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zum Üsieisiliisi uuil zur Gesisiuftsuermitieluug zwifitreu

Künstlern, als KHitkklen, NusteneGnern, Nodelleuren, VildZauern usw.. KunstZandwerkern, Dekoraleuren,
Aroß- nnd Klein-Kändlern, Aaörikanten, Vau-Unterneßmern, Patent-Änwälten, Knstaltcn sür Zerviel-
sältigung, «KksSäslen sür Lin- und Äussuljr und Äuftraggebcrn des Äunstgewerßes überßaupt.

^ Hevausgköer: IerdmaM Kvmarms. ^

Lwettes

Aanuar-Dett I8St.

Dreis: 1 Mark viertelMkrttck.

Dett 8.

Lrster Aabrgrmg.

Das LKLzzenbuett Ln

Der funge Mann, der praktisch in der N)erkstatt,
theoretisch in seiner Gewerbeschule für seinen Beruf
herangebildet wird, der dort nun vielleicht zwei s)ahre
lang ssrojektion uud ssersxektive gelernt, Drnamente,
Säulenordnungen usw. gezeichnet hat und im dritten
fZahre zum Fachzeichnen etwa von Nöbeln geschritten
ist, wird in der Schule an deu vorlagen, wird in
der NSerkstatt uud anderswo an ausgeführten Möbeln
oder Bauteilen u. dergl. manches finden, was ihm
gefällt, Manches, dessen Formen er sich auch merken
möchte — doch da die Lindrücke so mannigfaltig
sind und ein Lehrling auch noch anderes zu thun und
zu denken hat, so verwischen sich diese Lindrücke gar
bald und die schöne Form wird vergessen.

Ich gestatte mir deshalb den vorschlag: man gebe
den Schülern, die im dritten Iahre die Schule be-
suchen, Skizzenbücher in die ^and, die man fa
in Nkassen b?stellen und ganz billig ablasseu kann,
und man veranlasse selber die juugeu Leute zum
Skizziren. Auf eigentlich künstlerische Leistungen kommt
es hier nicht an. Lin gewisser kurzer Nuterricht im
Skizziren kanu ja in der Schule geschehen. viel Zeit
freilich wird von den dieser zugemesseneu wenigen
Stunden ja kaum zu erübrigen seiu. Man muß also
ans i^aus denken, genauer gesagt, an die Zett außer-
halb des Schulunterrichts. Zst aber der Änn für
das Skizziren ein wenig lebendig gemacht, hat man
die Augen der Schüler und auch ihr xraktisches ver-
ständnis geweckt für die Schönheit von allerhand

der Gevverbesebule.

Formen, welche sich hier und dort, in Sammlungeu,
an Gebäuden, in kVohuungen usw. finden, so wird
die Anregung auch zum Gkizziren außerhalb der Schule
auf sehr fruchtbaren Boden kommen. Ls bleibt dann
noch notwendig, die Arbeit zu kontroliren und zu be-
einflussen, iudem man von Zeit zu Zeit die Skizzen-
bücher eiufordert und die Leistungen bespricht, Bat-
schläge erteilt, neue Anregungen giebt. Lin guter
Sporn werden kleine prämien auf die besten Zeugnisse
fleißigen und verständigen Skizzirens sein, etwa in
Gestalt jener Blätter, die vom Münchner Runstge-
werbeverein gut und dabei billig zu beziehen sind.

So wird das Interesse für Schönes rege gehalten.
Auch die gediegeneu Leistungen anderer Gewerbe
werden allmählich gewürdigt und dann auch skizzirt
werden -- eiu Umstand, aus dem ein mittelbarer
Nutzen für den küuftigen Uunsthandwerker entsteheu
dürfte, der den Mangel an unmittelbaren vorteilen
gewiß aufwiegt. Und die frühe Gewohnheit des
chkizzirens wird dem bsandwerker treu bleiben: er wird
sein Bkizzenbuch mit sich führen, wenn er in die
Fremde geht, er wird fähig sein, hundert und tausend
Lindrücke und Anregungen fest zu halten, die ihm
jetzt bald unwiederbringlich verloren gehen. Line
Wechselwirkung tritt ein: je mehr er zeichnek, je besser
lernt er zu sehen. Der Nutzen, der unserm ganzen
Uunsthaudwerke aus der Linführung des Skizzenbuchs
in seinem Zugendunterricht erwachsen würde, er ist
vielleicht größer, als daß er sich schon übersehen ließe.

F. Wöttcber.

GestLekten MandbLldern

der Frau Lsenriette Mankiewicz, die jetzt in
Berlin ausgestellt sind, wurde seit ihrem ersten Auf-

treten mit großem Zubel in der j)resse begegnet —
auch jetzt wird für sie von Berlin aus wieder in
 
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