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118 Die Arbeiten in geschichtlicher Folge

die vier Evangelisten, unten Kindergruppen und die beiden
Flüsse von Paderborn, die Lippe und Diemel, bezeichnet Lupia
und Dimula, als bärtige Elufsgötter wie Tiber und Nil ge-
staltet. — Auf dem Kölner Missale als Gegenstücke das Passah-
fest und das Abendmahl, eingefafst von Darstellungen der
Jahreszeiten in zumeist nackten Gestalten der antiken My-
thologie, Figuren von hoher Schönheit.
Der Weihwasserkessel enthält ovale biblische Dar-
stellungen und ein Rundbild im Boden; der zugehörige Spreng-
wedel von zierlichster Bildung
hat auf dem Schaft allego-
rische Figuren antiker Art. Die
Kufstafel mit architektoni-
scher, teils gotischer, teils Re-
naissance-Einfassung. Völlig
in gotischer Architektur das
[in der Nachbildung nicht vor-
handene] Rauchfafs.
Von Eisenhoit ferner das
Schützenkleinod von War-
burg 1592 und der Fufs für
ein Kruzifix in der Patroklus-
kirche zu Soest mit sehr keck
gearbeiteten Figuren; in Her-
dringen ein Kelch von ihm be-
gonnen,nachseinemTode 1603
von einem Goldschmiede Otto
Meier aus Lichtenau vollendet.
Zeitlich und örtlich ihm nahe-
stehend das silberne Innungs-
zeichen der Zinngiefser von
Münster 1613 von Hermann Pothof, nur in Nachgüssen
erhalten. Gutes Exemplar im Beuth-Schinkel-Museum.


Die übrigen Länder.
Frankreich, das schon gegen 1300 die Abstempelung
einführte, hat über seine älteren Goldschmiedearbeiten litera-
risches Material gesammelt, welches das hohe Ansehen er-
kennen läfst, in welchem die Kunst dort gestanden. Schon
im XVI Jahrhundert gehören Goldschmiede zu den Künstlern,
welchen Werkstätten im Louvre eingeräumt werden. Cellini
hat 1537 und 1540—45 in Paris gelebt und dort Schüler
hinterlassen. Von ausgeführten französischen Arbeiten des
Mittelalters und der Renaissance sind dagegen nur vereinzelte
Stücke erhalten. Im Kunstgewerbe-Museum, Sehr. 375, eine
kastenförmige Monstranz auf Fufs von 1541. Von den Orna-
mentstechern ist der wichtigste Etienne de Laulne 1519—83,
 
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