am niedrigsten. Znzwischen ist durch das Studium
der älteren Runstwerke das Interesss an der Larbe
gestiegen. Ihrer gleich umfassenden Änwendung stehen
zwei Lsindernisse entgegen: der Lcharakter unserer
Rleidertracht, der der Farbigkeit widerstrebt und sie
daher auch in unserer Umgebung nur eben duldet,
vor allem aber die Natur unseres Farbenmaterials.
Die chemischen Farben sind ungebrochen nicht neben
einander zu verwenden, gebrochen aber und abgetönt
werden sie stumxf und charakterlos. An Lichtbeständig-
keit stehen sie hinter den echten weit zurück. Ihr
vordringen hat bald die Färbekunst der ganzen kVelt
zu Grunde gerichtet. Die Folge ist überall, wie bei
uns, die Verrohung des Farbensinnes und die Ab-
stumpfung des Stilgefühls. Die Nachahmung älterer
Textilerzeugnisse läuft auf eine Selbsttäuschung hinaus;
Osisnt unö ltsiisn VVolKSwi X!».—X!V.
die der orientalischen ist darum nicht möglich, weil
wir das alte Farbensystem nicht befolgen können, weil
es uus mit den chemischen Farben nicht möglich ist,
eine bsarmonie ungebrochener Farben ohne dazwischen
gestreute gebrochene Töne zu erzielen. Die alten vor-
bilder sind also wedcr nach Zeichnung noch Farbe
verstanden, geschweige denn erreicht worden. Auf den
fürs erste wichtigsten zweiten s)unkt, die Farbe, hat
keiner der maßgebenden Nlänner bisher sein Augeu-
merk gerichtet. Die deutschen puhlikationen haben
uns hierin sogar eher geschadet. Die Tngländer sind
uns in dieser Beziebung vorausgeeilt. s)ersien ist das
einzige Land, das sich einstweilen noch dem Aniliu
verschließt. Der ostindischen Textilkunst hat letzteres
schon großen Schaden zugesügt. Die Zufuhr acht-
farbiger Teppiche muß in absehbarer Zeit aufhören.
Auch abgesehen davon müssen wir uns vom Orient
emanzipiren und unsere heimische Teppichfabrikation
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der älteren Runstwerke das Interesss an der Larbe
gestiegen. Ihrer gleich umfassenden Änwendung stehen
zwei Lsindernisse entgegen: der Lcharakter unserer
Rleidertracht, der der Farbigkeit widerstrebt und sie
daher auch in unserer Umgebung nur eben duldet,
vor allem aber die Natur unseres Farbenmaterials.
Die chemischen Farben sind ungebrochen nicht neben
einander zu verwenden, gebrochen aber und abgetönt
werden sie stumxf und charakterlos. An Lichtbeständig-
keit stehen sie hinter den echten weit zurück. Ihr
vordringen hat bald die Färbekunst der ganzen kVelt
zu Grunde gerichtet. Die Folge ist überall, wie bei
uns, die Verrohung des Farbensinnes und die Ab-
stumpfung des Stilgefühls. Die Nachahmung älterer
Textilerzeugnisse läuft auf eine Selbsttäuschung hinaus;
Osisnt unö ltsiisn VVolKSwi X!».—X!V.
die der orientalischen ist darum nicht möglich, weil
wir das alte Farbensystem nicht befolgen können, weil
es uus mit den chemischen Farben nicht möglich ist,
eine bsarmonie ungebrochener Farben ohne dazwischen
gestreute gebrochene Töne zu erzielen. Die alten vor-
bilder sind also wedcr nach Zeichnung noch Farbe
verstanden, geschweige denn erreicht worden. Auf den
fürs erste wichtigsten zweiten s)unkt, die Farbe, hat
keiner der maßgebenden Nlänner bisher sein Augeu-
merk gerichtet. Die deutschen puhlikationen haben
uns hierin sogar eher geschadet. Die Tngländer sind
uns in dieser Beziebung vorausgeeilt. s)ersien ist das
einzige Land, das sich einstweilen noch dem Aniliu
verschließt. Der ostindischen Textilkunst hat letzteres
schon großen Schaden zugesügt. Die Zufuhr acht-
farbiger Teppiche muß in absehbarer Zeit aufhören.
Auch abgesehen davon müssen wir uns vom Orient
emanzipiren und unsere heimische Teppichfabrikation
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