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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 13.1970

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Nr. 4
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Klein, Klaus: [Rezension von: Ars Graeca, Einbändiges Übungsbuch. XVI]
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https://doi.org/10.11588/diglit.33063#0070

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tischen Erscheinungen. Damit kommt zu dem Moment der Systematisierung des früher
an verschiedenen Punkten Besprochenen auch noch das Moment der Wiederholung, ein
weiterer Gewinn im Hinblick auf die Wichtigkeit der betreffenden Erscheinungen.
Aus der oben gekennzeichneten Anlage des Buches erklärt sich auch das nahezu regel-
mäßige Vorkommen von B-, bzw. B- u. C-Stücken nach dem ersten Drittel (bis ersten
Hälfte). Die im Zusammenhang mit der Formenlehre bzw. neben der Formenlehre immer
stärker hervortretenden syntaktischen Strukturen machen zur Verdeutlichung und Ver-
tiefung einen größeren Textzusammenhang erforderlich, als es bei der im ersten Drittel
mehr im Vordergrund stehenden Formenlehre nötig ist. Bieten hier die A-Stücke mit
ihren Einzelsätzen genügend Material zur induktiven Erschließung der einzelnen Sche-
mata, so können jetzt die Einzelsätze, soweit sie sich auf syntaktische Erscheinungen
beziehen, nur noch exemplarisch die entsprechende Sprachfunktion veranschaulichen,
während die Vielfalt der Anwendung an zusätzlichen Textzusammenhängen demon-
striert werden muß. Diese B- u. C-Stücke lehnen sich gemäß den Quellenangaben gut
zur Hälfte an Originaltexte an. Dabei ist lobend hervorzuheben, daß der Schüler weder
vom Inhalt noch von der Sprache her überfordert wird, eine Gefahr, die bei einem zu
starken Hang, nur ja Originaltext zu bieten, sehr nahe liegt.
Die in Abschnitt E über die B- u. C-Stücke hinaus noch gebotenen Lesestoffe stehen
etwas im Widerspruch zu der sonstigen Absicht, den Grammatikkurs zügig durchzu-
führen. Die Angaben über die Einflechtung der einzelnen Lesestücke in den Grammatik-
teil sind zwar ein guter Tip, aber prüft man einmal diese Einschubstellen nach, so ergibt
sich nur an zwei Punkten (Kap. 23 u. 52) eine sinnvolle Ergänzung insofern, als die
betreffenden Kapitel keine B-Stücke enthalten und die Lesestücke damit den entspre-
chenden Ersatz dafür bilden könnten. An allen anderen Stellen jedoch handelt es sich um
zusätzliche Lesestücke, die zum Teil wegen ihres Umfanges längere Zeit zu einer Be-
handlung benötigen. Vielleicht liegt hier ein kleines Zugeständnis an jene Ansicht vor,
die schon möglichst früh parallel zum Grammatikkurs eine Art „propädeutischer“ Lek-
türe betreiben möchte. Allerdings ist der Nutzen einer solchen Lektüre auch dann sehr
fraglich, wenn, wie hier bei einigen Stücken, auf eine Zeile Text im Durchschnitt zwei
Vokabelangaben kommen.
Unter den Einzelabschnitten des Übungsbuches verdient vor allem noch Teil A be-
sondere Erwähnung. Er bringt die Einführung in die Schrift und ist in seiner Anlage und
Anschaulichkeit so gut dargeboten, daß der Schüler ohne viel fremde Anleitung sich die
nötigen Kenntnisse und Fertigkeiten aneignen kann.
Vom Vokabelverzeichnis muß als bemerkenswert hervorgehoben werden: einmal
der schon oben erwähnte unterschiedliche Druck zwischen dem, was innerhalb des Vo-
kabulars eines Kapitels entscheidend ist und was nicht, zum anderen die Übernahme
von wichtigem grammatischen Stoff zu einzelnen Vokabeln (z. B. die Stammformen
eines Verbs teilweise oder ganz je nach Stand der Kenntnisse), zum dritten der durch
einen Randbalken deutlich gegebene Hinweis auf weiteren grammatischen Stoff von
Vokabeln, die in den Stücken selbst nicht Vorkommen.
Im Zusammenhang mit den Wörterverzeichnissen gebührt noch besonderes Lob dem
Eigennamenverzeichnis, das nicht gerade nur die Umsetzung des griechischen Eigen-
namens ins Deutsche mit noch höchstens einem erklärenden Zusatz gibt, sondern in
knappen, stichwortartigen Angaben mehr Wissenswertes über die betreffende Person
vermittelt.
Das Gesamtverzeichnis der Vokabeln sticht dadurch hervor, daß es in Griechisch und
Deutsch abgefaßt ist und der Schüler daher nicht erst umständlich über die Kapitel-
bezeichnung dann innerhalb der Vokabeln des angegebenen Kapitels nach der Bedeu-
tung suchen muß.

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