der Einübung von Deklination und Konjugation lag der Schwerpunkt auf für das All-
tagsleben wichtigen Sätzen (Tonkassette), wobei besonders herauszustellen war der
Ersatz des in der 8r?^OTLKr7 fehlenden Infinitivs durch einen Finalsatz mit yd (rya).für
den die vom Altgriechischen bekannten Aktionsarten zu beachten sind. Der den Fahr-
ten vorangehenden Phase des Spracherwerbs eine solche der Lektüre neugriechischer
Texte (H.W. Schmidt a.a.O.) anzuschließen, wäre ohnehin nur in der eigenen Klasse
möglich gewesen, verbot sich aber auch dort aus Zeitgründen. H.W. Schmidt hat —
wenn ich es recht verstanden habe — mit dem Spracherwerb erst nach der Reise be-
gonnen. Anzumerken bleibt, daß ich auch an der Mittelstufe frühere Bemühungen mit
Medien fortgesetzt und interessierten Schülern den Gebrauch der griechischen
Schreibschrift in Efaus- und Arbeitsheften ermöglicht und gestattet habe.
Dem möglichen Einwand, bei der heute weit verbreiteten Kenntnis des Englischen er-
übrige sich für Studienfahrten oder für den nun wahlweise möglichen Schüleraus-
tausch nach und mit Griechenland ein vorbereitender Unterricht in Neugriechisch,
läßt sich entgegenhalten, daß dies begrenzt für Städte (unterschiedlicher Bildungsgrad
der Einwohner), nur selten für ländliche Gegenden (rückgekehrte Auswanderer oder
Gastarbeiter) zutrifft, eine Erfahrung, die auch H.W. Schmidt erwähnt.
Gerade dort und auch im Umgang mit Omnibusfahrern sind noch mehr als die Schüler
die führenden oder begleitenden Lehrer sprachlich gefordert. Ebenso gilt dies, wenn
Lehrer privat an wissenschaftlich geleiteten Reisen nach Griechenland oder Zypern
teilnehmen. In beiden Fällen haben sie Gelegenheit zu überprüfen, wie weit ihre
Sprachkenntnisse ausreichen, um auftretenden Schwierigkeiten zu bewältigen.
Mir selbst war es möglich,
— einem verspätet als Einzelreisenden in Griechenland angekommenen Schüler den
Abschnitt zum Sammelfahrschein und den Reisepaß wiederzubeschaffen, die ihm
ein Bahnhofsvorsteher abgenommen hatte,
— während privater Studienreisen den Neugriechisch sprechenden Reiseleiter (Fach-
kollege) durch Teilung der Gruppe und Verteilung auf zwe; Dorfgasthöfe mit Über-
nahme der Essensbestellung zu entlasten
— während einer Zypernreise auf Wunsch des Omnibusfahrers dessen Dankesworte
an uns und im Anschluß daran die völlig unerwartete Begrüßung unserer Gruppe
durch einen Vertreter des KojU^owrcTtKO Ku7rpou — der Kommunisti-
schen Partei Zyperns — zu übersetzen.
Daß man sich in einem Gastland freut, wenn ein ^eyoc sich um Sprachkenntnisse be-
müht, ist allgemein bekannt. Als ich in einem Athener Kunstgewerbegeschäft einen für
mich belanglosen Gegenstand höflich zurückwies, wurde er mir trotzdem mit folgender
Begründung überreicht: <Au7*o etyat eya 5cupo(y), Srort (e)oetg ^trXa-re rrjy yXcorra
)gou.> Nicht übermütig, aber mutig hat es mich gemacht, als mir ein Athener, den ich
in seiner Sprache angesprochen hatte, in fließendem Deutsch erwiderte: ,,Sie sind für
mit der erste Deutsche, der ein anständiges Griechisch spricht."
Zum neugriechischen Wortschatz: Nicht jedes vom Altgriechischen abweichende
Wort muß aus dem Lateinischen, Italienischen, Französischen, Türkischen, Slawi-
schen, Albanischen entlehnt sein, sondern erweist sich manchmal als ein wenig be-
kanntes, aber im altgriechischen Handwörterbuch von Pape auffindbares Synonym.
