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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 12.1901

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Zu unsern Bildern von der Pariser Weltausstellung
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https://doi.org/10.11588/diglit.4878#0059

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König Hugdietrich's Tafeltuch«, nach Zeichnung von Professor MAX SELIGER, Berlin,
ausgeführt von GEORG LANGHEINRICH in Schlitz (Hessen).

ZU UNSERN BILDERN

VON DER PARISER

WELTAUSSTELLUNG

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IE schon aus den in früheren
Heften gebrachten Abbildungen
das Münchener Kunsthandwerk
unter Führung eines aus dem dortigen
Kunstgewerbeverein hervorgegangenen Ko-
mitees ersichtlich war, hatte sich seiner
Bedeutung entsprechend ganz besonders
stark und hervorragend an der Pariser
Ausstellung beteiligt. Insbesondere in
der Raum-Ausstattung hatte die neue
und die durch die Architekten Ema-
nuel und Gabriel Seidl vertretene ältere
Kunstrichtung bedeutende Leistungen auf-
zuweisen. Der nach Plänen des Professor
Gabriel von Seidl ausgestattete Raum, von
dem wir Platzmangels wegen leider nur
wenig Abbildungen bringen können, wirkte
insbesondere durch seine satten und vor-
nehmen Farben. Die von Max von Mann
gemalten Wandbilder im Sinne altgotischer
Malereien passten sich mit ihrem stark
vorherrschenden roten Ton vorzüglich dem
hellgrünen Wandstoff an, der durch senk-
rechte Streifen aus schwarzem Tuch mit
aufgenähten Litzen in Goldton gegliedert
war. Die von O. Hupp in Schieissheim
gemalte Decke hatte schwarze Töne für
die Gliederungen und die auf trübweissen
Grund gemalten Ornamente, wobei Gold
und Blau in decenter Weise im Gesims
und Mittelfeld belebend hinzutraten. Das
ebenfalls abgebildete Portal wurde nach
Entwurf von Architekt Max Ostenrieder
von Professor Anton Pruska modelliert
und von Bildhauer Josef Schmiedbauer in
München in Stein ausgeführt. Das Portal
führte in den schon früher abgebildeten
Raum von Prof. Pfann, während in der
mit dem Bilde von Mann geschmückten
abgerundeten Ecke der Zugang zum Em-
pfangsraum von Emanuel Seidl sich be-
fand, von welchem interessanten Räume
wir später noch Abbildungen bringen zu
können hoffen. Das zur Ausstattung des
Raums benutzte Mobiliar war schon ebenso
wie die meisten im Räume aufgestellten
Edelmetallarbeiten auf der Chicagoer Welt-
austellung ausgestellt gewesen.

Im Gegensatz zu diesem Raum zeigte
das von der bekannten Firma Voltz und
Wittmer ausgestellte Badezimmer durch-
weg neuzeitliche Formen. Die Zeichnungen
zu diesem Räume rühren von H. Micritz,
Berlin, her, während Amand Voltz die Be-
 
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