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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 13.1970

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Nr. 2/3
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Clasen, Adolf: "Wozu Latein?": wie ist sein Platz im modernen Curriculum zu begründen? :1970
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https://doi.org/10.11588/diglit.33063#0042

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„WOZU LATEIN?“
Wie ist sein Platz im modernen Curriculum zu begründen? 1970
Gliederung:
I. Wissenschaftlicher Nutzwert:
Lateinkenntnisse, die auf der Schule erworben werden, bedeuten:
1. Voraussetzung für manche Studiengebiete, auf jeden Fall Erleichterung
2. Unabhängigkeit in einer vom Engl, beherrschten Epoche
3. Verfügung über das Reservoir, aus dem die technologischen Nomen-
klaturen ergänzt werden
4. Zeitgewinn und Sicherheit
II. Sprach- und Denkschulung:
1. LU erzieht zu wissenschaftlichen Denk- und Verhaltensstilen
2. LU schult problemlösendes („logisches“) Denken
3. LU leistet intensive Schulung des muttersprachlichen Ausdrucksvermögens
4. LU schult das Denken anders als die Metasprachen
5. „Transfer“
6. Lt. verfremdet als produktives Sprachmodell den muttersprachlichen
Denkansatz
III. LU als Faktor sozial-kompensierender Sprachschulung
IV. Lernziele des Lektüreunterrichts:
1. Erziehung zu kritischer Auseinandersetzung mit fremden Denkmodellen
im Sinne politischer und sozialer Erziehung
2. Lat. Lektüre erfüllt alle geforderten Voraussetzungen für den schulischen
Interpretationsansatz
3. Durch Erziehung zu Sachlichkeit und Distanz widerstrebt LU ideolo-
gischen Denkschablonen
4. LU erfüllt kulturerschließende Funktionen
5. LU bedeutet, da so vieles zugleich getan werden muß, eine rationelle
Methode
V. Folgerungen - Forderungen:
1. Das Alternativangebot in IV muß erhalten bleiben
2. Fragen der Unterrichtsdauer
3. Latein als dritte Fremdsprache
4. Gefahren der Überforderung
5. Lt. als 1. Fremdsprache im altsprachlichen Gymnasium
I. Wissenschaftlicher Nutzwert:
1. Lateinkenntnisse sind notwendig für verschiedene Studienrichtungen: Theo-
logie, Rechtswissenschaften, Medizin, Pharmazie, vor allem für geisteswissen-
schaftliche Disziplinen, und hier wiederum für die philologischen und historischen.
Während der Umfang der jeweils verlangten Lateinkenntnisse nach Studienort
und -fach durchaus uneinheitlich ist, sollte als gewichtiger der Umstand gelten,

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