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https://doi.org/10.11588/diglit.37612#0024
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Allgemeiner Teil.
Der Begriff ..Anthropologie" wird aber auch heute noch
öfters in doppelter Bedeutung, nämlich in einem weiteren und einem
eingeschränkteren Sinne verwendet. „Anthropologie im weiteren Sinne"
umfaßt dann nicht nur, wie oben ausgeführt, die Behandlung der
Physis der Menschheit, sondern auch deren Psyche, d. h. der Gesamt-
äußerungen der sogenannten „Völkerseele". Hält man an diesem um-
fassenden Begriffe fest, so muß man das ganze große Gebiet der
„Anthropologie im weiteren Sinne" wieder trennen, 1) in „physische
Anthropologie oder Rassenkunde" und 2) in „psychische Anthropologie
oder Ethnologie resp. Völkerkunde". Da für letztere Wissenschaft
der Ausdruck Ethnologie allgemein gebräuchlich geworden ist, so be-
zeichnet man auch die physische Anthropologie als „Anthropologie
im engeren Sinne".
Eine derartige doppelte Verwendung desselben Ausdrucks ist aber
unpraktisch und irreleitend, und es empfiehlt sich daher in Zukunft
den Ausdruck „Anthropologie" stets nur im Sinne von „physischer
Anthropologie" zu verwenden, wie es auch in dem vorliegenden
Buche geschehen ist.
Aus dem bisher Gesagten geht hervor, daß die Anthropologie
innige Beziehungen zu einer Reihe anderer Disziplinen besitzt. Zu-
nächst kommen Menschliche Anatomie, Zoologie und Vergleichende
Anatomie in Betracht, dann Embryologie, Physiologie, Pathologie, Psycho-
logie, ferner für bestimmte Fragestellungen Geographie, Ethnologie, Prä-
historie, Geologie und Paläontologie. Die Beschäftigung mit anthropo-
logischen Fragen setzt also die Kenntnis dieser Wissenschaften,
insbesondere der drei erstgenannten und zwar im Umfang des medi-
zinischen Studiums voraus, doch sind auch die übrigen Disziplinen
in größerem oder geringerem Grade in den Lehrgang der Anthropo-
logie aufzunehmen. Daß sich bei anthropologischen Forschungen auch
gelegentliche Beziehungen zu anderen Wissenschaften, wie Linguistik,
Nationalökonomie usw. herausbilden können, versteht sich von selbst.
Was das Studium der Anthropologie selbst betrifft, so
empfiehlt sich die Verwendung des folgenden Lehrsystems.
System der Anthropotogie.
I. Allgemeine Anthropologie.
Wesen und Aufgabe der Anthropologie.
Variabilität und Variation.
Erblichkeit und Vererbungsgesetze.
Selektive Prozesse.
Wirkung äußerer Faktoren.
Mischung und Kreuzung.
Rassenentwicklung und Rassentod.
Phylogenie der Hominiden.
Beziehungen zu den übrigen Primatengruppen.
Ort und Zeit der Anthropogenese.
Die ausgestorbenen Formen der Hominiden.
Klassifikation und geographische Verbreitung der Menschenrassen.
II. Spezielle oder systematische Anthropologie.
A. Somatologiei).
Aeußere Körperform, Größe, Wachstum, Gewicht.
1) Von dem griechischen Wort tö o<t}iK — der Körper, hier im Sinne von
lebendem Körper.
Allgemeiner Teil.
Der Begriff ..Anthropologie" wird aber auch heute noch
öfters in doppelter Bedeutung, nämlich in einem weiteren und einem
eingeschränkteren Sinne verwendet. „Anthropologie im weiteren Sinne"
umfaßt dann nicht nur, wie oben ausgeführt, die Behandlung der
Physis der Menschheit, sondern auch deren Psyche, d. h. der Gesamt-
äußerungen der sogenannten „Völkerseele". Hält man an diesem um-
fassenden Begriffe fest, so muß man das ganze große Gebiet der
„Anthropologie im weiteren Sinne" wieder trennen, 1) in „physische
Anthropologie oder Rassenkunde" und 2) in „psychische Anthropologie
oder Ethnologie resp. Völkerkunde". Da für letztere Wissenschaft
der Ausdruck Ethnologie allgemein gebräuchlich geworden ist, so be-
zeichnet man auch die physische Anthropologie als „Anthropologie
im engeren Sinne".
Eine derartige doppelte Verwendung desselben Ausdrucks ist aber
unpraktisch und irreleitend, und es empfiehlt sich daher in Zukunft
den Ausdruck „Anthropologie" stets nur im Sinne von „physischer
Anthropologie" zu verwenden, wie es auch in dem vorliegenden
Buche geschehen ist.
Aus dem bisher Gesagten geht hervor, daß die Anthropologie
innige Beziehungen zu einer Reihe anderer Disziplinen besitzt. Zu-
nächst kommen Menschliche Anatomie, Zoologie und Vergleichende
Anatomie in Betracht, dann Embryologie, Physiologie, Pathologie, Psycho-
logie, ferner für bestimmte Fragestellungen Geographie, Ethnologie, Prä-
historie, Geologie und Paläontologie. Die Beschäftigung mit anthropo-
logischen Fragen setzt also die Kenntnis dieser Wissenschaften,
insbesondere der drei erstgenannten und zwar im Umfang des medi-
zinischen Studiums voraus, doch sind auch die übrigen Disziplinen
in größerem oder geringerem Grade in den Lehrgang der Anthropo-
logie aufzunehmen. Daß sich bei anthropologischen Forschungen auch
gelegentliche Beziehungen zu anderen Wissenschaften, wie Linguistik,
Nationalökonomie usw. herausbilden können, versteht sich von selbst.
Was das Studium der Anthropologie selbst betrifft, so
empfiehlt sich die Verwendung des folgenden Lehrsystems.
System der Anthropotogie.
I. Allgemeine Anthropologie.
Wesen und Aufgabe der Anthropologie.
Variabilität und Variation.
Erblichkeit und Vererbungsgesetze.
Selektive Prozesse.
Wirkung äußerer Faktoren.
Mischung und Kreuzung.
Rassenentwicklung und Rassentod.
Phylogenie der Hominiden.
Beziehungen zu den übrigen Primatengruppen.
Ort und Zeit der Anthropogenese.
Die ausgestorbenen Formen der Hominiden.
Klassifikation und geographische Verbreitung der Menschenrassen.
II. Spezielle oder systematische Anthropologie.
A. Somatologiei).
Aeußere Körperform, Größe, Wachstum, Gewicht.
1) Von dem griechischen Wort tö o<t}iK — der Körper, hier im Sinne von
lebendem Körper.