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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 15.1903-1904

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Kleine Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4871#0206

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KLEINE MITTEILUNGEN

195

Versammlung wurden zehn Vereinssitzungen abgehalten.
Außerdem wurde an jedem ersten Montag im Monat
eine gesellige Zusammenkunft abgehalten, um den
kunstgewerbetreibenden Mitgliedern Gelegenheit zu
gegenseitiger Aussprache über Fragen ihres Faches
zu geben und einen näheren Verkehr der Mitglieder
untereinander anzuregen. Diese Einrichtung hat sich
gut bewährt. Im Oktober unternahm der Verein
zusammen mit dem Breslauer Gewerbeverein eine
Fahrt nach Liegnitz zur Besichtigung der dort vom
Schlesischen Museum für Kunstgewerbe und Alter-
tümer veranstalteten Schlesischen Kunst- und Kunst-
gewerbeausstellung. An dem Erfolge dieser Aus-
stellung hat der Verein insofern einen Anteil, als er
das Unternehmen pekuniär unterstützt hat und die
Aussteller in der Abteilung Kunstgewerbe sämtlich
Mitglieder des Vereins waren. Wenn die Liegnitzer
Ausstellung wirklich, wie geplant, die erste einer
Reihe sein sollte, die alle zwei Jahre in den Provinz-
städten Schlesiens geplant werden, so wird der Verein
vielleicht ihre Veranstaltung ganz in eigene Hand zu
nehmen haben. Auf der Liegnitzer Ausstellung waren
zum erstenmal auch die hauptsächlichsten Gewinne
der Verlosung des Berichtsjahres, ausschließlich
schlesische Erzeugnisse und größtenteils auf Bestellung
des Vereins entstanden, ausgestellt. Später bildeten
sie vereint eine besondere Abteilung in den »Winter-
ausstellungen« des Kunstgewerbemuseums. Der Mit-
gliederbestand am 1. Oktober 1903 betrug 543 gegen
511 im Vorjahre. -u-

STUTTGART. Dem Jahresbericht des Württem-
bergischen Kunstgewerbevereins über das Vereins-
jahr 1902/03 entnehmen wir folgendes: Ob-
wohl im Berichtsjahre von der Vereinsleitung eine
lebhafte Agitation zur Gewinnung neuer Mitglieder
veranstaltet worden war, kann eine Zunahme der
Mitglieder doch nicht festgestellt werden. Dieselbe
betrug 863. Dagegen waren die an die verschiedenen
Stadtverwaltungen des Landes gerichteten Gesuche
um Gewährung jährlicher Beiträge von mehr Erfolg
begleitet. Vereinsabende und Vorträge haben gleich-
wie in früheren Jahren wiederum in dem Vortrags-
saale des Königlichen Landesgewerbemuseums statt-
gefunden. Da der Besuch dieser Veranstaltungen stets
ein außerordentlich starker war, der Vortragssaal aber
kaum alle Zuhörer fassen konnte, so sah sich die
Vereinsleitung zu der Bestimmung veranlaßt, den
Zutritt zu den Vorträgen nunmehr nur den Vereins-
mitgliedern und ihren Angehörigen zu gestatten.

Entgegen den früheren Gepflogenheiten, in der Vereins-
ausstellungshalle zum größten Teil verkäufliche Gegen-
stände zur Ausstellung zu bringen, war die Vereins-
leitung im abgelaufenen Jahre bemüht, insbesondere
Sonderausstellungen zu veranstalten. In derartigen
Sonderausstellungen wurden vorgeführt: orientalische
Stickereien und Teppiche, eine Veranschaulichung der
Farbe innerhalb der letzten dreißig Jahre in der Innen-
dekoration, insbesondere an der Tapete und schließ-
lich Feinmetalle. Im Laufe der letzten zwei Jahre
hatte sich herausgestellt, daß die Kosten für die Vereins-
mitteilungen, wenn sie in dem seitherigen Umfange
weiter herausgegeben werden sollen, den hierzu ver-
wendbaren Teil des Vereinseinkommens weit über-
schreiten würden. Es wurde daher beschlossen, den
Umfang der Mitteilungen einzuschränken und die
Ausgaben für sie auf zwei Dritteile der bisherigen
Höhe herabzusetzen. Auch sollen fortan auch die
bedeutendsten württembergischen Arbeiten der freien
Kunst, der Malerei, Bildhauerkunst und Architektur,
hingezogen werden. -u-

MUSEEN

KAISERSLAUTERN. Dem Bericht des Pfälzischen
Gewerbemuseums für das Jahr IQ03 zufolge hat
das Berichtsjahr hinsichtlich der Organisation
und der Tätigkeit des Museums bedeutsame Ver-
änderungen und Verbesserungen gebracht, die zum
Teil bereits durchgeführt, zum Teil erst eingeleitet
sind. Die Veränderungen betreffen folgende in einer
Denkschrift des Direktors näher begründete Punkte:
1. Der Direktor ist hauptamtlich anzustellen und die
Königliche Regierung zu ersuchen, das Amt des
Rektors der Kreisbaugewerkschule von dem des
Direktors des Gewerbemuseums zu trennen. 2. Die
Tätigkeit der Ateliers ist auf die Herstellung von Ent-
würfen, Detailzeichnungen, Diplomen Adressen u. s. w.
zu beschränken. 3. Der Betrieb der Fachkurse und
Lehrwerkstätten ist etwaiger Konflikte wegen von der

FLACHEN-
MUSTER VON
FRITZ EBERLEIN,
DRESDEN
 
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