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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 27.1915/​1916

DOI Artikel:
Luethgen, Eugen: Stilverwirrung im Kunstgewerbe
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.4828#0111

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KUNSTGEWEßBEBLATT

NEUE FOLGERN915/1615)27 JAHRGANG

REDAKTION:

FRITZ HELLWAG IN
BERLIN-ZEHLENDORF-
WANNSEEBAHN • TELEPHON: ZEHLENDORF 522

VERLAG:

E. A. SEEMANN IN LEIPZIG,
HOSPITALSTR. IIa • TEL. 244

HEFT 6
MÄRZ

VEREINSORGAN «B«-

BERLIN, DRESDEN, DÜSSELDORF, ELBERFELD
FRANKFURT A. M., HAMBURG, HANNOVER KARLS-
RUHE I. B., KÖNIGSBERG I. PREUSSEN, LEIPZIG
MAGDEBURG, PFORZHEIM UND STUTTGART £3£3öa

Anneliese Wildeman, Bonn

Wandbehang (Beschreibung S. 117)

STILVERWIRRUNG IM KUNSTGEWERBE*)

VON PRIV.-DOZENT DR. E. LÜTHGEN-CÖLN

UM die Formen der bildenden Kunst und des
Kunstgewerbes in ihren wesentlichen Ausdrucks-
werten erfassen zu können, ist es notwendig,
sich einmal darüber Rechenschaft zu geben, auf wel-
chen Grundlagen die neue Kunst sich aufbaut. Es
ist erstaunlich, welche Fülle von ererbtem Kunstgut
das ig. Jahrhundert vernichtete. Dieses Jahrhundert
der Wissenschaft und Technik setzt an die Stelle des

*) Dieser Abschnitt wurde dem Aufsatze: Kunstgewerbe,
Werkkunst, Industrie des Jahrbuches 1914—15 der »Ver-
einigung für Kunst in Handel und Gewerbe«, Köln, Kunst-
gewerbemuseum, herausgegeben von Dr. Lüthgen, ent-
nommen.

gleichmäßigen Verlaufs der Formentwicklung, des lang-
samen Wachsens der künstlerischen Ausdrucksformen
den unbegründeten Wechsel launischer Willkür. So
wird der Stil, mehr noch das Gefühl für Stil, der
Wille zur Form zerstört. Dieser Verlust aber ist nicht
äußeren Einflüssen, etwa der Maschine, der Industrie,
der Technik, der ungemessenen Verkehrssteigerung,
der Freizügigkeit, der verminderten Luxusentfaltung
zuzuschreiben, sondern der Wandlung des inneren
Wertes der Menschen, die, als Träger der Kunst aus
dem Dunkel an die Oberschicht getrieben, ihrer
mangelnden Fähigkeit des Auges für den sinnlichen
Reiz der Erscheinungen, dem fehlenden Willen zur

Kunstgewerbeblatt. N. F. XXVII. H. 6

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