F. Die einzelnen Knochen und Abschnitte des Gehirnschädels. 731
folgende Schema (Fig. 287) erläutert anschaulich die Entstehung des
Inkabeines und seiner Teilungen. Es handelt sich dabei einfach um
die Erhaltung einer oder mehrerer der ursprünglich vorhandenen fe-
talen Trennungslinien, die sich zu wirklichen persistierenden Nähten
weiterentwickeln ^).
Das Inkabein ist zuerst (1851) als ein Charakteristikum der alten
Bewohner Perus, der Chinca, Aymara und Huanca, besonders an
Schädeln von Neugeborenen beschrieben worden, doch haben neuere
Untersuchungen peruanischer Schädelserien das Auftreten dieser Bil-
dung nur in einem bestimmten Prozentsatz nachweisen können, näm-
lich in 5,1 Proz. (BARTELs), 6,1 Proz. (MATHEWs), 6,3 Proz. (ViRCHow),
10.9 Proz. (WELCKER), 20 Proz. (ANUTSCHIN), 21,5 Proz. (RUSSELL),
21.9 Proz. (STOLYHwo), 23,4 Proz. (LE DouBLE).
In anderen menschlichen Gruppen ist das Vorkommen allerdings
ein viel beschränkteres, wie die folgende Zusammenstellung (S. 732)
lehrt.
Fig. 286. Fig. 287.
Fig. 286. Anlage des Hinterhauptsbeines bei einem menschlichen Fetus von
105 mm Körperlänge. Nach ßAREE.
Fig. 287. Schema der Ossifikationszentren der menschlichen Hinterhaupts-
schuppe. Nach ßAREE. 7, 7 erstes Paar der Ossifikationszentren in der Unter-
schuppe, 77, 77 und 777, 777 zweites und drittes Paar, in der Oberschuppe gelegen.
Davon stellen 77%, 77% das Hautknochen-Ergänzungsstück der Unterschuppe dar.
7R 7U viertes, accessorisches, also nicht regelmäßig auftretendes Paar der Ossi-
fikationszentren, die den Spitzenknochen bilden.
Man hat der Deformation (s. 8. 721) einen Einfluß auf die Ent-
stehung des Inkabeines, d. h. die Persistenz fetaler Trennungslinien
zugeschrieben, denn nicht nur bei Peruanern, sondern auch bei In-
dianern der Westküste findet sich ein hoher Prozentsatz von Occipital-
variationen (BoAs), doch stehen verschiedene Beobachtungen dieser
Annahme entgegen. Als ein Merkmal niederer Rasse und ein Rück-
schlag auf frühere Formen wird die Bildung aber nicht auf gef aßt
1) Nach neueren Untersuchungen soll die Oberschuppe als Regel nur aus
2 Knochenkernen entstehen, so daß das Paar der III. Knochenkerne als atypisch
aufzufassen wäre. Auch wird eine Uebereinstimmung der das Inkabein abtrennenden
Naht mit den Suturae mendosae, die eine sehr verschiedene Lage haben können,
geleugnet. Nach dieser Auffassung gehen also die verschiedenen Formen des Inka-
beines einfach aus Unterabschnitten hervor, in welche die bindegewebige Matrix der
Oberschuppe atypisch zerfallen kann (AiCHEL 1913).
folgende Schema (Fig. 287) erläutert anschaulich die Entstehung des
Inkabeines und seiner Teilungen. Es handelt sich dabei einfach um
die Erhaltung einer oder mehrerer der ursprünglich vorhandenen fe-
talen Trennungslinien, die sich zu wirklichen persistierenden Nähten
weiterentwickeln ^).
Das Inkabein ist zuerst (1851) als ein Charakteristikum der alten
Bewohner Perus, der Chinca, Aymara und Huanca, besonders an
Schädeln von Neugeborenen beschrieben worden, doch haben neuere
Untersuchungen peruanischer Schädelserien das Auftreten dieser Bil-
dung nur in einem bestimmten Prozentsatz nachweisen können, näm-
lich in 5,1 Proz. (BARTELs), 6,1 Proz. (MATHEWs), 6,3 Proz. (ViRCHow),
10.9 Proz. (WELCKER), 20 Proz. (ANUTSCHIN), 21,5 Proz. (RUSSELL),
21.9 Proz. (STOLYHwo), 23,4 Proz. (LE DouBLE).
In anderen menschlichen Gruppen ist das Vorkommen allerdings
ein viel beschränkteres, wie die folgende Zusammenstellung (S. 732)
lehrt.
Fig. 286. Fig. 287.
Fig. 286. Anlage des Hinterhauptsbeines bei einem menschlichen Fetus von
105 mm Körperlänge. Nach ßAREE.
Fig. 287. Schema der Ossifikationszentren der menschlichen Hinterhaupts-
schuppe. Nach ßAREE. 7, 7 erstes Paar der Ossifikationszentren in der Unter-
schuppe, 77, 77 und 777, 777 zweites und drittes Paar, in der Oberschuppe gelegen.
Davon stellen 77%, 77% das Hautknochen-Ergänzungsstück der Unterschuppe dar.
7R 7U viertes, accessorisches, also nicht regelmäßig auftretendes Paar der Ossi-
fikationszentren, die den Spitzenknochen bilden.
Man hat der Deformation (s. 8. 721) einen Einfluß auf die Ent-
stehung des Inkabeines, d. h. die Persistenz fetaler Trennungslinien
zugeschrieben, denn nicht nur bei Peruanern, sondern auch bei In-
dianern der Westküste findet sich ein hoher Prozentsatz von Occipital-
variationen (BoAs), doch stehen verschiedene Beobachtungen dieser
Annahme entgegen. Als ein Merkmal niederer Rasse und ein Rück-
schlag auf frühere Formen wird die Bildung aber nicht auf gef aßt
1) Nach neueren Untersuchungen soll die Oberschuppe als Regel nur aus
2 Knochenkernen entstehen, so daß das Paar der III. Knochenkerne als atypisch
aufzufassen wäre. Auch wird eine Uebereinstimmung der das Inkabein abtrennenden
Naht mit den Suturae mendosae, die eine sehr verschiedene Lage haben können,
geleugnet. Nach dieser Auffassung gehen also die verschiedenen Formen des Inka-
beines einfach aus Unterabschnitten hervor, in welche die bindegewebige Matrix der
Oberschuppe atypisch zerfallen kann (AiCHEL 1913).