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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 28.1917

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Kunstgwerbliche Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.4829#0022

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erfunden und ausgeführt hat. Die zum Wettbewerb be-
stimmten Arbeiten sind bis zum 5. Oktober 1916 an die
Geschäftsstelle des Badischen Kunstgewerbevereins in
Karlsruhe, Westendstraße 81, abzugeben oder unter dieser
Anschrift bis zum gleichen Tage, abends 6 Uhr, bei einer
Postanstalt einzuliefern.

6. Die Verkündigung des Urteils erfolgt in der Zeit-
schrift des Badischen Kunstgewerbevereins, sowie in Tages-
blättern. Sämtliche eingelaufenen Entwürfe und Modelle
werden in den Räumen des Großherzoglichen Kunst-
gewerbemuseums in Karlsruhe ausgestellt.

7. Rückgabe. Nicht preisgekrönte oder angekaufte Ent-
würfe können vom 25. Oktober an in der Geschäftsstelle
des Kunstgewerbevereins abgeholt werden. Nach dem
25. Oktober nicht abgeholte Wettarbeiten werden nach Er-
öffnung der Umschläge den darin genannten Verfassern
auf Wunsch portofrei zugesendet. Die Zustellung erfolgt
in gewöhnlichem Postpaket.

Für Wettarbeiten, die nach dem 5. November 1916
noch als unbestellbar lagern, erlischt jegliche Verbindlich-
keit der Veranstalter des Wettbewerbs. Diese unbestell-
baren Entwürfe werden vernichtet.

Soll die Rücksendung an eine Deckadresse erfolgen,
so ist diese bei Einlieferung des Entwurfs in einem ge-
schlossenen Umschlage mitzuteilen, der neben dem Kenn-
worte die Aufschrift »Deckadresse« trägt.

Badischer Kunstgewerbeverein.

Leipzig. Kriegs-Preisausschreiben betreffend Ehren-
zeichenfür Kriegerfrauen. Das Ehrenzeichen kann als Ring,
Nadel, Brosche, Schau- oder Gedenkmünze (zum Anstecken
oder Tragen geeignet) u. a. gedacht sein und soll einer
einfachen aber künstlerischen Lösung für Massenherstellung
in Silber oder Eisen zugeführt werden.

Bedingungen: Über die Anzahl der einzusendenden
Arbeiten werden keine Vorschriften gemacht. Jedoch kann
auch ein einzelner Entwurf aus mehreren auf einem Blatt
vereinigten Arbeiten prämiiert oder belobt werden. Die
Größe des zu verwendenden Kartons, auf den die Arbeiten
zu zeichnen oder aufzukleben sind, darf im Interesse einer
bequemen und billigen Versendungsart als Drucksache,
das Maß von 34x25 cm nicht überschreiten. Es sind natür-
lich mehrere zu einem Motto gehörende Kartons zulässig.

Die Arbeiten müssen bis 1. Oktober 1916 bei dem
Verlage der Deutschen Goldschmiede-Zeitung, Wilhelm
Diebener, Leipzig 19, Talstraße 2, unter Kennwort einge-
gangen sein.

Preise: Ein 1. Preis von 100 Mark, ein 2. Preis von
75 Mark, ein 3. Preis von 50 Mark, ein 4., 5. und 6. Preis
von je 20 Mark. Falls sich in Anbetracht der Arbeiten eine
Änderung der Preise als nötig erweisen sollte, so ist das
Preisgericht, ausgenommen beim ersten Preise, dazu er-
mächtigt. Die Summe obiger Beträge kommt auf alle Fälle
zur Verteilung. Ferner wird eine Anzahl von Arbeiten, die
einen Preis nicht erhalten können, mit Diplomen aus-
gezeichnet.

Das Preisgericht wird gemeinschaftlich durch die König-
liche Zeichen-Akademie zu Hanau und den Hanauer Kunst-
gewerbe-Verein sowie durch Mitglieder vom Roten Kreuz
und durch den Verlag ausgeübt.

Unter den Preisrichtern befinden sich: Prof. Leven,
Direktor der Königlichen Zeichen-Akademie in Hanau,
Prof. Offterdinger in Hanau, Prof. Bosselt in Magdeburg,
Bildhauer Stock in Frankfurt a. Main.

