Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart (NF 12.1901)

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DAS KUNSTGEWERBE IN DEN PARISER SALONS

auch anscheinend zur Benutzung ge-
schaffen sind. Das Klavier, das Carabin
in diesem Jahre ausstellt, ist übrigens
von allen seinen grossen Arbeiten die
brauchbarste. An der Form des Instru-
ments ist überhaupt nichts geändert, und
der Dekor ist bei aller reichen Pracht
so unaufdringlich und still, dass er den
Spielenden nicht behindert. Zudem ist ein
Klavier schon von Haus aus ein Luxus-
möbel, das sehr wohl figürlichen Schmuck
vertragen kann, und während es einem
wohl etwas ängstlich zu Mute sein mag,
wenn man sich auf einen reich geschnitz-
ten Stuhl setzen soll, so scheint das
selbst [einer Kunstoffenbarung geweihte
Klavier durchaus würdig und passend in
diesem Bilderschmuck. Als Füsse hat Ca-
rabin zwei Katzen gegeben, die eine sitzend
und dem Beschauer zugekehrt, die andere

den Rücken zeigend und kletternd.
Rechts an der Seite kauert eine nackte
weibliche Figur, links sitzt eine halb be-
kleidete Gestalt, die ihr Haar über ein
Hörn gespannt und damit eine Harfe her-
gestellt hat. In die Wand oberhalb der
Klaviatur sind fünf weibliche Köpfe in
flachem Relief eingeschnitzt, durch deren
Gesichtsausdruck der Künstler die von
der Musik erzeugten Gefühle darzustellen
sucht. Alle diese Arbeiten sind aus wei-
chem, schmiegsamen Birnenholz geschnitzt,
das wie kein anderes Material geeignet
scheint, das warme lebendige Fleisch des
Weibes wiederzugeben, die Gewänder der
Frauen und die Katzen sind etwas dunkler
gebeizt. Das Ganze macht einen ebenso
vornehmen und reichen, wie ruhigen und
harmonischen Eindruck.

Carabin ist der einzige französische

WANDFLIESEN UND HEIZKÖRPER-
VERKLEIDUNGEN

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GESCH.

VON PROFESSOR MAX LÄUGER
KARLSRUHE