Durch urkundlich bestätigte Besitzüberweisungen lassen sich auch zwei Vögte
der Kaiserin Kunigunde nachweisen: Durch ihren Vogt AdUp., was entweder für
Adelperonis, Adelperti oder Adelpreht steht, übereignete sie den Hof Ecknach mit
allen zugehörigen Rechten an den Adligen Babo, damit dieser ihn am Kühbacher
Kirchweihfest an das dortige Kloster schenke^. Ein zweiter Vogt Kunigundes, Graf
Kerold, vollzog die Übergabe einer Hörigen der Kaiserin namens Pechilda an ihren
Ministerialen Sasso zur Weitergabe an das Regensburger Kloster St. EmmeranWA
Als Vögte der Königin konnten daneben aber auch ihre Söhne fungieren. Dies belegt
eine Urkunde Konrads II. vom 9. August 1033, mit welcher der Kaiser eine Schen-
kung Giselas aus ihrem Erbgut an die Würzburger Kirche bestätigte, die durch die
Hand ihres Sohnes, Herzog Hermann von Schwaben, als ihrem Vogt vollzogen wor-
den waHV
Schließlich zählten zum Hofstaat der Königin Notare und Kapelläne, unter de-
nen sich etliche befanden, die mit maßgeblicher Protektion ihrer Dienstherrin den
Karrieresprung auf Bischofsstühle schafften. Als Beispiele können genannt werden:
Johannes Philagathos, ein enger Vertrauter der Kaiserin Theophanu, der zeitweise
auch als ihr Kapellan fungiert haben könnte und der das Bistum Piacenza und den
Titel eines Erzbischofs erhielt. In salischer Zeit erlangten Egilbert und Altmann, Ka-
pelläne der Kaiserin Agnes, nacheinander die Passauer Bischofswürde. Schließlich
focht Kaiserin Richenza einen jahrelangen, letztlich aber doch vergeblichen Kampf
für die Anerkennung ihres Kapellans Bruno als Bischof von Straßburg^T
Obwohl wir also einige Biographien von Kapellänen rekonstruieren können,
besitzen wir keinerlei Kenntnis über die Größe und Zusammensetzung der »Kanz-
lei« der Königin. Es läßt sich deshalb auch nicht eindeutig feststellen, ob und wann
von einer solchen gesprochen werden kann. Auf deren Existenz verweist wiederum
nur ein Indiz: Kaiserin Gisela stellte 1029 mit ihrem arcH'c%peEH7ms Wilhelm den
Kandidaten für die Besetzung des Straßburger Bischofsstuhls. Dieses für Wilhelm
durch die Annales Hildesheimenses bezeugte Amt^ bedeutet, daß Gisela zumin-
dest über zwei Kapelläne verfügt haben muß, weshalb in diesem Fall von einer eige-
440 DKunigunde 1 (-): Noiaza sz'f ozaazTzas deaza fz'zaeafzTzas preseaizTzas scz7;'cef H/afarzs, ^aaiz'fer paae-
daza zzaperafrz'x aozaz'ao Ozaaegaada pro redezapiz'oae aaz'zao Hez'arz'c; z'zaporaforz's, saz rzcro zaarzfz, pro-
prz'z's zpzo^ao pro ddaeadz's calpz's tpzaadaaz carteza aozaz'ae Eclzz'aalza per azaaaza szzz adoocotz Addp. fra-
dz'dz'f caz'daaz aoMz oz'ro aozazae Ba&o eaza oazazTzas afeasdzTzas ad pro/afaza carfeza perfz'aoafzTzas ...
(DD IIIS. 693).
441 DKunigunde 4 (-): Nofaza s;7 praeseafzTzas aüyae/afarz's, ^aaiz'fcr zzaperafrz'x Cfzaaz'gaaf eaza zaaaa ad-
oocafz saz KrroMz cozaz'fz's fradz'dz'f z'a zaaaaza Sassoaz's zaz'az'sferz'afz's sazjdazaiaza szzazrz aozazae Peclzddaza,
Mi fraderef ad saacfam de; zaarfyreza Ezazaerazaazaaz salz eo z'are, z^ao szEz seruz'ref... (DD IIIS. 697).
442 DKoII. 199 (1033 Aug. 9 Limburg) Schenkung ihrer Besitzung zu Regenbach sowie von zwei
Hörigen und deren Besitz zu Schmalfelden: Nofaza sz'f... zpzafz'fer rzos sz'zaaf^ae z'acaadz'ssz'zaa coa-
iecfafz's zzosfra G:'sz7a z'azperairz'x oz'defz'cei aagasia pro reazedz'o aaz'zaaraaz aosiraraaz pareafazaz^ae ao-
sfroraza caz'asdaza z'azaaaz'faiz's parfeaz proprz'efaie Eeredz'farz'a ad eaza perfz'aeafeza Regeafzacfz aozaz'aa-
iaaz sz'faza z'a pago Maigowe z'a cozaz'fafzz Efez'arz'cz cozaz'fz's ... cazzz coaseasa dz7ecfz'/z7z';' aosfr; Hez'arz'c; re-
gz's aec aoa eaza azaaa aduocaiz, sc;7;'cei/z7;'z saz dacz's Herezaaaaz saacfo K;7;'aao precz'oso Cfzrz'sfz azarfz'rz
z'a Wzrzdzarg re^az'esceafz z'a zaaaaza Jz'defz's aosfrz Megzafzard; epz'scopz, ^az ez'deza preesf eccfesz'ae, perpe-
faafz'fer z'a proprz'aza Eafzeadaza iradz'fz'oae/z'rzaz'ssz'zaa doaarzz'zaas. Vgl. dazu Peter HiLSCH, Regenbach
und die Schenkung der Kaiserin Gisela, Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 41
(1983)S.52-81.