Nürnberg. Resultat des Wettbewerbs um die König-
Ludwigs-Preisstiftung für 1916. Als Preisaufgabe war be-
stimmt die Ausführung oder der Entwurf einer in Eisen

geschmiedeten einflügeligen Vorgartentüre, wozu Geld-
preise in der Höhe von 400, 300 und 200 Mark ausgesetzt
wurden. Von den zur Einlieferung gebrachten 29 Ent-
würfen und 2 ausgeführten Arbeiten konnten nur 3 Ent-
würfe und die beiden ausgeführten Gartentüren mit je
200 Mark ausgezeichnet werden. Als Preisträger gingen
hervor: Franz A. Frohnsbeck, Kunstschmied in München,
für seine 2 Entwürfe; Arnulf Wirth, Techniker am Königl.
Landbauamt in Augsburg, für 1 Entwurf und Eduard
Scheller, kunstgewerbliche Werkstätten in Würzburg, als
Verfertiger der Türen. Um die Medaillen der König-Lud-
wigs-Preisstiftung haben sich beworben: eine bayerische
Klöppelschule, eine Kunststickerin, ein Photograph, ein
Kunsttechniker der Glasindustrie, zwei Kunstschmiede und
drei Kunstschreiner. Zur Verteilung kamen eine goldene,
vier silberne und drei bronzene Medaillen.

SCHULEN

Dresden. Erziehung des Schönheitssinnes. Bekanntlich
hat die Königl. Kunstgewerbeschule in Dresden einen Jahres-
kursus zur Erziehung des Schönheitssinnes eingerichtet für
Leiter industrieller Betriebe, Abteilungsleiter, Verkäufer und
Einkäufer einschlägiger Berufsarten, sowie für alle Per-
sonen, die ihre allgemeine Bildung durch Erziehung des
Schönheitssinnes und des persönlichen Geschmacks ver-
tiefen wollen. Die Ergebnisse des ersten Jahres, soweit
sie sichtbar gemacht werden können, sind, wie uns aus
Dresden geschrieben wird, gegenwärtig kurze Zeit in einem
Ausstellungsraum der Kunstgewerbeschule zu sehen. Neben
Übungen in verschiedenen Handarbeiten, Linoleumschnitten,
Schriftsetzen mit Buchdrucklettern, Klebearbeiten sind Zeich-
nungen ausgestellt, bei denen eine für Ungeübte oft er-
staunliche Fertigkeit im zeichnerischen Ausdruck auffällt.
Neu war ein Unterricht im geschmackvollen Anordnen von
Gegenständen in Glasschränken, Büfetts und ganzen Zim-
mern wie auch für verschiedene andere Ausstellungsmög-
lichkeiten. Aufklärungen über die Güte und Anwendung
verschiedener Materialien wurde stets von Fachleuten ge-
geben. Es kann bereits gesagt werden, daß dieser Weg
zu einer solchen Geschmacksbildung führt, wie sie zur all-
gemeinen Bildung gehören müßte. Im kommenden Winter
werden die Kurse fortgeführt werden.

AUSSTELLUNGEN UND MUSEEN

Berlin. Ein Bau-Museum im Architektenhaus. Das
Architektenhaus in der Wilhelmstr. 92-93 erhält eine neue,
durch die Kriegszeit bedingte Bestimmung. Die durch den
Kriegszustand am meisten gehemmte Bautätigkeit wird nach
dem Friedensschluß einen außerordentlich großen Auf-
schwung erfahren. Die aus Arbeiter- und Baustoffmangel
zurückgestellten umfangreichen öffentlichen und privaten
Bauten, der Wiederaufbau der zerstörten und besetzten
Gebiete und die Behebung der nach dem Kriege zu erwar-
tenden Wohnungsnot wird außerordentlich große Anfor-
derungen an das deutsche Baugewerbe stellen. Dieser
Sachlage Rechnung tragend, wird im Architektenhaus zu
Berlin eine »Ständige Ausstellung für Bauwesen« entstehen.
Die Ausstellung wird nach völlig neuen Gesichtspunkten
die handwerklichen, technischen und künstlerischen Höchst-
leistungen unseres Baugewerbes und der mit ihm verwand-
ten Gebiete zur Darstellung bringen. Mit dem Umbau
soll im Oktober begonnen werden.

Köln. Städtisches Museum für Handel und Industrie.
Nachdem das bisher in der Handels-Hochschule befindliche
Lazarett aufgehoben wurde, hat nunmehr auch das in

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