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Kunstwart und Kulturwart — 33,2.1920

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Heft 7 (1. Januarheft 1920)
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Vom Heute fürs Morgen
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Unsre Bilder
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https://doi.org/10.11588/diglit.14431#0054

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scheuen. Aber nicht deshalb erwähnen
wir hier den Fall, sondern: weil er
wiedcr einmal kraß den im nbelsten
Sinne kapitalistischen Geist unsres Ar-
heberrechtes zeigt. Daß man über Bis-
marck, über den früheren Kaiser, über
die Vorzüge oder Gefahren der Mon-
archie soweit wie möglich znr Klarheit
komme, das ist doch wohl in dieser Ieit
des inneren Ringens zweier politi-
scher Weltanschaunngen wichtig für uns
alle! Was da, öffentliches Interesse
hin, öffentliches Interesse her, öffent-

liches Interesse geht das Arheberrecht
überhanpt nichts an!

as Kriegsfeuer zu besprechen ist
würdiger, sowie schwerer, als es
anzuzünden. Ist diese Lapferkeit des
Friedens vorhanden, womit man allein
sich vor der Geschichte noch auszeichnen
kann — so ist die zweite Seite des
Krieges, sobald er nötig ist, die leich-
tere uird jede Wunde ein Spiel.

Iean Paul

Ansre Bilder

ie Hauptkunstbeilage dieses Heftes ist der K u n st w ar t - W a n d -
/Kalender für W20, dessen köstliche Frische wir Otto Vauriedl
verdanken. Wenn sein Bild das Iahr hindnrch seine Schuldigkeit getan
hat, so wird es mancher vom Kalendarium trennen, auf weißes Papier kleben
und einrahmen — dieser Bauriedl verdient das schon. Freilich, zum Beilegen
muß das Blatt gebrochen werden. Doch hat der Kunstwartverlag Callweh in
München noch eine Anzahl ungebrochener Abzüge davon, die er gegen Ein-
sendung von 2.f0 Mark auch ungebrochen postfrei versendet. Wir wollen die
großen, farbigen Wandkalender von ehedem wieder ein- und so lange fort-
führen, wie das uns möglich bleibt. Wer uns Vorschläge für weitere machen
will, den bitten wir, uns nicht etwa fertige Bilder dafür, auch keine großen
Entwürfe, wohl aber kleine farbige Skizzen bald zur Prüfung zn schicken.

Vor dem Hefte steht eine Nachbildung vonAlexanderBrendels Farben-
holzschnitt „Die Saat". Auch in einer Art Steindruck. Wenn nicht nach dem
Kalendcrjahr, so nach dem politischen Iahr das Zeitgemäßeste, was wir bringen
können.

Am tzeftschluß noch einen Schnittdruck „Winterwald" des sehr bcgabten
Heinrich Aßmann, der gefallen ist. Van Goghs Einfluß ist zu spüren,
aber die Stimmung kommt doch aus eigener Tiefe. Eine schmerzliche Stim-
nung, die nicht mehr fern davon ist, die Formen der Landschaft zn ver-
menschlichen, lenauisch, aber nicht niedergeschlagen, sondern weh erregt.

Mit dem herzhaften Winterbild der Kopfleiste eröffnen wir einen bescheidenen
Zyklus Schwind. Wir möchten seine halbvergessenen Kalenderbilder wieder
volkstümlich machen. Einem ähnlichen Zwecke versucht das Schlußbildchen für
Albrecht Dürers Nandzeichnungen zu Maximilians Gebetbuch zu dienen.

tzerausgeber: vr. d. e. Ferd. Avenartus in Dresden-Blasewitz; verantwortlich: der herausgeber —
Derlag von Georg D. W. Eallwey, Druck von Kastner L Lallwey, Buchdruckerei in Münchcn — In
Ssterreich-Ungarn für tzerausgabe u. Schrtftleitung verantwortl.: vr. Nichard BatkainWien II,Taborstr.20.
 
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