Nbb. 70 u. 71. Lntwürkc zu W cm
Zm Iahre Z876 tauchte in württemberg wieder
eine größere Uundgebnng für die Richtung aus, uud
zwar durch die „vorlegeblätter für technisches Frei-
handzeichnen" von Gskar bfölder; diese enthalten
einige gute Anweudungen von Pflanzenteilen im Geiste
srüherer Stilarten, vom griechischen 5tile bis zur
Renaissance. Um diese Zeit schuf auch der Bildhauer
G. Lehrmann in Dresden einige xlastisch-dekorative
Arbeiten im Geiste der neuen Nichtung.
^ierauf erschieu im Zahre t87S „Das vegetabile
Grnament" von R. Rrumbholz, dreißig Blatt in
reichem Larben- und Golddruck. Nach Art der Be-
haudlung der darin enthaltenen fertigen Aompositionen
von Nosetten, Borten, Friesen, querlausenden und
aufsteigenden Verzierungen für dekorative Malerei,
Gewebe, Tapeten usw. steht es zwischen einem ge-
läuterten Naturalismus und strengerer Stilisirung;
Format: 0,5---8 Nt.
wie jeder, der sich untersteht, einen neuen weg
zu betreten, hat auch damals der Autor die Grfahruug
gemacht, daß es nicht möglich war, den breitgetreteuen
pfad zu verlassen, ohne sich Angriffen auszusetzen,
und zwar von 5olchen, die jetzt sehr weise zur kuust-
gewerblichen verwertung der Naturformen raten.
Trotzdem hat das werk dazu beigetragen, in Frank-
reich auf die kunstgewerbliche Lrzeugung, auch auf
gewürdigt, wohl erst jetzt zu der ihnen gebührenden vollcn
Lhre kommcn werden. Das „Aunstgewerbe", das oben zwei
Lntwürfe Burgers bringt, die nach dieser Richtung weniger
in Fragc kommen, ist in der erfrculichen Lage, die Wieder-
gabe gar mancher gerade jener wichtigen Schöpsungen seinen
Lesern versxrechenzu können. 2ch. d. „Ag."
alungc», von iprck. L. Kurgcr.
deu Uuterricht zu wirkeu, und die ueue Nichtung dor
auzubahuen. Die Beweguug dafür ist iu Frankreich
auch bereits stärker als iu Deutschland; sie hat u.
A. zu verschiedeueu veröffeutlichuugen geführt, ja,
man beschäftigt sich selbst dort für die nächste Zukunft
mit sehr weitgeheuden Projekten, um den Bestrebuugeu
dafür mehr Nachdruck zu geben. Zm Auschluß hieran
folgteu im Zahre t88ö „Studien und Rompositionen"
von Zean Staufsacher — Paris, und l888 „Grna-
mentale pflanzenstudien" von F. Moser — München.
Als das bedeutsndste werk der letztgenannten
Zahre wäre nun das wiener werk „Die jDflanze",
von Gerlach öcBcheuk herausgegebeu, zu bezeichuen.
Gbschou uur weuige Blätter von naturalistisch be-
haudelten pflanzenstudien und Rompositioneu dieses
werkes die Leistuugen hierin von L. Nlüller, Dumont
usw. erreichen, so ist doch die allgemeine Ausführuug
desselben, ganz besonders dessen Farbengebung eine
vorzügliche. Von Baeuziger — eiuem Schweizer
gleich dem vorerwähnten Staufsacher — rührt eine
der neuesten Veräffentlichungen her, uud zwar vom
Zahre t8dv, uuter demTitel: „Material fürZeichuer".
Von deutschen Rünstlern mächten wir uoch nach-
holend ^erdtle erwähnen, welcher im Zahr l8üt
„Blätter, Blumen und Grnamente" herausgab.
wir habeu aus den vielen bereits erschieneuen, die
neue Nichtuug mehr oder weniger einschlageuden
werken vorzugsweise uur die herausgegriffen, welche
die Naturformen stilistisch darstellen und zu verzierungen
verwerten, gauz besonders die deutscheu.
