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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 13.1970

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Nr. 4
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Klein, Klaus: [Rezension von: Ars Graeca, Einbändiges Übungsbuch. XVI]
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https://doi.org/10.11588/diglit.33063#0069

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Buchbesprechung

ARS GRAECA, Einbändiges Übungsbuch. XVI, 256 S., 34 Abb., 1 Farbtafel, Schöningh,
Paderborn.
Die Umarbeitung der früher zweibändigen Ausgabe zu einer einbändigen ist ohne
Zweifel dem Bedürfnis entsprungen, der neuen Situation des Griechischunterrichts — Ver-
legung seines Beginns nach Klasse 9 - Rechnung zu tragen. Geht es doch darum, durch
seine Straffung des Grammatikkursus dieser Verlegung so zu begegnen, daß die Lektüre
— die ausgleichende Erhöhung der Stundenzahl mit eingerechnet - nicht entscheidend
beschnitten zu werden braucht. Einer solchen Straffung versucht das vorliegende Übungs-
buch mit verschiedenen Mitteln gerecht zu werden. So wird auf deutsche Übungssätze
von vornherein verzichtet. Auch B- bzw. C-Stücke, d. h. Lektüretexte in kleinerem oder
auch größerem Zusammenhang, werden vor allem im ersten Drittel des Buches nur
sparsam eingesetzt, eben nur dort, wo es entweder die Wiederholung mehrerer zusam-
menhängender Stundeneinheiten erforderlich macht oder die Wichtigkeit der in einer
Stunde erarbeiteten Spracherscheinung dafür spricht. Mit den Ü-Stücken, d. h. den Ein-
übungsabschnitten, wird bei einigen Kapiteln des ersten Drittels des Buches ähnlich
verfahren, indem zu zwei bzw. drei Stundeneinheiten zusammengehörigen Stoffes ein
ausreichender Übungsabschnitt geboten wird. Auch das Vokabelverzeichnis^ das nach
Angabe des Verlages etwa 25% Lernstoff weniger enthält als die zweibändige Ausgabe,
gibt durch seinen unterschiedlichen Druck — Fettdruck der für den grammatischen Stoff
wichtigen Vokabeln, Kleindruck der nicht zum Pflichtlernstoff gehörigen Vokabeln —
die Möglichkeit zur Straffung des Pensums.
Mit den oben skizzierten, begrüßenswerten Wegen der Straffung ist auch schon
etwas von der Gesamtanlage des Buches sichtbar geworden. Der rote Faden, an dem der
Inhalt aufgereiht ist, wird bestimmt durch die Formenlehre von Nomen und Verb. Nach
der Einführung in die Schrift durch einen Teil A folgen in Teil B die o-, a- u. konsonan-
tische Deklination und die them. Konjugation, in C die athem. Konj. und in D die sog.
unregelmäßigen Verben auf -o. Die neue sprachliche Erscheinung wird jeweils an Einzel-
sätzen (A-Stücke) aufgezeigt, unter denen sich häufig Anlehnungen an Originaltexte
bzw. direkte Zitate befinden (in der Regel mit Quellenangabe, leider nicht überall, so
z. B. bei manchen Verszitaten nicht). Die zu Beginn des Buches im Vordergrund stehende
induktive Methode wird mit fortschreitender Erarbeitung der wichtigsten Grundkennt-
nisse der Formenlehre von Nomen und Verb mehr und mehr durch die deduktive Me-
thode ersetzt. Dieses Vorgehen ist nach dem heutigen Stand der Didaktik voll gerecht-
fertigt und damit wünschenswert, da es die Fähigkeit des Analogisierens und des Ver-
gleichen von Sprachstrukturen in besonderem Maße fördert. Dementsprechend wird
auch z. B. bei der Vermittlung der Formenlehre der them. Konjug. nicht ausschließlich
die Systematik der Grammatik als Maßstab für die Stoffeinteilung nach Kapiteln zu-
grunde gelegt, sondern mehr allgemeine Gesichtspunkte der Formenelemente. In ähn-
liche Richtung zielt die mit der Formenlehre parallel laufende Einführung in die wich-
tigsten Erscheinungen der Syntax. Bei einer solchen Verfahrensweise erübrigt es sich
z. B., für eine systematische Behandlung der Kasuslehre nach der Grammatik Kraft und
Zeit unnötig zu vertun, wenn dieselben Kenntnisse zusammen mit dem ersten Auf-
treten der entsprechenden Verben vermittelt werden. Dieselbe Feststellung gilt auch für
die Tempora und Modi, für die Infinitive und Partizipien, deren wichtigste syntaktischen
Anwendungsbereiche gleich mit dem ersten Vorkommen der entsprechenden Verbformen
umrissen werden. Auf der anderen Seite aber bietet das Übungsbuch vor allem in seiner
zweiten Hälfte zur Vertiefung und zur Vermittlung einer grammatischen Übersicht
systematische Zusammenfassungen der für die spätere Lektüre bedeutendsten syntak-

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