80 Pfennige mehr verlangten, als bis-
her, nnd das traf natnrlich auch alle
Frei-, Tausch- und Stapelexemplare.
Kaum „war" das „heraus", so erhöhten
die K l i s ch e e - Anstalten ihre Rech-
nnngen um 50 vom Hundert, kurz:
wir sind hente schon trotz des erhöhten
Preises noch weit übler daran, als
vorher. Anser Verlag hat rechnung-
mäßig zusammengestellt, wie sich die
Preise seitKriegsbeginn im Buchgewerbe
verändert haben. Es kostet jstzt gegen-
über dem ersten Halbjahr Druck-
stöcke mehr ^00 bis 500 v. H., Pa°
pier mehr YOO v. H., Satz und
Druck mehr H20 v. H., Gießmetall
mehr s500 v. H., Farbe mehr 500
bis sOOO v. H., sonstige Druckerei-
Materialien, wie Schmieröl, Pntz-
lappen usw. mehr sOOO bis s500 v. H.
Von den Löhnen usw. — schweig stille,
mein Herze! Gegenüber diesem Wett»
klettern hilft keine Preiserhöhung, die
nicht mindestens aufs Vier- oder Fünf-
fache ginge, und eine solche könnte
das Publikum in seiner Mehrheit nicht
bezahlen. Also: Was wird daraus?
Soll künstig allein noch das dickste
Kapital Zeitschristen herausgeben kön-
nen? Mit andern Worten: soll die
geistige Kultur, soweit sie von Zeit-
schriften verbreitet wird, ganz vom Ka-
pital abhängig werden? Wir erinnern
an unsern Leitaufsatz. Mit Betriebs-
räten usw. ist gegen diese Gefahren
vorläufig so gut wie gar nichts aus-
zurichten. 6stsrnin ssnsso: die Ver-
hältnisse schreien nachgerade nach
Volkswirtschast mit dem Geistgnt. Ä
Zur rechten Zeit!
arum ist Wahrheit fern und weiti
Birgt sich hinab in tiefste Gründe?
Niemand versteht zur rechten
Ieit!
Wenn man nur zur rechten Zeit ver-
x stünde,
So wäre Wahrheit nah und breit
Und wäre lieblich und gelinde.
Goethe
Unsre Bilder
^Hon Hermann Maier haben wir den Lesern im ersten Dezemberheftc
^^Heinen reizvollen kleinen Holzschnitt mitgegeben, zu dem nur zwei Platten
waren. Heut bringen wir von demselben Künstler einen
größeren, der mit den reichsten Farbenmitteln arbeitet. Wenn der Beschauer
den richtigen Angenpunkt des Betrachters aufsucht und das Blatt dann sich
nicht zu nahe hält, so wird er staunen, wie plastisch alles wird, wie die Straße
sich in den Hintergrund dehnt, das mondbeschienene Häuschen sich belebt, die
Kirche sich aufreckt, ihr großes Dach sich zum Lasten sormt. Trotzdem ist nicht
etwa Illusion als Hauptsache erstrebt, das beweist schon der Himmel. Die Lechnik
unsrer schöngelungenen Wiedergabe ist eine Art Steindruck.
Die Federzeichnung von Fritz Quant am Schlusse des Hestes hat den
katholischen Künstler zum Verfasser, den unsere Leser schon aus einem schönen
Blatte (Kw. XXXII, () kennen. Eine starke Stimmung, ein Stück echte Kunst
ohne alte technische Künstelei; auch ohne jede Altertümelei, wie sie sich in der
katholischen Kunst jetzt wiÄer mit dem Anspruche breit macht, expressionistisch-
modern zu sein.
Die Kopfleiste dieses Heftes ist ein Spielmann-Bildchen von Karl Biese,
das Schlußstück ist herausgelöst aus einer Gebetbuch-Zeichnung von Dürer.
tzerausgeber: Or. k. e. Ferd. Avenarius in Dresden-Blasewitz; verantwortlich: der tzerausgeber —
Derlag von Seorg D. W. Lallwey, Druck von Kastner L Lallwey, Buchdruckeret tn München gu
Österrcich-Ungarn für tzcrausgabe u. Schriftleitung verantwortl.: vr. Richard Batka in Wiei: II.Taborstr.Lg
her, nnd das traf natnrlich auch alle
Frei-, Tausch- und Stapelexemplare.
