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Der Kunstmarkt
Wochenschrift für Kenner und Sammler
Herausgegeben u. verlegt von E. A. SEEMANN, Leipzig, Querstrasse No. 13
nufiununununufsjny Beiblatt der Zeitschrift für bildende Kunst [Mnurejnyfsjnufxjfiu

I. Jahrgang

1903/1904

Nr. 6. 13. November

Der Kunstmarkt erscheint am Freitage jeder Woche und kostet 4 M. jährlich. Bei Bezug unter Kreuzband, direkt von der Verlagsbuchhandlung,
beträgt der Jahrespreis 6 M. Abonnenten der Zeitschrift für bildende Kunst erhalten den Kunstmarkt kostenfrei. Anzeigenpreis 30 Pf. für die ein-
spaltige Petitzeile. Redaktionsschluß Montag früh.

In nächster Zeit finden die folgenden wichtigen Auktionen statt:
Datum
Amsterdam.
Datum
Leipzig:
17. Nov.
F. Muller & Co. Dreiteiliger Plafond von
Gerard de Lairesse. Brüsseler Wand-
*25.u.26.
Nov.
C. G. Boerner. Bedeutendes Chodo-
wiecki-Werk.
teppiche mit der Geschichte des Telemach.
Alte Gemälde und Möbel.
Berlin:
Mailand:
24. Nov.
R. Lepke. Moderne Meister (Lager von
Honrath & van Baerle).
16. Nov.
u. ff.
Via Giulini 6. Sammlung Baldi de
Castelnovo (alte Gemälde, Bronzen,
Frankfurt a. M.:
Majoliken u. s. w.).
23. Nov.
L. u. L. Hamburger. Münzen u. Medaillen
u. fr.
(Sammlung Pogge-Greifswald).
München:
Haag:
16. Nov.
Dr. E. Merzbacher Nachf. Münzen u.
19.-24.
u. ff.
Medaillen des Mittelalters u. d. Neuzeit.
W. P. van Stockum & Sohn. Alte
Nov.
Kupferstiche und Porträts.
Köln:
Wien:
*23.-25.
J. M. Heberle. Hervorragende alte und
*9. 12.
E. Hirschler & Co. Alte und moderne
Nov.
moderne Meister (Nachlaß A. Gerönne
Dez.
Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen (Nachl.
und v. Blomberg).
C. Schweninger sen.).
Über die mit Sternchen versehenen Versteigerungen ist im Anzeigenteile dieser
Nummer näheres zu finden.

NEUIGKEITEN VOM KUNSTMARKTE

Die Ergebnisse der Auktion Henneberg, die in
München vom 26. Oktober ab in den Helbingschen Auktions-
räumen stattfand und die in Nummer 4 und 5 dieses
Blattes mitgeteilt sind, haben in mehr als einer Hinsicht
nicht eben angenehm überrascht, so daß es angebracht sein
mag, sie sich ein bißchen näher anzusehen. Überrascht hat
in erster Linie die geringe Beteiligung, welche die mit hin-
reichender Reklame angekündigte Auktion fand, überrascht
haben die Preise, wenigstens zum Teil. Was nun die
geringe Beteiligung anlangt, so geht sie zum guten Teil
auf die allgemeine Depression des Kunstmarktes zurück, über
welche in diesem Sommer die Münchener Kunsthändler
schwer klagten (trotz eines enormen Fremdenverkehrs), zu
einem weiterenTeil jedenfalls auf eine gewisse Mißstimmung
der Kunsthändler gegen das ganze Hennebergsche Unter-

nehmen. So kam es, daß die Münchener Kunsthändler,
abgesehen von einigen Handzeichnungen Menzels, so gut
wie gar nichts auf der Auktion erwarben. Bloß die Frank-
furter Herren waren da, ein Dresdener Kunsthändler und
einige andere. Kein Sammler, kein Kunstverständiger von
Ruf, keine Museumsvorstände. Der bayrische Staat hat
nicht um eine Mark gekauft. Viele mag Herr Henneberg
selbst von vornherein durch jene etwas marktschreierischen
Annoncen ja abgeschreckt haben, die zu Anfang des Jahres
in den Blättern erschienen und lauteten: 2 A. Böcklin
70000 M. und 60000 M., 1 L. Knaus 70000 M., 1 A. Menzel
110000 M., 1 G. Segantini 60000 M. u. s. w. Angesichts
dieser Ziffern mag, wie gesagt, vielen die Lust, sich an
einer solchen Auktion zu beteiligen, von vornherein ver-
gangen sein, zumal auch noch die Ansicht herrschte, daß
 
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