolika,
Thon, Steinzeug, Bernstein, Glas, ksolz, Lack, Llfenbein, ksorn,
perlmntter, Schildxatt, Leder; ferner Gcflechte, Stoffs, Ge-
webe, Posamciiterien, Stickereien, Sxitzen, Malereien nsw.,
sowie zahlreiche Gipsabgüsse. Die Ausstellung ist eine äußerst
günstige, da durch die xraktische Uonstruktion dcr Schränke
und die vortreffliche Beleuchtung des Raumes jeder einzelne
Gegenstand gnt zur wirkung kommt. Noch fehlt die Bezeich-
nung der einzelnen Stücke — es kann diese unifangreiche Ar-
beit, die bereits in Vorbereitung begriffen ist, erst nach einiger
Ieit erledigt werden.

* In Skuktgark ist die lpcrmrmeiite Ikrunstaus-
stellung »lit dem (. Dktober endgiltig gcschlossen worden.

» Line Ausskcllung von Tbon- und Slaswaaren

cinschließlich der zu deren kserstelliing nötigen Rohstoffe und
kiilssmittel will dcr Dresdner Gewcrbeverein im Somnicr
(89 t abhalten.

* Meibnricbts-NussteUung in Wudapcsk. Der un-

garische Runstgewerbeverein in Budapest hat beschlossen,
auch dieses Uial eine weihnachtsausstcllung kuiistgewcrblicher
Arbciten zu veranstalten. Um diese dliisstellung recht erfolg-
rcich zu gestalten, hat die Gesellschaft solgende, auf diese Aus-
stellnng bezüglichen Bcschlüsse gefaßt: s. Falls ein ungarischer
Runstindustrieller irgend ein besonders hervorragendes werk
versertigen will, rvird derselbe aufgefordert, die pläne und

den Rostenvoranschlag bei der Gesellschaft einzureichen. wenn
Plan und Rostenvoranschlag für entsprechend befunden werden,
ist die Gesellschaft bereit, das werk für sich zu bestellen.
Zur Ausführung solcher Arbeiten bestiinmt sie ein Raxital
von (o,ooo (zehntausend) Gulden Vestr. w. — 2. Für jene
Indnstriellen, die eine bedeutendere 2lrbeit nach einem Griginal-
entwurfe herzustellen wünschen, abcr keinen solchen haben, hat
sich im Schoße der Gescllschast ein aus den bedeutendsteu
iingarischen Rünstlern bestehender Fachausschnß gebildet, zum
Iwecke, derartigen Bestrcbungen nach jeder Scite hülsreich
beiznstehcn. — L. Die Gesellschaft nimnit weder Platzmiete
von den Ülusstellern, noch Provision sür den Verkauf der aus-
gestellten Gegcnstände. — s. Die Gescllschaft bestimmt drei
Prcise — einen zu foo Gulden und zwei zu so Guldcn -
als Auszeichnung für die ansgestellten Gegenstände. Ferner
bestinimt sie soo Giilden zum Ankause von ausgestellten
Gegenständen, welche dann unter die Uiitglicder der Gesell-
schaft verlost werden. (I. d. b. R.-G.-V.)

» Ubuscen kür Dausiudustrie will man in Ruß-
land einrichten. Und zwar zunächst in Nishni Nowgorod,
Rursk, Rjasan, Tula, bei dcr Ishewski- und bei der Wotkinski-
Fabrik, sowie an einem passenden Grte im Gouvcrncnient '
woroncsh.

Vreisausscbreiben.

» Um Lntwürfe zu einem 'Abrkürmcbeu. Dieses
soll auf der städt. Promenade zn Frankfnrt a. UI. aufgestellt
wcrden und zwar freistehend aus eiiicm Schutzxerron von
S Uketern Durchmcsser. Grundfläche des Türmchens im wesent-
lichen nicht mehr als 9 Guadratmeter; lhöhe etwa 8 Uketer;
Durchmesser der von innen zu beleuchtenden Zifferblättcr
wenigstens ( Nieter. Es ist der wunsch des Stifters, einen
Trinkbrunnen mit laufendem wasscr mit dem Türmchen in
Derbindung zu bringen; die Stadt hat die Zluflage gemacht,
das Uhrtürmchcn für die Straßenbcleuchtung mit elektrischem
Licht nutzbar zu machen. Die Gesamtkosten dürsen die Summe
von 20,000 Uk. nicht überschreiten. Derlangt werden Grund-
riß, Fassudc, Dnrchschnitt und xerspektivische Anstcht oder statt
letzterer ein Gipsmodell, serner cin Rostenanschlag. llbliefe-
riingstcrmin: öl. Dezcmber ;890. preisgericht: Stadtbanrat
Behnke, 2lrchitekt von lhoven, lhistorienmaler Frank
Rirchbach, Gustav D. lUanskoxf und professor Soinmer.
Lrster Preis soo !N., zweiter. prcis soo M. Die preisge-
krönten Lntwürfe gehen in das unbeschränkte Ligentum des
lserrn Gustav D. Ukanskopf (Franksurt a. Nk. villa
Leonore) übcr. , ^

Misere Wrlder

verdanken wir diesmal lsirths vortrcfflichem „Fornienschatz",
dcm wir anch die folgenden Lrläuterungen entnehmcn:

Abb. zo. Rleiner reichgeschnitzer llnfsatzschrank (lsöhe
l65 cm) in Lichcnholz, aus der Zeit dcs übergangs von der
Gotik zur Renaissance, iini (520. Fundstätte: Abtei Stein-
fcld. Äus der chemaligen Sammlnng des Bildhaners Prof.
Lhr. Ulohr zu Röln, verstcigert (888 durch lörn. I. Ui. lse-
berle (lh. Lempertz Söhne) zu Röln.

Abb. z;. Ropie der Temperantia-Schüssel des Fra>n;ois
Briot durch den Nürnbcrger Zinngießer L. Lnderlcin (gest.
(655), verfertigt (6(1. In der UUtte die Tcmperantia, rings
i»n das Ulittelbild vier allcgorische Gcstalten, die Llemente
darstellend. Die Auswölbung der Schüssel ist glatt, im Rande
licgen acht querovalc Felder mit wciblichen Figuren, dcn
sieben sreien Aünsten mit ihrer Führerin Ulinerva. Baye-
risches Nationaliniiseuin in München. Nach Photographie
Gbernetter.

Abb. 52. Stuckornamcnte. Ulittelstück eines Plafonds
im Schlossc zu Bruchsal. _

Derzltcben Dank sagen wir ülllen, die uns durch

wort nnd That bci unserm neucn Uiitcrnehincn crniutigten
und untcrstützten. Ls ist dafür gesorgt, daß unsere Ieitschrift
bald wcit mchr leisten kann, als jetzt.

InZalt:

Dat das deutscbe Dunstgerverbc elnc LukunkN von L. Grasf. Uidascbtnenarbeik iin
geiverbe. Ikunst und Lcbule. von Paul Schninanii. Ilvundscbau.

Ikunst-


Vcrantivortlicb: F. Nvcnarius in Drcsdcn, kür dcn Nnzcigcntctl: kw. Nlt in Drcsdcn. wcrlug: Iktunstivart-Verlag in Drcsdeil-,
Druck vcm Fr. Dittcl Ikucbkolgcr IHrrc^ss N Hrunutb), in Drcsdcn.

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