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Millin, Aubin L.; Parthey, Gustav [Hrsg.]
A. L. Millin's Mythologische Gallerie: eine Sammlung von mehr als 750 antiken Denkmälern, Statuen, geschnittenen Steinen, Münzen und Gemälden, zur Erläuterung der Mythologie, der Symbolik und Kunstgeschichte der Alten ; sorgfältig übersetzt und mit den 190 Original-Kupferblättern der französischen Ausgabe begleitet (Band 1): Text — Berlin, Stettin, 1848

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https://doi.org/10.11588/diglit.7991#0007
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ERKLÄRUNG DER KUPFERSTICHE.

4. (I.) Saturn, mit entblöfstcm Haupte, in der Rechten die
harpe, auf einer Quadriga; im Felde: l. saiurx. (Lucius Sa-
turninus), eine Anspielung auf den Namen dieses triumvir mo-
netalis. Denar der Familie Sentia. Morell., Famill. Korn.

4*. (XVIII.) Aeon (die Zeit, als Gott) nach dem orphischen
System: sein Gottesdienst hatte sich in Italien und Gallien mit
dein des Bf ithras, 82, verbreitet. Er hat einen Löwenkopf, als
Sinnbild der Stärke; die Flügel und die Vögel zeigen seine
Schnelligkeit an; die Schlange, dafs er sich immer erneut; der
Stab ist das Maafs der Jahrhunderte und Jahre; der Schlüssel
bezeichnet den Anfang und das Ende des Jahres; die Wein-
traube deutet auf Fruchtbarkeit, von der Zeit herbeigeführt;
der Sehlangenstab, der Hahn, die Zange und der Hammer,
unten, auf Arbeit und Wachsamkeit, welche die Zeit benutzen,
ohne sie aufhalten zu können. Zoega, Bassiril. antig., II, 32.

5. (I.) Römisches As, auf der einen Seite der Kopf des Ja-
nus bifrons (mit 2 Gesichtern) bärtig, darüber ein wachsender
Mond, auf der Kehrseite das Vordertheil des Schiffes, welches
den Saturn nach Italien brachte: nach diesem Zeichen liiefsen
diese Münzen ratitae, von ratis (Schiff). Sie finden sich häulig.
Numism. Musei Arigoni, I, it.

6. (H.) Lampe aus gebrannter Erde, als Neujahrs-Geschenk.
(streua). Das Fest des Janus, der das Jahr eröffnete (jaiiua)
fiel auf den ersten Januar. Viktoria, mit Lorbeern gekränzt,
hält in der einen Hand einen Palmzweig, 157, in der andern
eine Votivtafel, 166, auf der man liest: Anno novo fauttum
felix tibi sit (Glück und Heil im neuen Jahre); hinter der
Göttin ein Quinärius (ein halber Denar, 5 As geltend), an
dem Früchte hangen; auf dem Quinärius das Bildnifs des Ja-
nus, mit einem Pfahl, der sich zwischen den beiden Köpfen
erhebt, eine Andeutung der Spitzpfähle um den Berg Jariikulus.
Beide Köpfe sind bärtig und lorbeerbekränzt, weil man Janus
für den Erfinder der Kränze hielt. Es war in früheren Zeiten
in Rom Gebrauch, ein Geldstück zum neuen Jahre zu schen-
ken. Hinter der Viktoria ein Honigtopf: über der Tafel ein
Tannzapfen, ein Bündel Feigen, in der Mitte zusammengebun-
den, und ein Feigenblatt. Auch diese Dinge dienten als Ge-
schenke. Passeri, Lucern. Fict., I, 6.

6*. (I.) Janustempel, viereckig, mit Lorbeergewinden ge-
ziert, womit man ihn nach dem Siege schmückte: seine Flii-
gelthüren sind geschlossen, ein Zeichen des Friedens; umher
steht: pace p. r. terra mario.. parta ianum clvsit. (nach-
dem er dem römischen Volke zu Wasser und zu Lande Frieden
 
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