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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 12.1969

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Nr. 3
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Buchbespprechungen
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Stindtmann, H.: [Rezension von: Leggewie, Die Welt der Griechen und der Römer]
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Brandmayer, Anton: [Rezension von: Akropolis]
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https://doi.org/10.11588/diglit.33082#0046

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iiber das private Leben mit seinen detaillierten Beschreibungen von Häusern, Geräten
und Kleidung. Vielleicht könnte hier durch weitere Skizzen eine größere Anschaulichkeit
erzielt werden. Sehr klar und übersichtlich ist der kunstgeschichtliche Überblick, der
jedoch auch die höchsten Ansprüche an das Verständnis von Schülern stellt. Hier sollte
dafür gesorgt werden, daß die ausführlich behandelten Kunstwerke in den Bildteil mit
aufgenommen werden: Kritiosknabe, Ostgiebel von Olympia, Korinthischer Bronze-
knabe in Delphi. Auch die topographischen Beschreibungen ließen sich zusammen mit
einer Kartenskizze leichter lesen: Agora von Athen, Olympia, Delphi, Forum Romanum.
Bei der Auswahl der kunstgeschichtlichen Exempla für die einzelnen Epochen fällt an-
genehm auf, daß auch bedeutende Funde außerhalb Italiens und Griechenlands erwähnt
werden, zumal aus der Germania Romana. Der Bildteil ist gegenüber der 12. Auflage
verbessert worden: an die Stelle vieler kleiner Bilder sind einige große Tafeln getreten;
wünschenswert wäre hier nur eine stärkere Berücksichtigung des Textteiles. Die Zeittafel
am Schluß des Werkes stellt die Entwicklung von Politik, Wissenschaft und Philosophie,
Dichtung, Architektur, Plastik und Vasenmalerei übersichtlich nebeneinander. Die Tafel
ist aus der 12. Auflage übernommen worden; die Hinweise auf die Bildtafeln treffen
daher nicht mehr zu.

Auf die Erwähnung kleinerer Ungenauigkeiten und Druckfehler wird hier verzichtet;
sie werden dem Verlag direkt mitgeteilt werden. Im Rahmen dieser Besprechung soll der
Eindruck nicht geschwächt werden, daß hier ein Werk vorliegt, das für den altsprach-
lichen Unterricht von Nutzen sein wird. Die Solidität der äußeren Aufmachung bestätigt
sich bei der Lektüre. H. Stindtmann

Nach den beiden Bändchen über das Athener Nationalmuseum und über Delphi, auf
die ich 1966/3 empfehlend hingewiesen habe, brachte der Verlag Schnell und Steiner
München und Zürich in der Reihe seiner Großen Kunstführer eines über die Akropolis
und neuerdings eines tiber die Insel Rhodos heraus, Preis je 10,- DM.

Was ich damals geschrieben habe, daß sie als Führer an Ort und Stelle und zur Vor-
und Nachbereitung einer Reise und auch für unsere Schaukästen geeignet sind, gilt auch
für diese beiden.

AKROPOLIS. Auf etwa 20 Seiten wird die Geschichte der Akropolis von der jün-
geren Steinzeit an dargestellt, dazu wird von den Sagen und den Festen und Bräuchen
berichtet, die hier lokalisiert sind. Das bekannte Rekonstruktionsschaubild ist beigegeben
und ein Plan, auf dem der ganze Verlauf der pelasgischen Mauer eingezeichnet ist. Die
einzelnen Gebäude (der Parthenon, die Propyläen, Heiligtum der Athena Nike, das
Erechtheion, andere Heiligtümer und Statuen - so die Überschriften) werden auf wei-
teren 10 Seiten besprochen und schließlich werden die späteren Jahrhunderte der Akro-
polis und die Ausgrabungen bis zum Neubau des Museums abgehandelt. Es folgen 6V2
Seiten Erläuterungen zu den 116 Bildern. Der Bilderteil zeigt zuerst die Akropolis von
sieben verschiedenen Blickpünkten aus, bringt dann die Bauten und von Bild 30 an
das Museum in lauter gut gelungenen Aufnahmen. Einige reichen über zwei Seiten hin,
mehrere geben Details.

Bei der Lektüre der Einleitung habe ich mich gefreut, weil ich hier die Forderung
erfüllt sah, daß die Sagen an ihren Orten das Gewicht erhalten, das sie für die Griechen
hatten, und ebenso auch darüber, daß die Bräuche der Alten aufgeführt sind: so um-
geben sich in der Phantasie des Besuchers und Betrachters die nackten Steine mit dem
Leben, dessentwegen sie einst aufgerichtet wurden. In der Darstellung selbst aber gibt
es leider Flüchtigkeiten, Ungenauigkeiten und Widersprüche. Auch sprachlich-stilistische
Unstimmigkeiten kommen vor. Außerdem vermißt man manches Inhaltliche. Das alles
im einzelnen hier aufzuführen, scheint mir nicht sinnvoll. Den genauen Katalog der

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