Der Fragebogen-Rücklauf war recht erfreulich. Als ungünstig hat es sich erwiesen, Versand und
Auswertung der Bogen in verschiedene Hände zu legen: Manche Adressaten wurden dadurch
nicht oder nicht rechtzeitig erreicht. Wir bitten Betroffene um Verständnis für ein unprofessionel-
les Verfahren, das sich auch in der nicht hinreichend differenzierten Formulierung einzelner Fra-
gen bemerkbar machte. Bei der Auswertung wurde nach Kräften versucht, die angebotenen Da-
ten korrekt zu verwerten und in einzelnen Fällen Vergleichsangaben zu der früheren Umfrage zu
gewinnen.
Wenn dennoch — ebenso wie 1984 — kein einheitliches Bild entsteht, so liegt dies eher daran,
daß der LU an den Universitäten der Bundesrepublik Deutschland sich weiterhin als chaotisches
Cesamtphänomen darstellt (vgl. dazu jetzt auch C. Römer, in: Mitteilungsblatt NRW, Jg. 37, Heft
1/1989, S. 11 f.).
1.2. Hintergrund und Ziele:
Zweck der Umfrage war die — vor allem quantitative — Bestandsaufnahme über einen — gegen-
über dem gymnasialen — noch immer als unerhebliche Größe geltenden Sektor des lateinischen
Sprachunterrichts. Das vorgelegte Material wiederum soll denen Hilfen bieten, die sich ,,vor
Ort" um — besonders personelle — Verbesserungen dieses Unterrichts bemühen, in den viele
hineinreden und für den sich kaum jemand wirklich zuständig fühlt.
Welche Schwierigkeiten mitunter zu überwinden sind, möge ein groteskes Beispiel zeigen: Für die Erteilung
des LU an der Ruhr-Universität Bochum ist u.a. die Stelle eines von der Schule abgeordneten ,,Studienrats im
Hochschuldienst" vorhanden. Sie mit einer erfahrenen Lehrkraft zu besetzen, scheiterte mehrfach. Der letzte,
nunmehr erfolgreiche Versuch nahm über drei Jahre in Anspruch; an ihm waren beteiligt: Das Kultusministeri-
um des Landes NRW, das Ministerium für Wissenschaft und Forschung, der Regierungspräsident in Arnsberg,
der leitende Beamte der Schulaufsichtsbehörde, mehrere Oberstudiendirektoren, der Rektor sowie der Prorek-
Der DAV und seine Latinumskommission möchte mit dieser Umfrage nichts gegenüber Behör-
den ausrichten: Mißstände sollen aufgezeigt, den Kursleitern der Rücken gestärkt, den Verant-
wortlichen Argumentationshilfen gesichert werden — und dies dürfte gerade für die großen Uni-
versitäten mit hohen Teilnehmerzahlen in den Kursen nicht unwichtig sein.
2. ,,Latein für Hörer aller Fakultäten"
2.1 Hinweise:
Die Überschrift meint die Lateinkurse an jenen Universitäten, die Seminare für Klassische Philo-
logie oder Institute für Altertumskunde besitzen; diese bieten traditionell Lateinkurse ,,für Hörer
aller Fakultäten" an, und was früher als selbstverständliche, ja ehrenvolle Aufgabe galt, ist dort
inzwischen zu einer hohen zusätzlichen Belastung geworden: Die sogenannte Fachaufsicht er-
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Auswertung der Bogen in verschiedene Hände zu legen: Manche Adressaten wurden dadurch
nicht oder nicht rechtzeitig erreicht. Wir bitten Betroffene um Verständnis für ein unprofessionel-
les Verfahren, das sich auch in der nicht hinreichend differenzierten Formulierung einzelner Fra-
gen bemerkbar machte. Bei der Auswertung wurde nach Kräften versucht, die angebotenen Da-
ten korrekt zu verwerten und in einzelnen Fällen Vergleichsangaben zu der früheren Umfrage zu
gewinnen.
Wenn dennoch — ebenso wie 1984 — kein einheitliches Bild entsteht, so liegt dies eher daran,
daß der LU an den Universitäten der Bundesrepublik Deutschland sich weiterhin als chaotisches
Cesamtphänomen darstellt (vgl. dazu jetzt auch C. Römer, in: Mitteilungsblatt NRW, Jg. 37, Heft
1/1989, S. 11 f.).
1.2. Hintergrund und Ziele:
Zweck der Umfrage war die — vor allem quantitative — Bestandsaufnahme über einen — gegen-
über dem gymnasialen — noch immer als unerhebliche Größe geltenden Sektor des lateinischen
Sprachunterrichts. Das vorgelegte Material wiederum soll denen Hilfen bieten, die sich ,,vor
Ort" um — besonders personelle — Verbesserungen dieses Unterrichts bemühen, in den viele
hineinreden und für den sich kaum jemand wirklich zuständig fühlt.
Welche Schwierigkeiten mitunter zu überwinden sind, möge ein groteskes Beispiel zeigen: Für die Erteilung
des LU an der Ruhr-Universität Bochum ist u.a. die Stelle eines von der Schule abgeordneten ,,Studienrats im
Hochschuldienst" vorhanden. Sie mit einer erfahrenen Lehrkraft zu besetzen, scheiterte mehrfach. Der letzte,
nunmehr erfolgreiche Versuch nahm über drei Jahre in Anspruch; an ihm waren beteiligt: Das Kultusministeri-
um des Landes NRW, das Ministerium für Wissenschaft und Forschung, der Regierungspräsident in Arnsberg,
der leitende Beamte der Schulaufsichtsbehörde, mehrere Oberstudiendirektoren, der Rektor sowie der Prorek-
Der DAV und seine Latinumskommission möchte mit dieser Umfrage nichts gegenüber Behör-
den ausrichten: Mißstände sollen aufgezeigt, den Kursleitern der Rücken gestärkt, den Verant-
wortlichen Argumentationshilfen gesichert werden — und dies dürfte gerade für die großen Uni-
versitäten mit hohen Teilnehmerzahlen in den Kursen nicht unwichtig sein.
2. ,,Latein für Hörer aller Fakultäten"
2.1 Hinweise:
Die Überschrift meint die Lateinkurse an jenen Universitäten, die Seminare für Klassische Philo-
logie oder Institute für Altertumskunde besitzen; diese bieten traditionell Lateinkurse ,,für Hörer
aller Fakultäten" an, und was früher als selbstverständliche, ja ehrenvolle Aufgabe galt, ist dort
inzwischen zu einer hohen zusätzlichen Belastung geworden: Die sogenannte Fachaufsicht er-
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