443 Zu den genannten Kapellänen vgl. unten S. 187-189.
444 Die Quellenbelege S. 185f.
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der Kaiserin Kunigunde nachweisen: Durch ihren Vogt AdUp., was entweder für
Adelperonis, Adelperti oder Adelpreht steht, übereignete sie den Hof Ecknach mit
allen zugehörigen Rechten an den Adligen Babo, damit dieser ihn am Kühbacher
Kirchweihfest an das dortige Kloster schenke^. Ein zweiter Vogt Kunigundes, Graf
Kerold, vollzog die Übergabe einer Hörigen der Kaiserin namens Pechilda an ihren
Ministerialen Sasso zur Weitergabe an das Regensburger Kloster St. EmmeranWA
Als Vögte der Königin konnten daneben aber auch ihre Söhne fungieren. Dies belegt
eine Urkunde Konrads II. vom 9. August 1033, mit welcher der Kaiser eine Schen-
kung Giselas aus ihrem Erbgut an die Würzburger Kirche bestätigte, die durch die
Hand ihres Sohnes, Herzog Hermann von Schwaben, als ihrem Vogt vollzogen wor-
den waHV
Schließlich zählten zum Hofstaat der Königin Notare und Kapelläne, unter de-
nen sich etliche befanden, die mit maßgeblicher Protektion ihrer Dienstherrin den
Karrieresprung auf Bischofsstühle schafften. Als Beispiele können genannt werden:
Johannes Philagathos, ein enger Vertrauter der Kaiserin Theophanu, der zeitweise
auch als ihr Kapellan fungiert haben könnte und der das Bistum Piacenza und den
Titel eines Erzbischofs erhielt. In salischer Zeit erlangten Egilbert und Altmann, Ka-
pelläne der Kaiserin Agnes, nacheinander die Passauer Bischofswürde. Schließlich
focht Kaiserin Richenza einen jahrelangen, letztlich aber doch vergeblichen Kampf
für die Anerkennung ihres Kapellans Bruno als Bischof von Straßburg^T
Obwohl wir also einige Biographien von Kapellänen rekonstruieren können,
besitzen wir keinerlei Kenntnis über die Größe und Zusammensetzung der »Kanz-
lei« der Königin. Es läßt sich deshalb auch nicht eindeutig feststellen, ob und wann
von einer solchen gesprochen werden kann. Auf deren Existenz verweist wiederum
nur ein Indiz: Kaiserin Gisela stellte 1029 mit ihrem arcH'c%peEH7ms Wilhelm den
Kandidaten für die Besetzung des Straßburger Bischofsstuhls. Dieses für Wilhelm
durch die Annales Hildesheimenses bezeugte Amt^ bedeutet, daß Gisela zumin-
dest über zwei Kapelläne verfügt haben muß, weshalb in diesem Fall von einer eige-
440 DKunigunde 1 (-): Noiaza sz'f ozaazTzas deaza fz'zaeafzTzas preseaizTzas scz7;'cef H/afarzs, ^aaiz'fer paae-
daza zzaperafrz'x aozaz'ao Ozaaegaada pro redezapiz'oae aaz'zao Hez'arz'c; z'zaporaforz's, saz rzcro zaarzfz, pro-
prz'z's zpzo^ao pro ddaeadz's calpz's tpzaadaaz carteza aozaz'ae Eclzz'aalza per azaaaza szzz adoocotz Addp. fra-
dz'dz'f caz'daaz aoMz oz'ro aozazae Ba&o eaza oazazTzas afeasdzTzas ad pro/afaza carfeza perfz'aoafzTzas ...
(DD IIIS. 693).
441 DKunigunde 4 (-): Nofaza s;7 praeseafzTzas aüyae/afarz's, ^aaiz'fcr zzaperafrz'x Cfzaaz'gaaf eaza zaaaa ad-
oocafz saz KrroMz cozaz'fz's fradz'dz'f z'a zaaaaza Sassoaz's zaz'az'sferz'afz's sazjdazaiaza szzazrz aozazae Peclzddaza,
Mi fraderef ad saacfam de; zaarfyreza Ezazaerazaazaaz salz eo z'are, z^ao szEz seruz'ref... (DD IIIS. 697).
442 DKoII. 199 (1033 Aug. 9 Limburg) Schenkung ihrer Besitzung zu Regenbach sowie von zwei
Hörigen und deren Besitz zu Schmalfelden: Nofaza sz'f... zpzafz'fer rzos sz'zaaf^ae z'acaadz'ssz'zaa coa-
iecfafz's zzosfra G:'sz7a z'azperairz'x oz'defz'cei aagasia pro reazedz'o aaz'zaaraaz aosiraraaz pareafazaz^ae ao-
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faafz'fer z'a proprz'aza Eafzeadaza iradz'fz'oae/z'rzaz'ssz'zaa doaarzz'zaas. Vgl. dazu Peter HiLSCH, Regenbach
und die Schenkung der Kaiserin Gisela, Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 41
(1983)S.52-81.
443 Zu den genannten Kapellänen vgl. unten S. 187-189.
444 Die Quellenbelege S. 185f.
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