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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 10.1967

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Nr. 1
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Kahlenberg, Käthe: Zur Diskussion gestellt: Die Bassariden, Gedanken zu einer Aufführung der Berliner Festwochen Oktober 1966
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https://doi.org/10.11588/diglit.33074#0005

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Nachtrag zum Mitteilungsblatt 1966 Nr. 3

Seite 6 Zeile 12 von unten heißt es: „Die Unterstützung für die letzte Bundes-
tagung ist noch nicht überwiesen worden . . . Es ist zu ändern: Der Zuschuß
wurde Anfang August nach Fertigstellung dieses Artikels nach langwieriger
Korrespondenz in voller Höhe überwiesen.

Zur Diskussion gestellt:

Gedanken zu einer Aufführung der Berliner Festwochen Oktoher 1966

Die Bassariden

Opera seria mit Intermezzo in einem Akt nach den „Bacchanten“ des Euri-
pides von W. H. Auden und Ch. Kallmann
Musik von Hans Werner H e n z e

Musikalische Leitung von Chr. v. Dohnanyi. Insz. Gustav Sellner
Bühnenbild und Kostüme: Filippo Sanjust

(Anm.: Die Berliner Aufführung wurde im wesentlichen von dem gleichen
Ensemble wie die Salzburger Premiere getragen.)

Für den Besucher der Berliner Aufführung standen zur Orientierung das
übliche Programmheft mit Inhaltsangabe und einem Kommentar der Librettisten
Auden und Kallmann unter dem Titel „Euripides wieder aktuell“ zur Ver-
fügung; ferner das Opernjournal (Hrsg. G. Sellner Nr. 2 Okt./Nov. 1966) mit
den Aufsätzen 1.) von Lynn Snook: Bemerkungen zu dem religiösen Hinter-
grund der „Bassariden“ von H. W. Henze und 2.) einem Gespräch von H. W.
Henze und Dr. Horst Goerges: In jedem Menschen leben ein Pentheus und ein
Dionysos. Die drei kurzen Aufsätze sind zusammen mit den Abbildungen (Fotos
von Bühnenbildern neben griechischen Vasenbildern, die das Thema behandeln)
Grundlage der Interpretation. Zur weiteren Deutung benutzte ich das Textbuch
„Bassariden“ (B. Schott’s Söhne. Mainz 1966. Deutsche Übersetzung von Maria
Bosse-Sporleder. Auftragswerk der Salzburger Festspiele 55. S.) und den grie-
chischen Euripides-Text. Die Verfasser des Textbuches geben an, daß besonders
vier Szenen der Bacchen sie gefesselt hätten und ausgezeichnetes Material für eine
Oper boten:

Pentheus und der Fremde (der noch nicht erkannte Dionysos)

Pentheus verkleidet sich als Mänade

Kadmos erweckt Agaue aus ihrem Trancezustand

und die Schlußszene:

Dionysos verbannt Kadmos und seine Familie aus Theben.

Drei Personen werden neu eingeführt: Autonoe, Schwester der Agaue, die
Amme der Semele und des Dionysos und ein Hauptmann der königlichen Wache.
Der Chor der Bassariden ist ein gemischter Chor (Bürger und Bürgerinnen von
Theben bzw. Mänaden und männl Bacchanten. Den Titel trägt übrigens auch

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