Aluminiums bis zu der nunmehr im Großen möglichen Ge-
winnung derselben. Die jetzige tägliche Produktion mit kjülfe
des elektrischen Schmelzofens von werner Siemens, in der
bis jetzt allein stehenden Fabrik in Neuhausen bei Schaffhausen,
beträgt tv Zentner; die geplante Lrrichtung einer Fabrik bei
Gastein wird dieses Cluantum auf 2^ 000 Ztr. im Iahr steigern
und den jetzt M. betragenden Pceis des Uilos anf z—M.
herunterdrücken. Seiner Festigkeit und seiner außerordcntlichen
Leichtigkeit wegen wird das Aluminium bei Aonftruktions-
teilen und Geräten viclfach dem Lisen vorgezogen werden,
umsomehr, als es der Vrydation nur in ganz geringem Maße
ausgesetzt ist, z. B. bei Schiffspanzern, Gewehrläufen, Feld-
flaschen rc.; seine Dünnflüssigkeit macht es für Guß, seine
Dehnbarkeit für Draht, Blech usw. sehr verwendbar. Die
verbindung des Aluminiums mit Aupfer zu Aluminiumbronze
gibt eine goldglänzende Legirung, welche sich leicht schmieden
und trciben läßt; außerdem eröffnet ihm sein heller, reiner
Alang eine Zuknnft beim Glockenguß. An den Oortrag schloß
sich eine Besprechung, aus der sich ergab, daß Alumininm und
inehr noch Aluminiumbronze sich sehr leicht am Feuer er-
weichen lassen, nnd daß namentlich diese sich leichter „auf-
ziehen läßt" als Aupfer — daß man letztere mit Auxfer,
ersteres dagegen bis jetzt gar nicht löthen kann nnd daß auch
der Guß ungleich dicker Stellen Schwierigkeiten bereite. Als
praktische Beispiele führte Aunstschlosser Airsch einige von ihm
aus den genannten Materialien gefertigte Arbeiten — Leuchter,
Schalen, Gitter — vor, nnd die Filiale der Llektrizitäts-
gesellschaft zu Berlin stellte eine Anzahl figürlicher und anderer
Aunstgüsse aus reinem und verschieden legirtem Aluminium vor.
* Seine künstllcben IKublnen zeigte am ;o. November
Nbb. 45. Lntcvurk zu cinem Scrvirbcctt. Nus dcm Macbluss iprcik. L. Kurgcrs.
Lserr Frsmy, der Direktor des Pariser naturhistorischen Museums,
der dortigen Akademie. Der verfasser der „Revue des Sciences"
im „Iournal des Dsbats" berichtet nun über.die versuche
Frsmys, deren Gelingen scit zwei Iahren, über die chcmischen
Mischungen, welche verwendet wurdcn, und die Linzelheiten
der sorgfältigen Bperationen, die zuerst bei c^stündigem, end-
lich aber bei achttägigem ununterbrochenen Feuer vor sich
gingen. Die vcngelegten Muster waren in der Farbe ver-
schieden, rosa, feuer- und granatrot. Gb die so gewonnenen
Steine alle Merkmale der echten Rubinen haben und störend
in den Ldelsteinhandel cingreifen könnten? lfierr Tanb hat
mehrere als Rosen schneiden lassen, und andere Steinhändler
erkannten, daß ihre Lsärte der der natürlichen Rubinen nicht
nachstehe. N)enn man aber erwägt, wie viele kleine Steine
gefunden werden nnd wie verhältnismäßig billig sie sich im
kjandel stellen, so erkennt man, wie das auch Frsmy selbst
zugiebt, noch keine „Gefahr" für die natürlichen Rubinen
durch das Lrscheinen ihrer „künstlichen Aonkurrenz".
* Dcrlmutterindustrie. Nach einer amtlichen wiener
Mitteilung stehen die Zlussichten für die Ausfuhr österreichischer
Perlmutterknöpfe nach Italien günstig, da italienische Fabriken
deren lfierstellung als nicht lohnend aufgeben mußten und die
französische Linfuhr fast vollständig aufgehört hat. Dic Lin-
fuhr von Perlmutterarbeiten und Perlmutterknöpfen aus
Mesterreich-Ungarn nach Italien betrug im Iahre Z88I
2ZL Meterzentner im werte von tSHZooo L.; die Anöxfe
bildeten den lfauptteil.
IS über die Mrben rm den Möbcln schreibt die „w.
M." das Folgende, das wir mit vorbehalt wiedergeben: „Zur
Belebung eintöniger Möbel durch Farbe wird in erster Linie
amerikanisches und italienifches Nußbanmholz verwendet.
Nußbanm hat überhaupt die Rolle des Mahagoni übernommen
und wird von unferem publikum entschieden bevorzugt. Matte
Nußbaummöbel trifft man zur Zeit in jeder besser einge-
richteten Familienwohnung an. Außer Nußbaum wird die
Liche bevorzugt, und zwar besonders zu Speifezimmerein-
richtungen. was bei allen diefen Mobilien auffällt, ist, daß
auf ihre farbige Lrscheinung viel zu wenig wert gelegt wird.
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