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Die Arbeiten
in geschichtlicher Folge

Das Altertum
Die Frühzeit menschlicher Kultur, die Prähistorie, ist
im Kunstgewerbe-Museum nicht vertreten. Die Gold-
und Silberarbeiten vorgeschichtlicher Zeit, wie sie im
Museum für Völkerkunde zu finden sind, fast ausschliefslich
Schmuckstücke aus Gräbern, erheben sich nicht zu freier künst-
lerischer Durchbildung, wissen dagegen eine begrenzte Reihe
einfacher Zierformen gut zu verwerten. Das Gold wird als
dünnes Blech ausgearbeitet und mit Eindrücken, Punkten,
Strichen, Kreisen, Zackenlinien versehen; das Silber wird sehr
geschickt in Drähte gezogen und geflochten, auch ebenso wie
das Gold in einer Art von Filigran verarbeitet.
Die ägyptische Kunst hat uns gleichfalls nur Schmuck-
sachen hinterlassen; gute Stücke in der ägyptischen Abteilung
der Kgl. Museen; die Darstellungen der Wandgemälde weisen
auf eine glänzende Entwickelung und enthalten zugleich in
der vorgeführten Kriegsbeute Abbildungen fremdländischer,
besonders assyrischer, Prachtgefäfse. Es läfst sich erkennen,
dafs farbige Steine und bunte Glasschmelzen zum Schmuck
des Goldes verwendet wurden.
Die orientalische Kunst der Edelmetalle lernen wir
fast nur aus den Darstellungen der assyrischen Paläste
kennen, da Gräberfunde mit Originalarbeiten noch nicht ge-
macht sind. Die Schmuckstücke zeigen sich in Niniveh als
Vorgänger griechischer Kunst. Von Silberarbeit sind Schalen
in flachgetriebener Arbeit — einige hiervon phönizisch —
erhalten.
Von Judäa kennen wir den goldenen siebenarmigen
Leuchter aus dem Tempel Salomonis, nebst dem Tisch für
die Schaubrote, dargestellt auf dem Triumphbogen des Titus
und von dort aus Vorbild für die grofsen Kirchenleuchter
des Mittelalters.
 
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