ZU UNSERN BILDERN VON DER PARISER WELTAUSSTELLUNG
55
„Sittich und Zeisig, Drossel und Nachtigall,
Wo es an einem Ende zur Erde nahm den Fall.
Mitten zu Gesichte den Greifen und den Aar,
Dass ihn desto besser ein jeder würde gewahr.
Am andern Ende sah man den Falken, wie er flog,
Und ander Gevögel in Scharen mit sich zog.
Den Leun am dritten Ende dazu den Lindwurm,
Als ob sie miteinander föchten freislichen Sturm.
Hasen und Füchse und Reh am vierten Saum
Und fleckge Leoparden sprangen durch den Raum;
Der Eber lief zu Walde voran den Hunden rot,
Dass jeder, der es schaute, dem Fürsten Ehre erbot.
Hirsche und Hinden dabei auch eine Zahl,
In rotem Golde gebildet, wie lebend allzumal
Seltsamer Wunder sah man viel daran;
Das sah an dem Tischzeug da mancher
Biedermann".
Bei der Gesamtanordnung wurden
für die aufgedeckte Mitte des Tuches
gewählt: angedeutete Bilder der
Kultur in einem ordentlich an-
gelegten Garten, der von ei-
ner Mauer abgeschlossen
wird, während an den
hängenden Rändern
der wilde Wald
und die
den Versen sich bewegenden Tiere dargestellt
sind. In den Ecken sind die Winde charakterisiert. -
Das Tischtuch wurde auf einem Jacquard Damast-
handwebestuhl 2,25 auf 5,25 m gross hergestellt. Es
war in Paris in 3 Exemplaren, weiss, blau-weiss und
gelb-weiss ausgestellt. Die technische Behandlung
und Einrichtung des Stuhles war wegen der ver-
schiedenen Borten ungemein schwierig. Es waren
26211 »Platinen« und 1400 Stück Jacquard-Karten
nötig, mittelst deren das Tischtuch jetzt beliebig oft
nachgewebt werden kann.
Decke aus dem Räume von Prof. G. VON SEIDL auf der Pariser Weltausstellung 1900,
gemalt von O. HUPP, Sclileissheim.
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„Sittich und Zeisig, Drossel und Nachtigall,
Wo es an einem Ende zur Erde nahm den Fall.
Mitten zu Gesichte den Greifen und den Aar,
Dass ihn desto besser ein jeder würde gewahr.
Am andern Ende sah man den Falken, wie er flog,
Und ander Gevögel in Scharen mit sich zog.
Den Leun am dritten Ende dazu den Lindwurm,
Als ob sie miteinander föchten freislichen Sturm.
Hasen und Füchse und Reh am vierten Saum
Und fleckge Leoparden sprangen durch den Raum;
Der Eber lief zu Walde voran den Hunden rot,
Dass jeder, der es schaute, dem Fürsten Ehre erbot.
Hirsche und Hinden dabei auch eine Zahl,
In rotem Golde gebildet, wie lebend allzumal
Seltsamer Wunder sah man viel daran;
Das sah an dem Tischzeug da mancher
Biedermann".
Bei der Gesamtanordnung wurden
für die aufgedeckte Mitte des Tuches
gewählt: angedeutete Bilder der
Kultur in einem ordentlich an-
gelegten Garten, der von ei-
ner Mauer abgeschlossen
wird, während an den
hängenden Rändern
der wilde Wald
und die
den Versen sich bewegenden Tiere dargestellt
sind. In den Ecken sind die Winde charakterisiert. -
Das Tischtuch wurde auf einem Jacquard Damast-
handwebestuhl 2,25 auf 5,25 m gross hergestellt. Es
war in Paris in 3 Exemplaren, weiss, blau-weiss und
gelb-weiss ausgestellt. Die technische Behandlung
und Einrichtung des Stuhles war wegen der ver-
schiedenen Borten ungemein schwierig. Es waren
26211 »Platinen« und 1400 Stück Jacquard-Karten
nötig, mittelst deren das Tischtuch jetzt beliebig oft
nachgewebt werden kann.
Decke aus dem Räume von Prof. G. VON SEIDL auf der Pariser Weltausstellung 1900,
gemalt von O. HUPP, Sclileissheim.