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Millin, Aubin L.; Parthey, Gustav [Hrsg.]
A. L. Millin's Mythologische Gallerie: eine Sammlung von mehr als 750 antiken Denkmälern, Statuen, geschnittenen Steinen, Münzen und Gemälden, zur Erläuterung der Mythologie, der Symbolik und Kunstgeschichte der Alten ; sorgfältig übersetzt und mit den 190 Original-Kupferblättern der französischen Ausgabe begleitet (Band 1): Text — Berlin, Stettin, 1848

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https://doi.org/10.11588/diglit.7991#0229
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HELDENSAGE?».

nae Polydektes' Gemahlin geworden war. Er setzte
seinen Grofsvater Akrisius wieder auf den Thron von
Argos, von dem ihn ein Zwillingsbruder Prötus vertrie-
ben hatte; aber immer noch erschreckt von der Weis-
sagung des Orakels, ging Akrisius nach Thessalien, wo
er gerade den Tod fand, den er vermeiden wollte. Per-
seus tödtete ihn zufällig durch einen Diskuswurf bei den
Leichcnspielen des Königs von Larissa.

Selbst das schreckliche Gesicht der Medusa hat
in den Händen der bildenden Künstler nach und nach
von seiner Häfslichkeit verloren, und giebt uns einen
auffallenden Beweis von dein allgemein-verbreiteten hel-
lenischen Schönheitsinne, 389, xcvi. Man hat ihr die
Schönheit gelassen, welche die Liebe des Meergottes rei-
zen konnte, und ihr nur ein unaussprechlich *) schwer-
müthiges Ansehn gegeben; die Schlangen in ihren schö-
nen Haaren laufen manchmal unter dem Kinne zusam-
men, wie ein Halsband. Die geschmackvoll in den Haa-
ren angebrachten Flügel, 389, xcvi, vermehren noch die
Schönheit des Kopfes.

Perseus' Geschichte bietet uns eine bedeutende
Reihe von Denkmalen aller Zeilen und Style; der He-
ros ist auf allen Opferschalen gebildet, 387, xcv, auf
Skarabeen von Karneol, 386, ib., auf gemalten Vasen,
387*, ib., Sarkophagen und Basreliefs, 386***, cv,
einer neuern Zeit; ferner auf einer Menge von Schau-
münzen, 386**, ib.; er ist immer unbärtig, aufser auf
einem einzigen Denkmale, 386*, xcvi; gewöhnlich trägt
er die oben genannten Stücke, deren Gestalt mehr oder
minder der im höchsten Alterthum gleich ist.

*) Götlie glnubt die berühmte Medusa Rondnnini (jetz.t fa jVIi'in-
clicn) nicht besser karatterlsiren zu können, als indem er sagt: alles
darüber zu Sagende sey leerer "Windhauch. XXIX. p. 40.

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