Ls würde den gegenwärtigen Artikel zu weit
— 87 -
Zm Iahre Z876 tauchte in württemberg wieder
eine größere Uundgebnng für die Richtung aus, uud
zwar durch die „vorlegeblätter für technisches Frei-
handzeichnen" von Gskar bfölder; diese enthalten
einige gute Anweudungen von Pflanzenteilen im Geiste
srüherer Stilarten, vom griechischen 5tile bis zur
Renaissance. Um diese Zeit schuf auch der Bildhauer
G. Lehrmann in Dresden einige xlastisch-dekorative
Arbeiten im Geiste der neuen Nichtung.
^ierauf erschieu im Zahre t87S „Das vegetabile
Grnament" von R. Rrumbholz, dreißig Blatt in
reichem Larben- und Golddruck. Nach Art der Be-
haudlung der darin enthaltenen fertigen Aompositionen
von Nosetten, Borten, Friesen, querlausenden und
aufsteigenden Verzierungen für dekorative Malerei,
Gewebe, Tapeten usw. steht es zwischen einem ge-
läuterten Naturalismus und strengerer Stilisirung;
Format: 0,5---8 Nt.
wie jeder, der sich untersteht, einen neuen weg
zu betreten, hat auch damals der Autor die Grfahruug
gemacht, daß es nicht möglich war, den breitgetreteuen
pfad zu verlassen, ohne sich Angriffen auszusetzen,
und zwar von 5olchen, die jetzt sehr weise zur kuust-
gewerblichen verwertung der Naturformen raten.
Trotzdem hat das werk dazu beigetragen, in Frank-
reich auf die kunstgewerbliche Lrzeugung, auch auf
gewürdigt, wohl erst jetzt zu der ihnen gebührenden vollcn
Lhre kommcn werden. Das „Aunstgewerbe", das oben zwei
Lntwürfe Burgers bringt, die nach dieser Richtung weniger
in Fragc kommen, ist in der erfrculichen Lage, die Wieder-
gabe gar mancher gerade jener wichtigen Schöpsungen seinen
Lesern versxrechenzu können. 2ch. d. „Ag."
alungc», von iprck. L. Kurgcr.
deu Uuterricht zu wirkeu, und die ueue Nichtung dor
auzubahuen. Die Beweguug dafür ist iu Frankreich
auch bereits stärker als iu Deutschland; sie hat u.
A. zu verschiedeueu veröffeutlichuugen geführt, ja,
man beschäftigt sich selbst dort für die nächste Zukunft
mit sehr weitgeheuden Projekten, um den Bestrebuugeu
dafür mehr Nachdruck zu geben. Zm Auschluß hieran
folgteu im Zahre t88ö „Studien und Rompositionen"
von Zean Staufsacher — Paris, und l888 „Grna-
mentale pflanzenstudien" von F. Moser — München.
Als das bedeutsndste werk der letztgenannten
Zahre wäre nun das wiener werk „Die jDflanze",
von Gerlach öcBcheuk herausgegebeu, zu bezeichuen.
Gbschou uur weuige Blätter von naturalistisch be-
haudelten pflanzenstudien und Rompositioneu dieses
werkes die Leistuugen hierin von L. Nlüller, Dumont
usw. erreichen, so ist doch die allgemeine Ausführuug
desselben, ganz besonders dessen Farbengebung eine
vorzügliche. Von Baeuziger — eiuem Schweizer
gleich dem vorerwähnten Staufsacher — rührt eine
der neuesten Veräffentlichungen her, uud zwar vom
Zahre t8dv, uuter demTitel: „Material fürZeichuer".
Von deutschen Rünstlern mächten wir uoch nach-
holend ^erdtle erwähnen, welcher im Zahr l8üt
„Blätter, Blumen und Grnamente" herausgab.
wir habeu aus den vielen bereits erschieneuen, die
neue Nichtuug mehr oder weniger einschlageuden
werken vorzugsweise uur die herausgegriffen, welche
die Naturformen stilistisch darstellen und zu verzierungen
verwerten, gauz besonders die deutscheu.
Ls würde den gegenwärtigen Artikel zu weit
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