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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 12.1901

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Falke, Otto von: Die Kunsttöpferei auf der Pariser Weltausstellung
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https://doi.org/10.11588/diglit.4878#0095

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DIE KUNSTTÖPFEREI AUF DER PARISER WELTAUSSTELLUNG

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PORZELLANVASEN AUS DER FABRIK VON
BING & GROENDAHL, KOPENHAGEN.

zweiten Fabrik in Kopen-
hagen, Bing und Gröndahl,
von Berlin, Meissen und na-
mentlich von Sevres aufge-
griffen worden. Die Wirkung
ist eine ziemlich bescheidene;
die meist zart getönten Gla-
suren zeigen dicht gedrängt
oder locker verstreut strahlige

Flecken oder Kristallbil-
dungen, die am meisten an
Eisblumen, bei kontrastieren-
den Farben des Grundes und
der Flecken aber auch an
Schimmelbildung oder Pilze

erinnern. Als alleiniger
Schmuck von Kolossalvasen,
wie sie Sevres geliefert hat,
scheint mir die kristallinische
Glasur nicht ausreichend.

Ungleich bedeutender und
entwicklungsfähiger ist die

mehrfarbige Unterglasur-
malerei auf Porzellan, deren

Ausbildung in Europa wir
ebenfalls der königl. Fabrik
von Kopenhagen verdanken.
Im europäischen Hartporzel-
lan kannte man früher nur das
Kobaltblau als einzige dem
Glasurbrand widerstehende
Malfarbe; dieChinesen brauch-
ten zur Malerei unter der
Glasur ausserdem noch ein
oft flaues, ziemlich wider-
spenstiges Rot. Vor meh-
reren Jahren wurden Por-
zellangefässe eines noch thä-
tigen Japaners Miyagawa
Kozan, genannt Makudso, in
Jokohama bekannt, die ausser
Kobaltblau noch mehrere
Farben wie chromgrün, grau,
violett, braun und rot unter
der Glasur aufwiesen. Dessen
Technik hatKopenhagen nach-
erfunden und seit nun 11
Jahren zur Grundlage seiner
 
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