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Lorke, Ariane; Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]; Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg [Mitarb.]
Kommunikation über Kirchenreform im 11. Jahrhundert (1030-1064): Themen, Personen, Strukturen — Mittelalter-Forschungen, Band 55: Ostfildern: Jan Thorbecke Verlag, 2019

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https://doi.org/10.11588/diglit.54853#0345
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VI Kirchenreformer in der Mitte des 11. Jahrhunderts

tesfrieden sowie die treugci Dei einzuführen und zu bewahren.1753 Hinter dem
Fehlen jeglicher Nachrichten über Benedikts Wirken ab 1042 vermutete Vones-
Liebenstein eine Pilgerreise nach Rom oder Jerusalem.1754
VI.2.2.8 Dietrich II. von Luxemburg, Bischof von Metz
Nachdem Dietrich (auch Theoderich)1755, der 1006 in das Amt des Metzer Bi-
schofs gelangte, die aus seiner Herkunft als Luxemburgischem Grafensohn re-
sultierenden Auseinandersetzungen mit seinem Schwager Heinrich II. über-
wunden hatte, entfaltete er bis zu seinem Tod 1047 eine rege reformerische Tä-
tigkeit. Am Wiederaufbau der Klosterkirche von St-Evre nahm Dietrich durch
große finanzielle Zuwendungen teil.1756 Er feierte mit anderen Reformfreunden
die Weihe der Stabloer Klosterkirche im Juni 1040 und konnte Ende desselben
Monats den durch ihn begonnenen Kathedralneubau konsekrieren.1757 Dabei
war wohl auch Heinrich III. anwesend, wie aus einer durch Dietrich bezeugten
königlichen Besitzbestätigung für das Stift der heiligen Maria Magdalena in
Verdun zu schließen ist.1758 Dietrichs Nennung im St. Maximiner Nekrolog ver-
stärkt die Vermutung, er habe vielleicht die Gorzer Klosterschule besucht.1759 Er
starb am 30. April 1047.1760
VI.2.2.9 Ermenfried, Bischof von Sitten
Der vielleicht mit dem Grafenhaus von Savoie verwandte Ermenfried1761 diente
zunächst als Kanoniker in St-Maurice d'Agaune südöstlich des Genfer Sees,1762
bevor er spätestens 1041 als Kanzler in die Dienste des Erzbischofs Hugo von
Besannen trat1763. Diese Position wie auch seit 1046 das Archidiakonat in Be-
sannen hatte er bis zu seiner Erhebung zum Bischof von Sitten im Jahre 1054

1753 S. oben S. 48.
1754 Vones-Liebenstein, Debüts 1991, S. 11.
1755 Zu ihm vgL Parisse, Entourage 2006, S. 442f.; ders., Metz 1986, S. 111; ders., Dietrich II. 1985;
Boshof, Ottonenzeit 1983, S. 31-34, 42-45; Fleckenstein, Hofkapelle 2 1966, S. 211, 290.
1756 S. oben Anm. 135, 640, 844f.
1757 Zu Stablo vgL Steindorff, Jahrbücher 1 1874, S. 87f.
1758 Vgl. MGH DD H III 53. Zum Zusammenhang zwischen dem Maria-Magdalenenpatrozinium
und der Reform s. unten Anm. 1959.
1759 Vgl. Zielinski, Reichsepiskopat 1984, S. 84, Anm. 55.
1760 Vgl. Parisse, Entourage 2006, S. 443.
1761 Zu ihm vgl. Dubuis - Lugon, Mission 2002, Register, S. 353; Coutaz u. a., Bischöfe 2001, S. 149-
151; De Vregille, Hugues 11981, S. 198f. und Register S. 462; T. Schmidt, Alexander II. 1977, S. 82,
154; Liebeskind, Prelat 1973; Cowdrey, Bishop 1969; Th. Schieffer, Legaten 1935, S. 53-55, 80.
1762 Vgl. Liebeskind, Prelat 1973, S. 133; Cowdrey, Bishop 1969, S. 226, Anm. 3. Zu St-Maurice vgl.
Gilomen-Schenkel u. a., St-Maurice 1997, S. 343, Anm. 26 und ebd., S. 425 zu Ermenfried.
1763 Ermenfried rekognoszierte am 26. März 1044 als Kanzler der Kirche von Besangen die Grün-
dungsurkunde für Ste-Marie-et-St-Paul (De Vregille, Hugues 11981, S. 103,198), 1046 für Notre-
Dame in Losne (ebd., S. 182f.) und am 17. Juli 1054 (S. 183) für St-Etienne in Besangen.
 
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