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Millin, Aubin L.; Parthey, Gustav [Hrsg.]
A. L. Millin's Mythologische Gallerie: eine Sammlung von mehr als 750 antiken Denkmälern, Statuen, geschnittenen Steinen, Münzen und Gemälden, zur Erläuterung der Mythologie, der Symbolik und Kunstgeschichte der Alten ; sorgfältig übersetzt und mit den 190 Original-Kupferblättern der französischen Ausgabe begleitet (Band 1): Text — Berlin, Stettin, 1848

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https://doi.org/10.11588/diglit.7991#0235
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23Ö

HELDENSAGEN.

Nach einer langen glücklichen Regierung wurde Kad-
mos durch seinen Enkel Pentheus vom Throne ge-
stofsen; er ging mit der Harmonia zu den Encheliern,
kämpfte siegreich gegen die Illyrier, wurde zuletzt mit
der Harmonia in eine Schlange verwandelt, und vom
Jupiter in die elysäischen Felder versetzt.

Seine Kinder waren: Polydoros, Semele, Ino,
Autonoe und Agaue, welche fast alle ein trauriges
Schicksal erlitten. Juno hörte nicht auf, dies Haus zu
verfolgen, aus Eifersucht, dafs Jupiter zuerst Kadmos'
Schwester, Europa, dann seine Tochter, Semele, ge-
liebt hatte. Pentheus widersetzte sich der Einführung
des Bacchusdienstes in Theben, und wurde von seiner
eigenen Mutter Agaue und einem Chore rasender Bac-
chantinnen zerrissen, 235, im. Ino, die Gemahlin des
Athamas, der in einem Theile von Böotien, und nach-
her in Thessalien herrschte, fafste einen grausamen Hafs
gegen Phrixos und Helle, ihre Stiefkinder, und suchte
sie zu tödten; aber sie entkamen durch die Flucht, 408,
cn; 409, ib. Den Athamas selbst machte Juno rasend,
dafs er mit einem Pfeile den Learchos, seinen und
der Ino Sohn, tödtete, 'weil er ihn für ein Reh hielt.
Ino stürzte'sich mit ihrem andern Sohne Melikertes
in's Meer, und wurde als Meergöttin Leukothea beauf-
tragt, den Sohn ihrer Schwester Semele, den jungen
Bacchus, zu erziehn, 230, irx. Den Leib des Melikertes
trug ein Delphin auf seinem Rücken davon, 401, cx,
und setzte ihn neben einer Pinie auf dem korinthischen
Ufer aus, 402, ib., wo ihn Sisyphos in einer Grotte
fand, 403, ib. Man verehrte ihn als einen Meergott P a-
1 ä m o n, 300, ixxm; Sisyphos errichtete ihm einen Tem-
pel in der Burg von Korinth, und stiftete ihm zu Ehren
die isthmischen Spiele, 404, cx.

Der weise Aristäos, Sohn des Apollo und der
Kyrene, den die Musen unterrichtet hatten, heirathete
die Autonoe, Kadmos' dritte Tochter, welche ihrer
 
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