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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 12.1901

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Zu unsern Bildern von der Pariser Weltausstellung
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https://doi.org/10.11588/diglit.4878#0062

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ZU UNSERN BILDERN VON DER PARISER WELTAUSSTELLUNG

reichhaltige Auswahl der Arbeiten der Scherrebecker
Kunstwebeschule vertreten. Eine Klavierdecke von
Scherrebeck nach Professor Christiansens Entwurf bringt
unser Heft in Abbildung. Das grosse quadratische
Feld soll bei freistehenden Pianinos die Rückseite be-
decken. Ein nicht mit abgebildeter, schmaler, orna-
mentaler Streifen mit je zwei schmalen Hängern an
den Seiten soll den oberen Deckel bekleiden. Von

sondere durch die feine Farbenstimmung aus. Der
Fond der Decke besteht aus schwerem cremefarbigem
Seidenstoff; der Rand ist zart blaugrün gehalten, die
feinen, die Mitte durchziehenden Lorbeerranken sind
in derselben Farbe wie der Rand in Seite eingestickt. Das
reiche Ornament ist in cremefarbiger Seide appliciert und
in feiner Schraffierung in mattlila Seide und Gold ausge-
stickt. Die Blüten und Blätteranken sind in entsprechend

Ecke aus dem Raum von Prof. GABRIEL VON SEIDL in der deutschen kunstgewerbl.
Abteilung auf der Pariser Weltausstellung 1900.

weiteren Arbeiten dieser Schule, die in Paris ausge-
stellt waren, haben wir schon früher bei einem be-
sonderen die Arbeiten der Scherrebecker Schule be-
handelnden Aufsatz Abbildungen gebracht.

Die nach einem Entwurf aus dem Zeichenatelier
von Frau E. Dunsky im Kunststickerei - Atelier des
Lette-Vereins hergestellte Bettdecke war für ein, für
das kaiserliche Schloss in Berlin gefertigtes Prunkbett,
für die Ausstellung in Paris gefertigt. Dem Stil des
Möbels angepasst zeichnet sich die Bettdecke insbe-

zarten Tönen in Nadelmalerei hergestellt. Eine feine
Spitze von cremeseidenem Pointlace-Band mit Gold aus-
genäht bildet den äusseren Abschluss der Randborte.
Für »König Hugdietrich's Tafeltuch«, das Lang-
heinrich in Schlitz nach Prof. Max Seligers Zeich-
nung ausführte, war auf Anregung von Geheimrat
Prof. Reuleaux als Motiv die Schilderung eines Tisch-
lakens zu Grunde gelegt, das im kleinen »Helden-
buch« im Gesang »Hugdietrich und Wolfdietrich«
wie folgt beschrieben ist:
 
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