Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 27.1915/​1916

DOI Artikel:
Kunstgewerbliche Rundschau
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.4828#0168

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Zürich. Kunstgewerbemuseum. Vom 25. März bis
16. April fand eine Ausstellung der Originale statt, die
anläßlich der Plakat-Wettbewerbe der Zeitschrift »Das
Werk« eingereicht worden sind. Bei diesen Wettbewerben
sind einige bis jetzt noch wenig oder gar nicht bekannte
Künstler mit ausgezeichneten Arbeiten hervorgetreten, so-
daß die ansehnliche Gruppe der auch im Ausland ge-
schätzten Schweizer Reklamekünstler eine willkommene
Erweiterung erfahren hat. Gleichzeitig erhielten wir in
Zürich, ebenfalls im Kunstgewerbemuseum, wie dies im
vergangenen Jahre in Berlin und Wien der Fall war, eine
Zinnsoldatenausstellung. Obgleich die Ausstellung nicht
in dem großen Maßstabe wie in den genannten Städten
durchgeführt wurde, war sie doch von besonderer Be-
deutung: sie berücksichtigte nämlich nur schweizerische
Produktion, und zwar nur die Zinnfiguren der in der ersten
Hälfte des 19. Jahrhunderts blühenden »Aarauer Industrie«.
An künstlerischem Wert, an Feinheit in der Ausführung
können sich diese Figuren der Gottschalk und Wehrli mit
den Erzeugnissen der Nürnberger klassischen Zeit durch-
aus messen. Die Veranstaltung begegnete, da es sich um
Originale von größter Seltenheit handelt, außerordent-
lichem Interesse.

Ein Knopf-Museum ist in Prag-Wrschowitz von

dem bekannten Pionier des Druckknopfes Heinrich Waldes
angelegt worden. Es umfaßt das gesamte wissenschaft-
liche, technologische und sonstige Knopfgebiet aller Länder,
Völker und Zeiten. Die Grundlage gaben die schon seit
Jahrzehnten von Heinrich Waldes auf Weltreisen und auch
bei sonstigen Gelegenheiten zusammengetragenen Knopf-
Sammlungen, die nun in dem Knopf-Museum, das all-
gemein zugänglich sein wird, systematisch geordnet und
übersichtlich vereinigt, ausgestellt werden. Eine zeitgemäße,
besonders interessante Bereicherung hat das neue Waldes-
Knopf-Museum durch eine Schenkung des bedeutenden
Kunstmäzens und Antiquitätensammlers Eduard Merzinger,
Dresden, erfahren. Es ist eine fast vollständige Sammlung
der im Kriege 1870/71 an den verschiedenen französischen
Uniformen benutzten, mit eigenartigen, oft künstlerischen
Emblemen versehenen Militärknöpfe. Das Knopf-Museum
gibt ständige wissenschaftliche Publikationen »Berichte aus
dem Knopf-Museum« heraus, die Interessenten kostenlos
überlassen werden.

WETTBEWERBE

Nürnberg. König-Ludwigs-Preisstiflung, errichtet für
die Bayerische Landesgewerbeanstalt in Nürnberg von König
Ludwig II. von Bayern im Jahre 1875.

I. Für den Wettbewerb um die Geldpreise ist für das
Jahr 1916 als Preisaufgabe bestimmt: Die Ausführung einer
in Eisen geschmiedeten'einflügeligen Vorgartentüre, für die
Anbringung zwischen Steinpfeilern gedacht. Der Türflügel
soll ungefähr 1,75 Meter seitliche Höhe und 1,25 Meter
Breite haben, während die mittlere Höhe freigestellt ist,
Anstrich oder Vergoldung ist zu unterlassen, es soll viel-
mehr die blanke Schmiedearbeit sichtbar bleiben. Ge-
gossene oder gepreßte Teile dürfen nicht verwendet werden.
Für die bestbefundenen Arbeiten stehen Preise von 400,
300 und 200 Mark zur Verfügung, Preise von 200 Mark
werden auch für künstlerische Entwürfe vergeben, die im
Maßstab 1 : 5 zu halten sind und von denen außerdem ein
größerer Ausschnitt als Werkzeichnung einzureichen ist.
Die Arbeiten sind bis 1. Juli 1916 an die Bayerische Landes-
gewerbeanstalt Nürnberg abzuliefern. Jeder Bewerber hat
seine Arbeit mit einem Kennwort oder -Zeichen zu ver-
sehen. Name und Wohnort des Bewerbers sind in deut-

licher Schrift unter Umschlag, der das gleiche Kennwort
oder -Zeichen trägt, verschlossen beizulegen. Mitte Sep-
tember werden die Arbeiten an die Bewerber, deren Fest-
stellung durch Öffnen der Umschläge erfolgt, frei zurück-
gesandt, soferne sie nicht vorher von ihnen selbst oder
einem mit Ausweis versehenen Beauftragten abgeholt wurden.

