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Türck, Verena; Schneidmüller, Bernd [Bibliogr. antecedent]; Weinfurter, Stefan [Bibliogr. antecedent]
Beherrschter Raum und anerkannte Herrschaft: Friedrich I. Barbarossa und das Königreich Burgund — Mittelalter-Forschungen, Band 42: Ostfildern, 2013

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.34758#0250

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6. Die Anerkennung der Herrschaft
Friedrichs I. in Burgund
6.1 Bezugnahme auf den König durch Privilegien
6.1.1 Grundsätzliche Überlegungen zur Urkundenentstehung
Bereits einleitend wurde kurz auf die Problematik der Quellengruppe Urkunden
abgehoben."'" Hierbei wurde auf die insgesamt 1249 überlieferten und in der Reihe
MGH Diplomata edierten Urkunden Friedrichs I. bezüglich ihrer Verteilung und
Überlieferungssituation hingewiesenV" Nochmals hervorgehoben sei der wich-
tige Unterschied zwischen Privilegien und Mandaten, denn durch unterschiedli-
che Intention und Ausfertigung waren ihre Überlieferungschancen grundsätzlich
verschieden.
Die Edition der Urkunden Friedrichs I. lässt erkennen, dass von den 1032 origi-
nal, kopial oder als datierbare Deperdita überlieferten Urkunden für „das arelati-
sche Königreich 107 Urkunden, Mandate und Briefe"^" ausgestellt wurden. Die
Zusammenstellung der Urkunden Friedrichs für Burgund in dieser Arbeit bringt
eine kleine Verschiebung, denn es wurden auch nicht genau datierbare Deperdita,
unter anderen zwei in den MGH nicht aufgenommene Deperdita, hinzugezählt.^
Außerdem wurden die in der MGH-Edition noch nicht verzeichneten Neufunde
berücksichtigt!^ Zudem wurden die Rundschreiben und Urkunden, die den
Grenzraum zum Herzogtum Burgund bzw. Empfänger im Herzogtum Burgund
betreffen, hinzugezählt, während die Urkunde für das Hospiz auf dem Großen St.
Bernhard im Grenzgebiet zu Italien nicht mitgerechnet wurde."" Insgesamt kön-
nen so 124 Urkunden Friedrichs für burgundische Empfänger gezählt werden.""
Davon liegen 107 als Originale oder kopiale Überlieferungen und 17 als Deperdita
vor.
Im Vergleich mit den Urkunden der salischen Könige, Lothars III. und Kon-
rads III. wird schnell deutlich, dass die Kontakte Friedrichs I. nach Burgund und
die Kontaktaufnahme der Burgunder zu ihm die seiner Vorgänger weit übertra-

1409 Siehe weiter oben in Kapitel 2.4.1.
1410 Siehe hierzu auch bei AppELT, Einleitung, S. lf.
1411 AppELT, Einleitung, S. 2.
1412 RI 1903,2412.
1413 Neu hinzugekommen durch die Auffindung einer bisher unbekannten kopialen Überlieferung
ist ein Privileg Friedrichs für das Prämonstratenserstift Corneux; RI 1505a (mit weiteren Anga-
ben, eine Edition ist in Vorbereitung). Daneben gibt es eine Verschiebung, denn MGH D FI.*764
zählt seit der Auffindung einer Urkundenabschrift nicht mehr als Deperditum; siehe die neue
Edition bei HÖFLiNGER/SptEGEL, Urkunde, S. 89f.
1414 Aus der Zusammenstellung von Appelt geht nicht klar hervor, welche dieser Urkunden er mit-
gerechnet hat; AppELT, Einleitung, S. 2. Für das Hospiz auf dem Großen St. Bernhard urkundete
Friedrich MGH D FI. 646.
1415 Siehe hierzu im Anhang 9.2 die Tabelle der Urkunden Friedrichs I. für burgundische Empfän-
ger.
 
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