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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 10.1967

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Rheinisches Museum 1966 (109)

Rudolf Kassel: Kritische und exegetische Kleinigkeiten II (vgl. 106, 1963, 298ff.).
Interpretationen zu Plautus, dem Auctor ad Herennium, Cicero, Horaz, Martial,
Timaios, Aristophanes Daraus etwa: Hor. Ars 53ff. sollte man nach quid autem
Fragezeichen setzen; in den von Sueton berichteten vorwurfsvollen Worten des Au-
gustus an Horaz: quod non in plerisque eiusmodi scriptis mecum potissimum loquaris
ist die Präposition in nach dem Mustersatz improbus in maximis divitiis (,bei größ-
tem Reichtum') beatus non est zu verstehen. Wichtig für die Abfassungszeit der Ars,
die jedenfalls ans Ende der horazischen Episteldichtung gehört. S. 1-12. - Peter
Steinmetz: Xenophanesstudien. Im ersten Abschnitt (,Zur Datierung') wird der
Versuch Thesleffs (1957), die Lebenszeit auf die Jahre zwischen 540 und 440 zu be-
stimmen, einer Prüfung unterzogen. Dieser Ansatz hätte für die Interpretation der
Werke des Xenophanes weitreichende Konsequenzen, weil dann die geistige Situation
des 5. und nicht mehr die des 6. Jahrhunderts vorauszusetzen wäre. Die Unter-
suchung der autobiographischen und zeitgeschichtlichen Anspielungen ergibt, daß u. a.
folgende Daten zu gewinnen sind: 580-577: Geburt des Xenophanes; 19.5.557:
totale Sonnenfinsternis (Anspielung in A 41?); 556-553: Vertreibung aus Kolophon;
546-545: Eroberung Kleinasiens durch Kyros und Harpagos; um 540: Teilnahme am
Zug der Phokäer nach Elea; vor 494: Aufenthalt in Zankle; 485: Regierungsantritt
des Xerxes; 478: Regierungsantritt Hierons; nach 478: Tod des Xenophanes. Die
drei folgenden Abschnitte befassen sich mit den antiken Xenophanesinterpretationen,
dem vermeintlichen Lehrgedicht, das in Wahrheit ein Sillos war und die mythische
Deutung von Wettererscheinungen durch physikalische Erklärung ersetzte, und der
Einheit im Werk des Xenophanes. S. 13-73. - Adolf Primmer: Schlichter Stil und
eingliedrige Periode in Aristoteles’ Rhetorik III 9. S. 73-77. - Vinzenz Buchheit:
Vergil in Sorge um Oktavian. Beobachtungen zum Finale des ersten Georgica-Buches
(1, 498ff.). Die gedankliche Geschlossenheit dieses Finales, welches das Gebet an die
Vaterlandsgötter enthält, wird verkannt, wenn es vom übrigen Text abgesetzt wird;
es ist vielmehr dessen integrierter Bestandteil. Das Gebet ist eingerahmt von einer
Situation des Schreckens und der Furcht; der Dichter übernimmt die bisher unter-
bliebene procuratio der Prodigien. Die Verse 503f. enthalten gewiß eine Anspielung
auf die künftige Apotheose Oktavians. Aber der Dichter verwendet bewußt den Typ
des Epikedions mit seinem Topos von den di invidi, d. h. ihn bedrückt auch ganz
konkrete Sorge um den einzigen Retter, der Rom und Italien verblieben ist. Wie not-
wendig die Errettung des einzigen Helfers ist, geht aus den Versen 505-14 hervor,
in denen die Hoffnungslosigkeit der Zeit geschildert wird. Vergil hebt sie von einem
Hintergrund ab, den er aus dem Peleus-Epos Catulls (64, 35-42) gewinnt, wo die an
sich gleichen Vorgänge Zeichen der Freude, nicht des Unheils sind. Die Umkehrung
der bei Catull gegebenen Situation erreicht er mit Vorstellungen, die dem Schluß
desselben Gedichtes entnommen sind. Vergil führt so dem Leser in einer Szene die
ganze Dimension vor Augen, in der sich das Gedicht Catulls bewegt - ein Meister-
stück schöpferischer Imitatio. S. 78-83. - Christian Gnilka: Notizen zu Prudentius.
S. 84-94. - Jaap Mansfeld: Parmenides Fr. B 2, 1. S. 95-96.

Museum Helveticum Vol. 23 Fasc. 3 p. 129-196 Juli 1966

Olof Gigon: Die Struktur des ersten Buches der aristotelischen Physik (184 a 10 -
187 h 7). S. 129. Neben dem durch die Jahrhunderte weiter laufenden Bemühen, den
Text des Aristoteles ais solchen auszulegen, darf die Frage nach der geschichtlichen
Entstehung der Texte nicht vergessen werden. Die „Physik“ im allgemeinen und das

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