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Lorke, Ariane; Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg [Mitarb.]; Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]
Kommunikation über Kirchenreform im 11. Jahrhundert (1030-1064): Themen, Personen, Strukturen — Mittelalter-Forschungen, Band 55: Ostfildern: Jan Thorbecke Verlag, 2019

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https://doi.org/10.11588/diglit.54853#0312
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VI. 1 Laien

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VI. 1 Laien
VI. 1.1 Agnes von Poitou, deutsche Königin und
römisch-deutsche Kaiserin
Die zweite Frau Heinrichs IIL, Agnes* * * * 1497 von Poitou, war der cluniazensischen
Bewegung nicht allein über ihre Herkunft aus der Gründerfamilie Clunys, son-
dern auch über ihre Beziehungen zu den in Regensburg ausgebildeten Re-
formfreunden Ulrich von Zell1498, dem späteren prior mciior von Cluny, Gerald1499,
sowie Wilhelm von Hirsau verbunden.1500 In diesem Zusammenhang ist ebenso
auf die vielfältigen Kontakte zu Abt Hugo hinzuweisen, einem der Taufpaten
ihres Sohnes Heinrich.1501 Zeichen der Sorge um die eigene Memoria und die
ihrer Familie wie auch Ausdruck ihres Wohlwollens gegenüber der sowohl
cluniazensisch als auch gorzisch-lothringisch geprägten Reform ist die Nennung
von Agnes in über 20 Nekrologen monastischer Gemeinschaften.1502 Aber auch
15 Kanonikergemeinschaften memorierten die Kaiserin, welche fast aus-
schließlich unter Einfluss reformorientierter Männer stehende Stifte förderte,
nachweislich; in 22 Fällen ist dies ferner zu vermuten.1503 In diesem Zusam-

der 78 bzw. 96 in den Katalog aufgenommenen Personen müssten historiographische, hagio-
graphische, urkundliche, synodale, chronikalische usw. Quellen analysiert werden. Für Hein-
rich III. wären dies allein über 400 Diplome, für Papst Leo IX. käme man auf über 200 Papst-
urkunden exklusive seiner als Bischof von Toul ausgestellten Urkunden.
1497 Zu ihr vgL Black-Veldtrup, Agnes 2011; Fößel, Königin 2000, S. 332-338; Thoma, Kaiserin 1997;
Black-Veldtrup, Agnes 1995; Jäschke, Gefährtinnen 1991, S. 95-137; Eggert, Agnes 1990; Bulst-
Thiele, Agnes 1933.
1498 Zu ihm s. unten Abschnitt VIA. 18.
1499 Der Regensburger Domscholaster trat 1063 in Cluny ein, wurde dort prior maior und 1072/73
durch Papst Alexander II. zum Kardinalbischof von Ostia erhoben. Gemeinsam mit Agnes ist
eine päpstliche Legation im Jahr 1074 überliefert. Vgl. Black-Veldtrup, Agnes 1995, S. 307; Märtl,
Regensburg 1982, S. 149f.
1500 Vgl. Black-Veldtrup, Agnes 1995, S. 299.
1501 Vgl. dazu Diener, Itinerar 1959, S. 358, Black-Veldtrup, Agnes 1995, S. 310f.; Kohnle, Hugo 1993,
S. 268, Nr. *1, 2; zu Hugo s. unten Abschnitt VI.3.3.
1502 Die Nachweise bei Black-Veldtrup, Agnes 1995, S. 272-274, 281-286: Sicher bezeugt seien die
Einträge in Kaufungen, Hersfeld, Gorze, Prüm, St. Maximin in Trier, St. Eucharius/ St. Matthias
in Trier, Altmünster in Mainz, Weihenstephan, St. Ulrich und Afra in Augsburg, Michelsberg in
Bamberg, Niederaltaich, St. Emmeram in und Prüll bei Regensburg, St. Pölten, Hirsau, Cluny, St-
Martial in Limoges, Marcigny, St-Martin-des-Champs, Montecassino, Subiaco; darüber hinaus
vermutlich in Abdinghof, Burtscheid, Florennes, St. Blasien, Benediktbeuren, St. Georgenberg,
Fruttuaria sowie Farfa. Vgl. Wollasch, Kaiser 1984, S. 4-6.
1503 Black-Veldtrup, Agnes 1995, S. 272-274, 281-286: Nachzuweisen sei ihr Name in der Memori-
alüberlieferung der Domkapitel von Magdeburg, Naumburg, Straßburg, Speyer, Mainz, Frei-
 
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