DAS KUNSTGEWERBE AUF DER PARISER WELTAUSSTELLUNO
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der Manufaktur von Beauvais, über die sich ungefähr
dasselbe sagen Hesse, sind nicht hier sondern beim
Sevres-Porzellan ausgestellt. Die Privatfabriken haben
sich dann auch meist weise damit beschieden, alte
Muster nachzuahmen. Braquenie und Hamot in Au-
busson stehen hier noch immer unübertroffen da.
Aubussonner Firmen wie Cron und Jorrand haben
auch die besten französischen Teppiche geliefert.
Den höchsten Begriff vom französischen Kunst-
gewerbe erhält man in dem besonderen Bau, den
die Union centrale des Arts decoratifs errichtet hat.
Georges Hoendschel hat die drei Säle geschmackvoll
ausgeschmückt, den ersten mit einer bläulichen Ta-
pete, den zweiten mit reichster Holzschnitzerei und
einer mattroten Tapete, den letzten mit blaugrauen
Fliessen, Besnard hat ein wundervolles farben-
sprühendes Bild »Die Überfahrt nach Kythera« dafür
gemalt. An den Wänden aber sind in schönen Vi-
trinen Kunstgegenstände aus den letzten zehn Jahren
aufgestellt, die für das demnächst zu eröffnende Kunst-
gewerbemuseum erworben worden sind: Potterien
und Kunstgläser, Gold- und Sibergeräte, Schmuck-
sachen und Elfenbeinarbeiten, Zinngeräte, Leder-
arbeiten, Spitzen. Hier zeigt es sich, dass Frankreich
auch im modernen Kunstgewerbe das Höchste leistet,
kein anderes Volk vermöchte diesen Räumen Eben-
bürtiges an die Seite zu stellen.
WALTHER GENSEL.
Bettstelle aus der Ausstellung von »L'ART NOUVEAU BING« auf, der Weltausstellung Paris 1900, entworfen von OAILLARD, Paris.
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der Manufaktur von Beauvais, über die sich ungefähr
dasselbe sagen Hesse, sind nicht hier sondern beim
Sevres-Porzellan ausgestellt. Die Privatfabriken haben
sich dann auch meist weise damit beschieden, alte
Muster nachzuahmen. Braquenie und Hamot in Au-
busson stehen hier noch immer unübertroffen da.
Aubussonner Firmen wie Cron und Jorrand haben
auch die besten französischen Teppiche geliefert.
Den höchsten Begriff vom französischen Kunst-
gewerbe erhält man in dem besonderen Bau, den
die Union centrale des Arts decoratifs errichtet hat.
Georges Hoendschel hat die drei Säle geschmackvoll
ausgeschmückt, den ersten mit einer bläulichen Ta-
pete, den zweiten mit reichster Holzschnitzerei und
einer mattroten Tapete, den letzten mit blaugrauen
Fliessen, Besnard hat ein wundervolles farben-
sprühendes Bild »Die Überfahrt nach Kythera« dafür
gemalt. An den Wänden aber sind in schönen Vi-
trinen Kunstgegenstände aus den letzten zehn Jahren
aufgestellt, die für das demnächst zu eröffnende Kunst-
gewerbemuseum erworben worden sind: Potterien
und Kunstgläser, Gold- und Sibergeräte, Schmuck-
sachen und Elfenbeinarbeiten, Zinngeräte, Leder-
arbeiten, Spitzen. Hier zeigt es sich, dass Frankreich
auch im modernen Kunstgewerbe das Höchste leistet,
kein anderes Volk vermöchte diesen Räumen Eben-
bürtiges an die Seite zu stellen.
WALTHER GENSEL.
Bettstelle aus der Ausstellung von »L'ART NOUVEAU BING« auf, der Weltausstellung Paris 1900, entworfen von OAILLARD, Paris.