IL Medaillen von Gold, Silber und Bronze kommen
für die besten, nach freier Wahl des Verfertigers ausgeführten
gewerblichen Arbeiten, die in der Bayerischen Landesgewerbe-
anstalt ausgestellt und ausdrücklich zum Wettbewerb um
die König-Ludwigs-Preisstiftung angemeldet werden, zur
Verteilung. Die Einsendung dieser Arbeiten hat spätestens
im Laufe des Monats Juni 1916 zu geschehen und zwar
mit Nennung des Namens des Verfertigers, also ohne Bei-
gabe eines Kennwortes oder Kennzeichens. Platzmiete ist
nicht zu entrichten. Von September 1916 ab stehen die aus-
gestellten Arbeiten den Verfertigern wieder zur Verfügung.

Die Beteiligung am Wettbewerb, sowohl um die Geld-
preise als auch um die Medaillen, beschränkt sich auf das
Königreich Bayern, jedoch ohne daß Staatsangehörigkeit zur
Bedingung gemacht wird. Zur Beurteilung sämtlicher Wett-
bewerbsarbeiten ist von der Leitung der Bayerischen Landes-
gewerbeanstalt ein Preisgericht eingesetzt. Die Veröffent-
lichung der Preiszuerkennungen sowie die Hinausgabe der
Geldpreise und Medaillen nebst den zugehörigen Urkunden
erfolgt am 25. August 1919. Sämtliche Wettbewerbsarbeiten
bleiben Eigentum der Verfertiger. Eine Begründung für
Nichtberücksichtigung bei der Preiszuerkennung unterbleibt.
Die Direktion der Bayer. Landesgewerbeanstalt,
v. Kramer.

SCHULEN

Ted"

Berlin. Carl Beyerlen hat einen Ruf an die -»Schule
Reimann« in Berlin angenommen. Er wird hier vom 1. April
ab eine Abteilung für Raumkunst und Innendekoration
leiten. Willy Helwig, der Berliner Maler und Illustrator,
ist nach fast einjährigem Heeresdienst aus dem Felde zu-
rückgekehrt und hat seine Klasse für Illustration und Kari-
katur wieder übernommen. Margarete Gurt wurde die
Leitung der Werkstatt für Batiktechnik und textile Hand-
arbeiten an der Schule Reimann übertragen.

NEUE BÜCHER

Lehrbuch der Gravierkunst. Von Maximilian Hübener.
Mit 90 Illustrationen im Text und 10 Tafeln. Leipzig,
Verlag von Wilhelm Diebener. Preis gebunden 16 Mark.

Wir besitzen bereits einige Leitfäden über die Gravier-
kunst. Es ist jedoch nicht zu leugnen, daß uns ein Lehr-
buch im wirklichen Sinne des Wortes fehlte. Der Verfasser
des neuen Werkes versucht einen umfassenden Begriff der
Technik in ihren weiten Verzweigungen zu geben und uns
zugleich einen klaren Überblick über praktische Wege zu
ihrer Erlernung und künstlerischen Hebung zu vermitteln.

Das zunächst erstrebte Ziel des vornehm ausgestatteten
und reich illustrierten Werkes, dem Lernenden ein Lehrer
und dem Ausgebildeten ein Berater und Wegweiser zu
sein, ist in vollendeter Form erreicht worden. Vor allem
verbreitet sich hier ein erfahrener Praktiker und Lehrer der
Gravierkunst zum ersten Male über gewisse Handgriffe,
Geschicklichkeiten und Winke, die sonst nur schwer dem
Werkstattgeheimnis zu entreißen sind. Es lag ja auf der
Hand, schon wegen der Anleitungsabsicht von Anfängern,
die Werkzeuge in eingehender Weise zu erläutern, aber
wir dürfen darin doch besonders das Bestreben erkennen,
einmal zu zeigen, was denn gerade dieser Stichel oder
jener Punzen praktisch hergibt. Wer richtig liest, dem

als

tief
dar.
Fla
der

m

ist es

qa:

EM

Troi

kaut

Zieles
öiiivic]

»idrjj,

K

158
 
Annotationen