Kaum „war" das „heraus", so erhöhten
die K l i s ch e e - Anstalten ihre Rech-
nnngen um 50 vom Hundert, kurz:
wir sind hente schon trotz des erhöhten
Preises noch weit übler daran, als
vorher. Anser Verlag hat rechnung-
mäßig zusammengestellt, wie sich die
Preise seitKriegsbeginn im Buchgewerbe
verändert haben. Es kostet jstzt gegen-
über dem ersten Halbjahr Druck-
stöcke mehr ^00 bis 500 v. H., Pa°
pier mehr YOO v. H., Satz und
Druck mehr H20 v. H., Gießmetall
mehr s500 v. H., Farbe mehr 500
bis sOOO v. H., sonstige Druckerei-
Materialien, wie Schmieröl, Pntz-
lappen usw. mehr sOOO bis s500 v. H.
Von den Löhnen usw. — schweig stille,
mein Herze! Gegenüber diesem Wett»
klettern hilft keine Preiserhöhung, die
nicht mindestens aufs Vier- oder Fünf-
fache ginge, und eine solche könnte
das Publikum in seiner Mehrheit nicht
bezahlen. Also: Was wird daraus?
Soll künstig allein noch das dickste
Kapital Zeitschristen herausgeben kön-
nen? Mit andern Worten: soll die
geistige Kultur, soweit sie von Zeit-
schriften verbreitet wird, ganz vom Ka-
pital abhängig werden? Wir erinnern
an unsern Leitaufsatz. Mit Betriebs-
räten usw. ist gegen diese Gefahren
vorläufig so gut wie gar nichts aus-
zurichten. 6stsrnin ssnsso: die Ver-
hältnisse schreien nachgerade nach
Volkswirtschast mit dem Geistgnt. Ä
Zur rechten Zeit!
arum ist Wahrheit fern und weiti
Birgt sich hinab in tiefste Gründe?
Niemand versteht zur rechten
Ieit!
Wenn man nur zur rechten Zeit ver-
x stünde,
So wäre Wahrheit nah und breit
Und wäre lieblich und gelinde.
Goethe
Unsre Bilder
^Hon Hermann Maier haben wir den Lesern im ersten Dezemberheftc
^^Heinen reizvollen kleinen Holzschnitt mitgegeben, zu dem nur zwei Platten
waren. Heut bringen wir von demselben Künstler einen
größeren, der mit den reichsten Farbenmitteln arbeitet. Wenn der Beschauer
den richtigen Angenpunkt des Betrachters aufsucht und das Blatt dann sich
nicht zu nahe hält, so wird er staunen, wie plastisch alles wird, wie die Straße
sich in den Hintergrund dehnt, das mondbeschienene Häuschen sich belebt, die
Kirche sich aufreckt, ihr großes Dach sich zum Lasten sormt. Trotzdem ist nicht
etwa Illusion als Hauptsache erstrebt, das beweist schon der Himmel. Die Lechnik
unsrer schöngelungenen Wiedergabe ist eine Art Steindruck.
Die Federzeichnung von Fritz Quant am Schlusse des Hestes hat den
katholischen Künstler zum Verfasser, den unsere Leser schon aus einem schönen
Blatte (Kw. XXXII, () kennen. Eine starke Stimmung, ein Stück echte Kunst
ohne alte technische Künstelei; auch ohne jede Altertümelei, wie sie sich in der
katholischen Kunst jetzt wiÄer mit dem Anspruche breit macht, expressionistisch-
modern zu sein.
Die Kopfleiste dieses Heftes ist ein Spielmann-Bildchen von Karl Biese,
das Schlußstück ist herausgelöst aus einer Gebetbuch-Zeichnung von Dürer.
tzerausgeber: Or. k. e. Ferd. Avenarius in Dresden-Blasewitz; verantwortlich: der tzerausgeber —
Derlag von Seorg D. W. Lallwey, Druck von Kastner L Lallwey, Buchdruckeret tn München gu
Österrcich-Ungarn für tzcrausgabe u. Schriftleitung verantwortl.: vr. Richard Batka in Wiei: II.Taborstr.Lg