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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 13.1970

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Nr. 1
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Neukirchen, Johannes: Zur Lage des Griechischunterrichtes in Rheinland-Pfalz
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Zur Lage in Bayern: (Lehrermangel Altphilologie)
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https://doi.org/10.11588/diglit.33063#0015

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dene Griechisch-Fachlehrer gegenüber, so daß rein rechnerisch - bezogen auf die
gültigen Stundentafeln - noch nicht einmal 1 Klasse auf jeden rheinland-pfäl-
zischen Griechisch-Fachlehrer käme.
Die Folgerungen sind:
1. Von einem Bedarf an Griechisch-Fachlehrern kann in Rheinland-Pfalz wenig-
stens zur Zeit keinesfalls gesprochen werden. Es liegt im Gegenteil, rechnerisch,
ein Überangebot für Lehrer dieses Faches vor.
2. Der berichtete Stundenausfall erklärt sich wohl aus systeminternen Gründen
der betroffenen rheinland-pfälzischen Gymnasien.
3. Die vorgelegten absoluten Zahlen und die Prozentzahl zeigen in aller Deut-
lichkeit die schmale noch verbliebene Basis des Faches Griechisch.
4. Es verbleibt die Notwendigkeit einer Analyse der ,Wahltendenzc seitens der
Eltern und Schüler.
5. Der Erhalt des Faches Griechisch und seines inneren Angebotes ist mehr als
bei anderen Fächern eine Frage der schulpolitischen und schulorganisatorischen
Entscheidung - wenigstens nach der Ausgangslage des nunmehr erreichten Be-
standes. Johannes Neukirchen, Mainz

Zur Lage in Bayern
(entnommen: Die Höhere Schule Dezember 1969
Pädag. Verlag Schwann Düsseldorf S. 313)

2u wenig Lehrer für die Gymnasien
Bayerns Gymnasien haben zu wenig Lehrkräfte. „Wir sind in diesem Jahr nur
durch die Ausschöpfung aller Reserven noch einmal über die Runden gekom-
men“, erklärte dieser Tage ein Sprecher des Kultusministeriums.
Die Lage in Bayern sei zwar nicht so angespannt wie in anderen Bundes-
ländern, wo bis zu 35 Prozent des Unterrichts in den Hauptfächern nicht mehr
erteilt werden können. Dennoch mußte an einigen der über 225 staatlichen
Gymnasien Bayerns der Stundenplan bereits eingeschränkt werden.
Lehrer fehlen vor allem in den Fächern Mathematik und Physik, Deutsch, Re-
ligion, Leibeserziehung, Musik, Latein und Griechisch. Das Kultusministerium
versuchte in letzter Zeit das Minus an Lehrkräften durch Sondermaßnahmen zu
überbrücken.
So wurden seit Mitte 1967 rund 60 Diplomphysiker und -mathematiker in
den Schuldienst übernommen, teils im Angestellten-, teils im Beamtenverhältnis.
In einem zweijährigen Vorbereitungsdienst holen sie ihre pädagogische Prüfung
nach. Außerdem behalf man sich mit Referendaren, nebenamtlichen Lehrkräften
und Pensionisten. Noch schwieriger ist die Situation bei privaten und kommuna-
len Gymnasien.
Ein „katastrophales Ausmaß“ hat nach Angaben des Ministeriums der Mangel
an Altphilologen erreicht. Im Schlepptau anderer Fächer sei heuer plötzlich eine

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