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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 10.1967

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https://doi.org/10.11588/diglit.33074#0013

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Bemerkenswert ist, daß das Mittellatein nicht aufgenommen worden ist (außer bei
den Wörterbüchern: Hier fehlt das Mittellateinische Glossar von Habel-Gröbel, Schö-
ningh 2/1959, während das Werk von Langosch in der Wiss. Buchges. noch nicht vor-
liegt). In einem Verzeichnis für den angegebenen Benutzerkreis muß indes die Möglich-
keit geboten sein, sich auch iiber dieses Gebiet zu informieren. Uber die Bedeutung des
Mittellateins fiir den Unterricht hat Langosch AU VI 4 das Nötige gesagt.

Fiir das Kapital „Humanismus“ ist es sicher besonders schwierig, eine brauchbare
Auswahl zu treffen; die vorliegende halte ich nicht für hinreichend. Die für dieses Thema
verhältnismäßig geringe Anzahl von Titeln erscheint mir zu einseitig. Ist sonst die Be-
schränkung bei Aufsätzen auf „Gymnasium“, AU und „Anregung“ verständlich, weil
diese unmittelbar auf die Unterrichtspraxis abgestellt sind; so muß man beim Kapitel
„Humanismus“ doch darüberhinausgreifen. Es fehlen kritische Aufsätze und Bücher,
z. B. „Der Zusammenbruch des klassischen Humanismus“ von Mirgeler (Merkur 1962;
andere habe ich genannt in meinem Bericht „Konzentrationsunterricht“ AU VIII 1),
oder Hölscher, Die Chance des Unbehagens (Göttingen 1965, besprochen u. a. „Mittei-
lungen des LV Rheinland-Pfalz im DAV“ 3/1966). Karl Reinhardt müßte auch in diesem
Kapitel zu finden sein („Die Klassische Philologie und das Klassische“); das Humanis-
musheft des AU (1956/10) ist wohl versehentlich nicht aufgeführt.

Im weitern kann ich nur Einzelheiten herausgreifen. Pöhlmann und Rostovtzeff über
Sozialismus und Wirtschaft sollten nicht unter „Privatleben“ eingeordnet sein, sondern
unter „Staat und Politik“. - Der für Cicero unter W. Süss genannte Titel lautet end-
gültig: Cicero / Eine Einführung in seine philosophischen Schriften (mit Ausschluß der
staatsphilosophischen Werke), Mainz, allerdings 1966. Jachmanns Aufsatz „Die 4. Ekloge
Vergils“ gibt man parktischerweise auch mit dem deutschen Verlag an (Westdeutscher
Verlag, Köln/Opladen 1953). Was Lukrez betrifft, so vermisse ich die Ausgabe der Loeb
Classical Library von Ernout (auch bei Livius könnte die entsprechende Ausgabe genannt
sein, sie ist umfangreicher als die Oxfordausgabe). Der unter Sekundärliteratur ange-
gebene Titel: Büchner, T. L. C., De rerum natura (Steiner, 1966 erschienen) gehört unter
die Textausgaben (es handelt sich um die in der zweisprachigen Artemisausgabe 1956
angekündigte textkritische Ausgabe). Bei der Sekundärliteratur möchte ich noch nennen:
Bollack, Lukrez und Empedokles (allerdings Neue Rundschau 70/1959); auch Sallmanns
Diss. von 1959 „Die Natur bei Lukrez“ scheint mir hier wichtig. Damit ist die Frage
aufgeworfen, ob es nicht bei Lukrez von Bedeutung wäre, den einen oder anderen natur-
wissenschaftlichen und philosophischen Aufsatz einzubeziehen, da eine Lektüre ohne
deren Kenntnisnahme durch den Lehrer nicht möglich ist; ebenso ist ein Hinweis auf
Epikur und die Atomisten angebracht.

Es sei noch nachgeholt, daß unter den allgemeinen Nachschlagewerken (Lexika) die
„Bibliographie zur antiken Bildersprache“ (Heidelberg 1964) nicht fehlen darf.

Zum Schluß drei Punkte allgemeiner Art. Die Einsicht in die Zeitschrifl „Geschichte
in Wissenschaft und Unterricht“, die sicher in den Schulen aufliegt, lohnt sich sehr (ich
erinnere mich z. B. für Caesar). — Die Angabe von Schallplatten und Dias ist gut, die
von Romanen fraglich! Die stehen und fallen (auch für den Altsprachler) mit ihrem
literarischen Wert, und über den kann man bei manchen der genannten Titel sehr streiten
(Jelusich, Strobl, Baumann, Naso). - Leider werden Beiträge aus den verschiedenen Mit-
teilungsblättern des DAV nicht einbezogen, obwohl manche es verdient hätten und für
den jungen Lehrer nützlich wären. Ferdinand Broemser

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