Aufsätze
Dank an Hans Werner Schmidt
Der Bitte des Vorstands, dem scheidenden Vorsitzenden den Dank des Verbands an
dieser Stelle auszusprechen, komme ich um so lieber nach, als ich mit ihm acht Jahre
im Vorstand zusammengearbeitet habe: Herr OStD Dr. Hans Werner Schmidt war von
1981-1985 Stellvertretender Vorsitzender, von 1985-1989 Vorsitzender des Deutschen
Altphi logenverbands.
Beim Schreiben dieser Zeilen gehen die Gedanken freilich noch weiter zurück, um
drei Jahrzehnte bis zum Wintersemester 1958/59 an der Universität Wien, als wir ge-
meinsam in Albin Leskys Seminar über Aischylos' Choephoren saßen. Bei den heftigen
Diskussionen, ob hinsichtlich des Kommos Leskys oder Schadewaldts (bereits vorlie-
gende) Interpretation zutraf, neigten die österreichischen Teilnehmer mehr Lesky, die
deutschen mehr Schadewaldt zu - kein Wunder, war doch Herr Schmidt mit noch
zwei Kommilitonen aus Tübingen gekommen. Schon damals war er ein Spezialist für
die griechische Tragödie, über die er 1961 bei Walter Jens mit der Arbeit ,,Das Spät-
werk des Sophokles. Eine Strukturanalyse des Oedipus auf Kolonos" promovierte.
Später beteiligte er sich mit der Untersuchung ,,Die Struktur des Eingangs" an Jens'
Sammelband ,,Die Bauformen der griechischen Tragödie", München 1971, S. 1-46.
Die Liebe zum Griechischen ist Hans Werner Schmidt geblieben. Als Direktor des
Gymnasiums am Ostring in Bochum (seit 1975) fördert er unermüdlich das Alt- und
Neugriechische (das er fließend spricht). Beiden Gebieten galt auch seine besondere
Aufmerksamkeit als Stellvertretender Vorsitzender sowohl des Landesverbands
Nordrhein-Westfalen im DAV (1977-1983) wie auch als Vorsitzender des Gesamtver-
bands. Er förderte mit Nachdruck die Arbeit der Kommission für Altgriechisch, vermit-
telte Kurse für Neugriechisch und erleichterte durch persönliche Kontakte den Mu-
seumsbesuch von Gruppen in Griechenland. Aber natürlich war das nur ein kleiner
Teil seiner immensen Arbeit. Von den 2000 Briefumschlägen, die er zu Beginn seiner
Amtszeit als Vorsitzender drucken ließ, gingen nicht weniger als 1800 mit Stellungs-
nahmen, Anfragen, Einladungen an alle Adressaten, die für die Alten Sprachen als An-
sprechpartner wichtig und richtig sind - vom Bundespräsidenten bis zu den Saaldie-
nern, die bei Tagungen die Mikrophone überwachen. Es hat ihn bei seiner bewunde-
rungswürdigen Energie nie verdrossen, wenn deren Reaktionen unwichtig oder -
schlimmer! - unrichtig waren, hat er in seiner Amtszeit doch Wichtiges und Richtiges
erreicht.
Sein kompetenter Rat und seine liebenswürdige Beharrlichkeit stehen dem Verband
auch weiterhin zur Verfügung, da er als Beisitzer im Vorstand fungiert. Doch bereits
Jetzt steht der Verband in seiner Schuld.
PROF. DR. E. LEFEVRE
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Dank an Hans Werner Schmidt
Der Bitte des Vorstands, dem scheidenden Vorsitzenden den Dank des Verbands an
dieser Stelle auszusprechen, komme ich um so lieber nach, als ich mit ihm acht Jahre
im Vorstand zusammengearbeitet habe: Herr OStD Dr. Hans Werner Schmidt war von
1981-1985 Stellvertretender Vorsitzender, von 1985-1989 Vorsitzender des Deutschen
Altphi logenverbands.
Beim Schreiben dieser Zeilen gehen die Gedanken freilich noch weiter zurück, um
drei Jahrzehnte bis zum Wintersemester 1958/59 an der Universität Wien, als wir ge-
meinsam in Albin Leskys Seminar über Aischylos' Choephoren saßen. Bei den heftigen
Diskussionen, ob hinsichtlich des Kommos Leskys oder Schadewaldts (bereits vorlie-
gende) Interpretation zutraf, neigten die österreichischen Teilnehmer mehr Lesky, die
deutschen mehr Schadewaldt zu - kein Wunder, war doch Herr Schmidt mit noch
zwei Kommilitonen aus Tübingen gekommen. Schon damals war er ein Spezialist für
die griechische Tragödie, über die er 1961 bei Walter Jens mit der Arbeit ,,Das Spät-
werk des Sophokles. Eine Strukturanalyse des Oedipus auf Kolonos" promovierte.
Später beteiligte er sich mit der Untersuchung ,,Die Struktur des Eingangs" an Jens'
Sammelband ,,Die Bauformen der griechischen Tragödie", München 1971, S. 1-46.
Die Liebe zum Griechischen ist Hans Werner Schmidt geblieben. Als Direktor des
Gymnasiums am Ostring in Bochum (seit 1975) fördert er unermüdlich das Alt- und
Neugriechische (das er fließend spricht). Beiden Gebieten galt auch seine besondere
Aufmerksamkeit als Stellvertretender Vorsitzender sowohl des Landesverbands
Nordrhein-Westfalen im DAV (1977-1983) wie auch als Vorsitzender des Gesamtver-
bands. Er förderte mit Nachdruck die Arbeit der Kommission für Altgriechisch, vermit-
telte Kurse für Neugriechisch und erleichterte durch persönliche Kontakte den Mu-
seumsbesuch von Gruppen in Griechenland. Aber natürlich war das nur ein kleiner
Teil seiner immensen Arbeit. Von den 2000 Briefumschlägen, die er zu Beginn seiner
Amtszeit als Vorsitzender drucken ließ, gingen nicht weniger als 1800 mit Stellungs-
nahmen, Anfragen, Einladungen an alle Adressaten, die für die Alten Sprachen als An-
sprechpartner wichtig und richtig sind - vom Bundespräsidenten bis zu den Saaldie-
nern, die bei Tagungen die Mikrophone überwachen. Es hat ihn bei seiner bewunde-
rungswürdigen Energie nie verdrossen, wenn deren Reaktionen unwichtig oder -
schlimmer! - unrichtig waren, hat er in seiner Amtszeit doch Wichtiges und Richtiges
erreicht.
Sein kompetenter Rat und seine liebenswürdige Beharrlichkeit stehen dem Verband
auch weiterhin zur Verfügung, da er als Beisitzer im Vorstand fungiert. Doch bereits
Jetzt steht der Verband in seiner Schuld.
PROF. DR. E. LEFEVRE
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