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Fößel, Amalie; Schneidmüller, Bernd [Bibliogr. antecedent]; Weinfurter, Stefan [Bibliogr. antecedent]
Die Königin im mittelalterlichen Reich: Herrschaftsausübung, Herrschaftsrechte, Handlungsspielräume — Mittelalter-Forschungen, Band 4: Stuttgart, 2000

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.26280#0025
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Februar 1014 durch Benedikt VIII. so wurden auch ihre Nachfolgerinnen Gisela von
Schwaben 1027^, Agnes von Poitou 1046^ und Bertha von Turin 1084^ zusammen
mit ihren Ehemännern von den Päpsten ihrer Zeit gekrönt.
Nach dem Tod Heinrichs II. im Juli 1024, wählten die Großen des Reiches auf
einer Versammlung in Kamba den Salier Konrad den Älteren zu seinem Nachfolger,
der seit etwa 1016 mit Gisela (* wohl 989/90 + 1043), der Witwe des schwäbischen
Herzogs Ernst I., verheiratet waH/ Daß eine Krönung der Königin stattfinden sollte,
schien jetzt nicht mehr fraglich. Doch es gab einen Skandal und deshalb - wie schon
1002 - erneut keine gemeinsame Zeremonie des Paares: Während Konrad II. bereits
vier Tage nach seiner Wahl am Fest der Geburt Mariens^, dem 8. September, im
Mainzer Dom durch Erzbischof Aribo gesalbt wurde, fand die Weihe Giselas erst ei-
nige Tage später, am 21. September, in Köln statPT Als Coronator fungierte Erzbi-
schof Pilgrim, der dem salischen Hofhistoriographen Wipo zufolge den König da-
rum ersucht habe, die Königin weihen zu dürfen. Damit habe er - so Wipo - gleich-
sam eine frühere Schuld wieder gutmachen wollen^.
Worin diese Schuld bestand, berichtet Wipo nicht; sie dürfte allerdings bei der
vorausgegangenen Wahl von Kamba zwischen den beiden Vettern, Konrad dem Äl-
teren und Konrad dem Jüngeren, zu suchen sein. Denn Pilgrim von Köln hatte sich
der lothringischen Opposition gegen den älteren Konrad angeschlosserW. Im Ge-

24 Kaiserkrönung am 26. März 1027 durch Papst Johannes XIX.
25 Krönung am Weihnachtstag, dem 25. Dezember, des Jahres 1046 durch Clemens II., den erst
kurz zuvor zum Papst erhobenen Bamberger Bischof Suitger.
26 Krönung am 31. März 1084 durch den Gegenpapst Clemens III.
27 Zum umstrittenen Geburtsjahr Giselas, 989 oder 999, wobei das frühere Datum plausibler er-
scheint, vgl. Hans Jürgen RiBCKENBERG, Das Geburtsdatum der Kaiserin Gisela, DA 9 (1952)
S. 535-538; Eduard HLAWiTSCHKA, Zur Bleitafelinschrift aus dem Grab der Kaiserin Gisela, HJb
97/98 (1978) S. 439-445; DERS., Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11.
Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um
»Kuno von Öhningen« (VuF Sonderband 35,1987) S. 132-144; Hansmartin ScHWARZMAiER, Pro-
bleme um die Kaiserin Gisela, in: DERS., Von Speyer nach Rom. Wegstationen und Lebensspu-
ren der Salier (1992) S. 50-58. - Zur Biographie zuletzt Gertrud THOMA, Kaiserin Gisela, in:
ScHNiTH (Hg.), Frauen des Mittelalters S. 90-120,470f.
28 Zur politischen Bedeutung dieses Krönungstages vgl. Emst-Dieter HEHL, Maria und das otto-
nisch-salische Königtum. Urkunden, Liturgie, Bilder, HJb 117 (1997) S. 271-310.
29 Die neueste Darstellung bei Franz-Reiner ERKENS, Konrad II. (um 990-1039). Herrschaft und
Reich des ersten Salierkaisers (1998) hier S. 13-55.
30 ... et arcJzz'epz'scopMS Pziegrinus z?Masz' pro eznendatz'one prioris cuipae z'znpetraizat a rege, Mt sz'tzz' Leeret z'n
ecciesz'a Coionz'ensi regz'nazrz consecrare, Wipo, Gesta Chuonradi II. imperatoris, ed. Harry BRESS-
LAU, MGH SS rer. Germ. [61] (1915) c. 2 S. 20. - Hermann von Reichenau, Chronicon, ed. G. H.
PERTz, in: MGH SS 5, a. 1024 S. 120 bestätigt die Krönung Giselas durch Pilgrim in Köln:... senz'-
or CoMnradMS rex proniotns, et ad Arz'Lone arcLiepz'scopo MogMntz'aci unctus est 6. Idus Septembr. Nee
THMtto post Hxor eins Gz'seta a Pz'iz'grz'no arcLz'epz'scopo Coiozzzae regz'na nzTzz'iozninzzs izenedz'cta 11. Kai. Oc-
toizr. Nur die Quedlinburger Annalen sprechen von der Weihe und Krönung Giselas in Mainz
durch Aribo: Parrzo dierzzm z'nterzzaiio etz'azn Gisiia, dioinitMS z'azn praeeiecta, zzzssM et adoocatione regz's,
ipso ilzz'denz persistente, MogMntianz conrzenz't, praesentez^zze z'znperatrz'ce CnnigMnda onznz'az^Me ad tzaec
pertinentia izcneste, Mt decuz't, adznz'nz'strante, a praefizto episcopo szztz nzzzito cieri senatns^Me conoentu
Lonore regio izenedz'ctz'one ac coronatMr (S. 90). Vgl. KRULL, Salbung S. 23; Percy Ernst SCHRAMM, Die
Königskrönungen der deutschen Herrscher von 961 bis um 1050, in: DERS., Kaiser, Könige und
Päpste. Gesammelte Aufsätze zur Geschichte des Mittelalters 3 (1969) S. 119.
31 Qzzazn^Mazrz arctziepz'scopMS Coioniensis et dux Pridericns CMzn aiiis zyMz'tzMsdanz Liuttzaringis causa z'Mnz'o-
rz's CJzMononz's, Mt/azna/Mz't, z'znzno Loste pacz's diaizoio z'nstz'gante iznpacati discederent; z?Mz' tarnen cz'to re-

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