Einzelbeispiele finden sich bei Eideneieü); aus eigener Erfahrung füge ich hinzu neu-
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tagsleben wichtigen Sätzen (Tonkassette), wobei besonders herauszustellen war der
Ersatz des in der 8r?^OTLKr7 fehlenden Infinitivs durch einen Finalsatz mit yd (rya).für
den die vom Altgriechischen bekannten Aktionsarten zu beachten sind. Der den Fahr-
ten vorangehenden Phase des Spracherwerbs eine solche der Lektüre neugriechischer
Texte (H.W. Schmidt a.a.O.) anzuschließen, wäre ohnehin nur in der eigenen Klasse
möglich gewesen, verbot sich aber auch dort aus Zeitgründen. H.W. Schmidt hat —
wenn ich es recht verstanden habe — mit dem Spracherwerb erst nach der Reise be-
gonnen. Anzumerken bleibt, daß ich auch an der Mittelstufe frühere Bemühungen mit
Medien fortgesetzt und interessierten Schülern den Gebrauch der griechischen
Schreibschrift in Efaus- und Arbeitsheften ermöglicht und gestattet habe.
Dem möglichen Einwand, bei der heute weit verbreiteten Kenntnis des Englischen er-
übrige sich für Studienfahrten oder für den nun wahlweise möglichen Schüleraus-
tausch nach und mit Griechenland ein vorbereitender Unterricht in Neugriechisch,
läßt sich entgegenhalten, daß dies begrenzt für Städte (unterschiedlicher Bildungsgrad
der Einwohner), nur selten für ländliche Gegenden (rückgekehrte Auswanderer oder
Gastarbeiter) zutrifft, eine Erfahrung, die auch H.W. Schmidt erwähnt.
Gerade dort und auch im Umgang mit Omnibusfahrern sind noch mehr als die Schüler
die führenden oder begleitenden Lehrer sprachlich gefordert. Ebenso gilt dies, wenn
Lehrer privat an wissenschaftlich geleiteten Reisen nach Griechenland oder Zypern
teilnehmen. In beiden Fällen haben sie Gelegenheit zu überprüfen, wie weit ihre
Sprachkenntnisse ausreichen, um auftretenden Schwierigkeiten zu bewältigen.
Mir selbst war es möglich,
— einem verspätet als Einzelreisenden in Griechenland angekommenen Schüler den
Abschnitt zum Sammelfahrschein und den Reisepaß wiederzubeschaffen, die ihm
ein Bahnhofsvorsteher abgenommen hatte,
— während privater Studienreisen den Neugriechisch sprechenden Reiseleiter (Fach-
kollege) durch Teilung der Gruppe und Verteilung auf zwe; Dorfgasthöfe mit Über-
nahme der Essensbestellung zu entlasten
— während einer Zypernreise auf Wunsch des Omnibusfahrers dessen Dankesworte
an uns und im Anschluß daran die völlig unerwartete Begrüßung unserer Gruppe
durch einen Vertreter des KojU^owrcTtKO Ku7rpou — der Kommunisti-
schen Partei Zyperns — zu übersetzen.
Daß man sich in einem Gastland freut, wenn ein ^eyoc sich um Sprachkenntnisse be-
müht, ist allgemein bekannt. Als ich in einem Athener Kunstgewerbegeschäft einen für
mich belanglosen Gegenstand höflich zurückwies, wurde er mir trotzdem mit folgender
Begründung überreicht: <Au7*o etyat eya 5cupo(y), Srort (e)oetg ^trXa-re rrjy yXcorra
)gou.> Nicht übermütig, aber mutig hat es mich gemacht, als mir ein Athener, den ich
in seiner Sprache angesprochen hatte, in fließendem Deutsch erwiderte: ,,Sie sind für
mit der erste Deutsche, der ein anständiges Griechisch spricht."
Zum neugriechischen Wortschatz: Nicht jedes vom Altgriechischen abweichende
Wort muß aus dem Lateinischen, Italienischen, Französischen, Türkischen, Slawi-
schen, Albanischen entlehnt sein, sondern erweist sich manchmal als ein wenig be-
kanntes, aber im altgriechischen Handwörterbuch von Pape auffindbares Synonym.
Einzelbeispiele finden sich bei Eideneieü); aus eigener Erfahrung füge ich hinzu neu-
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