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Deutscher Altphilologenverband [Editor]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 13.1970

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Nr. 4
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Klein, Klaus: [Rezension von: Ars Graeca, Einbändiges Übungsbuch. XVI]
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https://doi.org/10.11588/diglit.33063#0071

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Die äußere Aufmachung des Unterrichtsbuches entspricht voll und ganz den nötigen
Anforderungen. So ist es mit reichhaltigem Bild- und Kartenmaterial versehen. Wie
wichtig gerade dieser Punkt den Herausgebern ist — zugleich mit dem Erlernen der
Sprache und der Besprechung textbezogenen Anschauungsmaterials in die Geisteswelt
der Griechen einzudringen — beweist die Beilage mit den ausführlichen Erläuterungen
zu den Abbildungen. Wem die Abbildungen nicht richtig bzw. nicht zahlreich genug aus-
gewählt zu sein scheinen oder wem die Reproduktionen nicht gut genug erscheinen, -
vielleicht zu wenig Farbdrucke der möge sich durch die ausführlichen Literaturhin-
weise am Ende der Beilage angeregt fühlen. Bei Vorwürfen gegenüber dem Angebot von
Bildmaterial bedenke man immer die Realisierbarkeit von noch offenen Wünschen im
Hinblick auf den Preis eines solchen Buches!
Papier und Druck sind von guter Qualität; das Schriftbild, vor allem in der Anord-
nung der Einzelsätze in den A- u. Ü-Stücken, ist übersichtlich. Der Einband ist stabil
und verspricht der täglichen Benutzung von IV2 Jahren standzuhalten.
Eine kritische Anmerkung ist in erster Linie gegen die Themenangaben zu Beginn
der Lektionen vorzubringen. Zum einen können sie teilweise durch ihren Umfang, teil-
weise durch die Neuheit der Begriffe beim Schüler Verwirrung stiften, zum anderen
nehmen sie das Arbeitsergebnis vorweg, was vor allem bei der Anwendung der induk-
tiven Methode einen bedauerlichen Nachteil darstellt. Auch die unter den Themenan-
gaben in Kleindruck stehenden Hinweise auf die Paragraphen in der Sprachlehre sind
überflüssig. Denn die Einführung in die jeweiligen Abschnitte der Grammatik hat der
Schüler nicht allein zu vollziehen - nur so hätten die Hinweise einen Sinn sondern
unter Anleitung des Lehrers. Für den Lehrer aber sind die Themen der Lektionen wie
auch die entsprechenden Abschnitte in der Sprachlehre im Inhaltsverzeichnis genauso
ausführlich angegeben. Wozu also noch dieselben Überschriften vor den Lektionen?
Ein kritisches Wort zu den in Abschnitt E gebrachten Lesestücken zur Vertiefung
ist oben schon angeführt. Allerdings ist die Situation hier etwas anders als bei den oben
kritisierten Überschriften zu den Kapiteln. Während man diese Überschriften hinneh-
men muß, kann man die Lesestücke ohne weiteres ausklammern. Bleibt nur die Frage,
ob durch das Weglassen von 11 Seiten Text der Preis nicht etwas hätte herabgesetzt
werden können. Zum Schluß bleibt noch etwas Ungewohntes in der Anordnung der
Kapitelteile zu vermerken, ohne daß es unbedingt als ein Nachteil bezeichnet werden
soll. Die Ü-Stücke erscheinen nicht in einem gesonderten Teil, sie schließen sich vielmehr
jeweils direkt an die-A- bzw. B(C)-Stücke an. Damit wird bisweilen der Umfang eines
Kapitels etwas unübersichtlich (Kap. 21 z. B. erstreckt sich über vier Seiten, ähnlich
Kap. 35, viele andere umfassen bis zu drei Seiten). Man darf sich durch diese Anordnung
nur nicht verleiten lassen, indem man sich streng an die Reihenfolge halten zu müssen
glaubt, die Übungen erst nach völligem Abschluß der A- bzw. B(C)-Stücke anzuschließen.
Zusammenfassend kann folgendes Urteil abgegeben werden:
Das vorliegende Übungsbuch ist in seiner Anlage und in seinem Aufbau unter metho-
disch-didaktischen Gesichtspunkten wohl durchdacht. Das Angebot an Text und Bildern
vermittelt einen ausgewogenen Einblick in die vielfältigen Aspekte der griechischen
Geisteswelt. Die Arbeitshilfen (z. B. Wörterverzeichnisse) sind übersichtlich gestaltet,
so daß sie einfach im Gebrauch sind und eine echte Hilfe darstellen. Die äußere Form
ist ansprechend und solide.
Im ganzen also ein Buch, das sich als Unterrichtswerk empfehlen läßt, weil es in
seiner Art eine erfolgreiche Arbeit verspricht.
Klaus Klein/Andernach

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