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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 12.1901

DOI Artikel:
Plehn, Anna L.: Die Ausstellung der Künstler-Kolonie Darmstadt
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https://doi.org/10.11588/diglit.4878#0219

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212

DIE AUSSTELLUNG DER KÜNSTLER-KOLONIE'DARMSTADT

gliedes, Patriz Huber, be-
kannt. Das Zimmer für
ein junges Mädchen im
»kleinen Haus Gluckert«
hat eine sehr einschmei-
chelnde Heiterkeit durch
die delikate Beschränkung
auf naturfarben poliertes
Ahornholz und gleichfar-
bige Vorhänge, deren
ruhiger Elfenbeinton ge-
hoben wird durch den
graublauen Teppich und
einige leuchtend kornblu-
menfarbene Applikationen.
Derselbe Raum zeigt auch
einen zierlichen Schmuck
durch feine Holzschnitze-
rei, der diskret stilisierte
Rosenmotive zu Grunde
liegen. Also eine noch
deutliche Naturform im
Ornament, während Hu-
ber andererseits, wo er
für Geschmeide nach
künstlerischen Motiven
sucht, vorzugsweise mit

SCHULERARBEITEN VON DER KUNSTGEWERBE-
SCHULE KARLSRUHE

häufig wiederkehrenden
Spirallinien operiert. Auch
auf die persönliche Note,
die Rudolf Bosselt seinem
Ornament für Metall-
schmuck bei einem klei-
nen Anklang an romani-
sche Formen zu geben
weiss, sei an dieser Stelle
hingewiesen.

Die Eigentümlichkeiten
des modernen koloris-
tischen Ideals, welche
naturgemäss bereits in der
Wohnungsdekoration an-
klingen, kommen bedeu-
tend stärker noch in der
Wandmalerei zum Aus-
druck: Sie stellen sich dar
als Annähern der ver-
schiedenen Helligkeits-
werte und im Ausbilden
verfeinerter Farbennüan-
cen. Diese Seite der
Kunst pflegt in Darmstadt
ausser Behrens und Chris-
tiansen, die sie für den
 
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