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Lehrs, Max [Hrsg.]
Geschichte und kritischer Katalog des deutschen, niederländischen und französischen Kupferstichs im XV. Jahrhundert (8, Textbd.): [Der Meister des Hausbuches und die oberdeutschen Stecher] — Wien, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.34743#0331
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MAIR VON LANDSHUT

317

kam 1873 bei der Auktion Durazzoi zum Vorschein und gelangte in die Leipziger
Sammlung Eugen Felix, später an Rothschild in Paris, wo ich 1892 unter den im
Louvre ausgestellten Handzeichnungen noch einen dritten ähnlich bemalten Abdruck
fand, und zwar mit der ersichtlich von des Künstlers eigener Hand bei der Bemalung
hinzugefügten Jahreszahl 1^99-^
Ein viertes Exemplar entdeckte Campbell Dodgson im Januar 1922 auf der zweiten
Ausstellung der Societe de la gravure sur bois in Paris, das der Katalogs anführt, indem
er die Farben als mit dem Holzstock aufgedruckt, angibt. Dieser in derselben Weise wie
die übrigen auf grundiertem Papier mit dem Pinsel gehöhte Abdruck stammte aus der
Sammlung Jean Masson in Amiens, die später in die Ecole des Beaux-Arts gelangte.
Campbell Dodgson machte Hind darauf aufmerksam, durch den das Blatt in seinem
Beitrag zur Friedländer-Festschrift a. a. O. als in der Ecole des Beaux-Arts befindlich
erwähnt wurde, ein Irrtum, der auch bei Schubert Aufnahme fand. Tatsächlich gelangte
der Abdruck, wie sehr dankenswerte Nachforschungen von J. Byam Shaw noch im
Mai 1932 ergaben, nicht mit der genannten Sammlung in die Ecole des Beaux-Arts,
sondern ist wahrscheinlich vom Besitzer vorher, d. h. in den Jahren 1922—1924 ver-
äußert worden, jedenfalls einstweilen unauffindbar.
Das Berliner Kabinett besitzt eine mit der Feder, offenbar nach der Fälschung
Nr. 17 a gezeichnete Kopie aus der S. v. Nagler.

17a BETRÜGERISCHE KOPIE
Mit derselben Bezeichnung und sogar mit Nachahmung einiger Risse
in der Platte unten links am Gebäude, mehrerer Stichelglitscher und
anderer Zufälligkeiten des Originals. Man erkennt die Kopie daran,
daß die rechte Vertikallinie der Namenstafel die Einfassungslinie nicht
überschreitet, wie das im Original der Fall ist. Dasselbe gilt von der
rechten Grenzlinie der dunkeln Quader unter dem Hinterfuß des
Hundes, die in der Kopie nur bis an die Einfassungslinie, im Original
aber darüber hinausreicht. Die im Original vom Schatten fast bedeckte
obere Türangel ist sehr deutlich sichtbar.
226 :167 mm. Einf.
B. VI. p. 370. - P. II. 157. 13. Cop. - N., Mon. IV. 1586. - Rep. XII. (1889) 33. 54.
(L.) — Schubert. 17 a.
Strichätzung, verkleinert, bei A. Schultz, Deutsches Leben im XIV. und XV. Jahr-
hundert. Pig. 413.
1 Kat. II. Nr. 10.
2 Auch Hugelshofer, der a. a. O. die beiden Exemplare der Albertina und des Louvre
nebeneinander abbildet, äußert sich in diesem Sinne.
3 Partie retrospective p. 50. Nr. 150.
 
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