11. Abschnitt.
Somatologie.
A. Somatometrische Technik.
I. Allgemeine BeinerknngenQ.
Zur Vornahme der Körpermessungen muß das Individuum
nackt oder in ganz leichten Unterkleidern ohne Schuhe in straffer
Haltung auf ebenem Boden frei oder mit dem Gesäß und Rücken (nicht
mit dem Hinterhaupt) an eine Wand (Mauer, Pfahl) gelehnt stehen.
Dabei müssen die Fersen geschlossen sein und an der Wand an-
stoßen; die Fußachsen sind etwas nach außen zu richten. Die
möglichst gestreckten Arme hängen an den Seiten des Körpers
herab, wobei die Handteller gegen die Seitenflächen der Oberschenkel
sehen. Ist kein ebener Boden zur Vornahme der Messungen vor-
handen, so stelle man das Individuum auf eine niedere Kiste oder ein
eventuell durch Zusammenlegen tragbar gemachtes Brett von nicht
weniger als 70 cm im Quadrat, dessen horizontale Lage mit der
Wasserwage zu kontrollieren ist. Fehlt auch eine vertikale Wand,
so achte man besonders scharf auf ganze Streckung des Körpers und
stelle das Anthropometer für die Messung der Körpergröße statt an
der Vorderseite im Rücken des Individuums auf.
Der Kopf des zu messenden Individuums soll ohne Muskel-
anstrengung auf dem Halse aufruhen, sich also möglichst in der
Gleichgewichtslage befinden; er ist durch den Beobachter so einzu-
stellen, daß das rechte Orbitale und beide Tragia (vgl. S. 128) möglichst
genau in eine Horizontalebene (Ohraugen-Ebene) fallen. Der Blick ist
ruhig gegen den Horizont zu richten. Bei dieser Einstellung berührt
meist nur bei Dolichokephalen der Hinterkopf die senkrechte Wand.
Von vielen Anthropologen wird nur die Einstellung des Kopfes in
die Blickebene verlangt; dies genügt aber nicht, denn man kann bei
sehr verschiedener Kopfhaltung den Blick horizontal vorwärts richten.
Die nicht in der Mediansagittal-Ebene gelegenen Körpermaße
werden sämtlich an der rechten Körperseite genommen, weil dabei der
Messende das Instrument, d. h. den Schieber des Anthropometer, mit
der rechten Hand führen kann. Nur bei einzelnen Individuen körper-
1) Vgl. auch den Abschnitt: „Methoden der Messung und Beschreibung"
S. 57 ff.
Somatologie.
A. Somatometrische Technik.
I. Allgemeine BeinerknngenQ.
Zur Vornahme der Körpermessungen muß das Individuum
nackt oder in ganz leichten Unterkleidern ohne Schuhe in straffer
Haltung auf ebenem Boden frei oder mit dem Gesäß und Rücken (nicht
mit dem Hinterhaupt) an eine Wand (Mauer, Pfahl) gelehnt stehen.
Dabei müssen die Fersen geschlossen sein und an der Wand an-
stoßen; die Fußachsen sind etwas nach außen zu richten. Die
möglichst gestreckten Arme hängen an den Seiten des Körpers
herab, wobei die Handteller gegen die Seitenflächen der Oberschenkel
sehen. Ist kein ebener Boden zur Vornahme der Messungen vor-
handen, so stelle man das Individuum auf eine niedere Kiste oder ein
eventuell durch Zusammenlegen tragbar gemachtes Brett von nicht
weniger als 70 cm im Quadrat, dessen horizontale Lage mit der
Wasserwage zu kontrollieren ist. Fehlt auch eine vertikale Wand,
so achte man besonders scharf auf ganze Streckung des Körpers und
stelle das Anthropometer für die Messung der Körpergröße statt an
der Vorderseite im Rücken des Individuums auf.
Der Kopf des zu messenden Individuums soll ohne Muskel-
anstrengung auf dem Halse aufruhen, sich also möglichst in der
Gleichgewichtslage befinden; er ist durch den Beobachter so einzu-
stellen, daß das rechte Orbitale und beide Tragia (vgl. S. 128) möglichst
genau in eine Horizontalebene (Ohraugen-Ebene) fallen. Der Blick ist
ruhig gegen den Horizont zu richten. Bei dieser Einstellung berührt
meist nur bei Dolichokephalen der Hinterkopf die senkrechte Wand.
Von vielen Anthropologen wird nur die Einstellung des Kopfes in
die Blickebene verlangt; dies genügt aber nicht, denn man kann bei
sehr verschiedener Kopfhaltung den Blick horizontal vorwärts richten.
Die nicht in der Mediansagittal-Ebene gelegenen Körpermaße
werden sämtlich an der rechten Körperseite genommen, weil dabei der
Messende das Instrument, d. h. den Schieber des Anthropometer, mit
der rechten Hand führen kann. Nur bei einzelnen Individuen körper-
1) Vgl. auch den Abschnitt: „Methoden der Messung und Beschreibung"
S. 57 ff.