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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 15.1903-1904

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Kleine Mitteilungen
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KLEINE MITTEILUNGEN

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(Österreichisches Museum für K. und L., technolog.
Gewerbemuseum und Handelsmuseum) schickten ihre
schönsten einschlägigen Bestände, Kunstsammler von
Weltruf, wie z. B. Dr. Figdor in Wien, J. Frohne
in Kopenhagen, Exzellenz Graf Hans Wilczek auf
Schloß Kreuzenstein und zahlreiche andere stellten
gütigst ihre erbetenen Schätze zur Verfügung; die
bekannte Spezialsammlung des Herrn k. k. Majors
Ritter von Benesch in Wien, die Se. Majestät Kaiser
Franz Josef I. erworben, fügte 140 ihrer allerbesten
Typen hinzu; aber auch die meisten führenden Firmen
der Gegenwart, die künstlerische Beleuchtungskörper
herstellen, haben sich bereit gefunden, mustergültige
Objekte in allen Materialien einzusenden. Die jüngste
Reichenberger Sonderausstellung, die weit über 1000
Nummern zählt, reihte sich somit würdig, den von
den letzten Jahren her gut akkreditierten Ausstellungen
an, die in dieser Art bereits eine bestbekannte Spezialität
des Nordböhmischen Gewerbemuseums geworden sind.

WETTBEWERBE

FLORENZ. Wettbewerb um Entwürfe für einen
Künstlereinband (legatura artistica) für die »Di-
vina cotnmedia illustrata da Artisti ltalianh,
ausgeschrieben von der Verlagsbuchhandlung Vittorio
Alinari in Florenz. Ausgesetzt sind zwei Preise von
300 und 200 Lire und eine silberne Medaille. Ein-
zusenden bis zum 30. Oktober 1904 an die aus-
schreibende Firma. -U-
HANNOVER. In dem Wettbewerb um Entwürfe
für das Rudolf v. Bennigsen-Denkmal haben
erhalten den I. Preis (3000 M.) der Architekt
Otto Lüer in Gemeinschaft mit dem Bildhauer
Gundelach, beide in Hannover, den II. Preis (2000
M.) der Bildhauer Dammann in Charlottenburg, je
einen III. Preis (500 M.) Professor Voltz in Karls-
ruhe, Professor Hilgers in Charlottenburg und Bild-
hauer H. Giesecke in Charlottenburg. Eingeliefert
waren insgesamt 40 Entwürfe. -u-
IÜHLHAUSEN i. Eis. Zu dem Wettbewerb um
einen Monumentalbrunnen waren 62 Entwürfe
eingegangen. Es erhielt den I. Preis (1500 M.)
Bildhauer Enderlin in Paris, den II. Preis (1000 M.)
Bildhauer Menges in München. Zum Ankauf für
700 beziehungsweise 500 M. empfahl das Preisgericht
die Entwürfe der Bildhauer Türpe in Berlin und
Schultz in Straßburg i. Eis. -u-

KEMPTEN. Zu dem Wettbewerb um ein Brauerei-
plakat für die Firma Johann Schnitzer »Zum
grünen Baum« wurden 154 Entwürfe einge-
sandt. Es erhielt den I. Preis (200 M.) F. H. Ehmcke
in Düsseldorf, den II. Preis (100 M.) Anton Schön-
mann in München, den III. Preis (50 M.) Otto Haas
in Nürnberg. -u-

M'

BÜCHERSCHAU

Der Bucheinband in alter und neuer Zeit von
Jean Loubicr. Mit 197 Abbildungeil. Zweites
Tausend. Verlag von Hermann Seemann Nach-

folger, Berlin und Leipzig. (Monographien des
Kunstgewerbes, herausgegeben von Jean Louis
Sponsel. Band X.)
Loubiers Buch zeugt von Anfang bis zu Ende
von umfassender Sachkenntnis und liebevoller Arbeit
und besitzt, trotzdem es sich an weitere Kreise wendet
und nichts als Interesse am Thema voraussetzt, wissen-
schaftlichen Wert. Nach einem Kapitel über die
Grundzüge der Technik und einem anderen über das
Schriftwesen im Altertum ist bei Loubier im Ge-
gensatz zu anderen Geschichten des Bucheinbandes
das Mittelalter verhältnismäßig eingehend behandelt
worden, und zwar sicherlich zum Vorteil des Ganzen.
Denn sowohl die von Goldschmieden gefertigten
Prachteinbände des Mittelalters als auch die mittel-
alterlichen Einbände in Lederschnitt und Blindpressung
bieten eine reiche Fülle des Eigenartigen und Schönen.
Vor den nicht minder bemerkenswerten Abschnitten
über den Renaissanceband in Italien und Frankreich,
Deutschland und England ist eine kurze Besprechung
des orientalischen Einbandes eingeschaltet, der für die
Umgestaltung des europäischen Einbandes um 1500
von bedeutsamem Einflüsse war. Auch von den
Arbeiten des 17. und 18. Jahrhunderts gibt Loubier
ein klares Bild. Das letzte Kapitel enthält einen Über-
blick über das 19. Jahrhundert und — sine ira et
studio — die modernen Bestrebungen. Die Sprache
ist klar und sachlich, aber keineswegs trocken. Die
sorgsam ausgewählten Abbildungen sind verständiger-
weise in die Nähe der Stelle gesetzt, wo das be-
treffende Stück im Text erwähnt ist, so daß man nicht,
wie so häufig, ärgerlich das halbe Buch durchblättern
muß, bis man das findet, was man sucht. Viele Ein-
bände sind zum erstenmal abgebildet. Ein vortreffliches
Buch. U7 b.

C. Hebing1, Die Holz- und Marmormalerei,
Leipzig, Jüstel & Göttel, dürfte namentlich bei jenen
Fachleuten ein sehr willkommenes Nachschlagebuch
werden, die sich durch einen praktischen Kursus schon
die nötige technische Fertigkeit im Holz- und Marmor-
malen angeeignet haben. Das Werkchen gibt in klarer
Form Anleitung zur praktischen Ausführung von 34
verschiedenen Holz- und etwa 72 Marmorarten, die
durch beigefügte Zeichnungen beschrieben sind. Der
Verfasser empfiehlt es selbst, daß sich der Maler
möglichst eine Sammlung von Naturmustern anlegt,
und erst an der Hand dieser wird ihm das in dem
Buch Gesagte leichter verständlich werden. Die
natürlichen Vorbilder geben selbstverständlich immer
am besten Aufschluß über Form und Farbe des dar-
zustellenden Gebildes, aber in keinem Zweig des
Malergewerbes gibt es so viele technische Handfertig-
keiten und spielen die verschiedenartigen Behandlungen
des Materials eine so große Rolle wie in diesem
Spezialgebiet. In diesem Buche findet der Maler
Anleitung und Aufschluß darüber und empfehlen wir
dasselbe den Fachgenossen bestens. Preis 4 Mk. e.

ZU UNSERN BILDERN

Unter den kunstgewerblichen Arbeiten, die in St.
Louis in der deutschen Abteilung zur Ausstellung

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